16. Juli 2015
Freizeit

Loki Schmidt und die Blume des Jahres

Die in Hamburg geborene Loki Schmidt liebte Blumen über alles

Helmut Schmidt und Axel Jahn. Foto: Christoph Siegert

Die in Hamburg geborene Loki Schmidt liebte Blumen über alles. Seit 1980 gab die Frau des früheren Bundeskanzlers die „Blume des Jahres“ bekannt. Nun ist eine Neuauflage ihres Buches erschienen. Seit ihrem Tod, 2010, führte die Loki-Schmidt-Stiftung die Auszeichnung weiter.

Die liebevoll gestaltete Neuauflage wurde durch den Geschäftsführer der Stiftung, Axel Jahn, an Helmut Schmidt persönlich übergeben. Der Geschäftsführer war an der Entstehung des Buches maßgeblich beteiligt und verwendete auch Material aus den privaten Archiven von Helmut und Loki Schmidt. „In den Texten und Zeichnungen Loki Schmidts zeigt sich die Beobachtungsgabe und Naturbegeisterung Loki Schmidts. Ihre Persönlichkeit prägt die Arbeit unserer Stiftung bis heute“, so Jahn.

Den Schwerpunkt ihres Wirkens hat die Stiftung im Großraum Hamburg, wo ihr zum Beispiel das Wittmoor gehört. Helmut Schmidt berichtet, dass die allererste Blume des Jahres, der Lungen-Enzian (gewählt 1980), noch heute ganz in der Nähe seines Wohnhauses in Langenhorn, im Raakmoor vorkommt. Die Stiftung erwirbt Grundstücke, auf denen seltene Pflanzen vorkommen. Auch Helmut Schmidt erinnert sich noch an eine der ersten Flächen, die Narzissenwiesen in der Eifel, die auch heute noch im Besitz der Stiftung sind.

Blumen, die im Hamburger Umland vorkommen, wie die Schachblumen und die Wildtulpe (Blume des Jahres 1983) habe er erst durch Loki kennengelernt.

Loki Schmidt wurde 1919 im Hamburger Stadtteil Hammerbrook geboren, machte sich u. a. durch ihr Engagement für den Pflanzen- und Naturschutz einen Namen. Schon als kleines Mädchen hatte sie eine große Wissbegierde und spezielles Interesse an Blumen, Kräutern und Gärten.

Später erhielt sie den Professorentitel und die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg. Sie setzte sich sehr für den Botanischen Garten in Hamburg ein und initiierte unter anderem den ersten internationalen Gärtnertausch. 1997 veröffentlichte sie einen Bildband der Botanischen Gärten in Deutschland. Im Botanischen Garten Hamburg befindet sich das Loki-Schmidt-Haus mit einer umfassenden Sammlung biologischer Objekte, mit einem Schwerpunkt auf Nutzpflanzen.

Zahlreiche Pflanzenarten sind nach ihr benannt, nachdem sie sie beispielsweise auf einer Reise nach Mexiko selbst entdeckt hatte. Sie verstarb 2010 in ihrem Haus im Hamburger Stadtteil Langenhorn.

Die von ihr ins Leben gerufene Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen, fusionierte später mit der Stiftung Naturschutz Hamburg und ist inzwischen weithin unter dem Namen „Loki-Schmidt-Stiftung“ bekannt.

Das Buch präsentiert alle Blumen des Jahres seit 1980 und ist im Hoffmann und Campe-Verlag erschienen.

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