DER RÜCKBLICK
15. Mai 1933, Hamburg verbrennt Bücher …

Vorbild der Aktion war die Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz am 10. Mai, bei der 20.000 Werke vernichtet wurden. Eine zweite Büchervernichtung dieser Art veranstalteten die Hitler-Jugend und die Jugend des Deutschnationalen Handlungsgehilfen- Verbands wenig später am 30. Mai auf dem Lübeckertorfeld.
Ungehindert geschehen konnte dies, da bereits am 5. März die NSDAP das Hamburger Rathaus eroberte und andere Parteien vollends einschüchterte. Bei den Reichstagswahlen erzielte sie 38,8 Prozent der abgegebenen Stimmen und wurde damit stärkste Partei. Noch am selben Abend besetzten SA und SS das Rathaus. Am 8. März wählte die Bürgerschaft in Abwesenheit von SPD und KPD einen von der NSDAP dominierten Senat.
Von da an beseitigten die Nationalsozialisten die demokratische Ordnung, verboten Parteien oder zwangen sie zur Auflösung und übertrugen die Befehlsgewalt dem Reichsstatthalter Karl Kaufmann.