2. Oktober 2015
Magazin

30 Prozent in fünf Jahren: Preise für Wohnraum steigen weiter

<div general-layout-selector="#html_structura_area_v2

IMMOBILIEN 

KOLUMNE
30 Prozent in fünf Jahren: Preise für Wohnraum steigen weiter

Oliver Moll
Oliver Moll
Die Angebotspreise für Immobilien steigen weiter. In den vergangenen fünf Jahren ist der Preis für Wohnimmobilien in den 100 größten deutschen Städten im Schnitt um 30 Prozent gestiegen. Oft entsprechen die geforderten Summen nicht mehr dem tatsächlichen Wert des Objektes. Diesbezüglich warnt inzwischen sogar die Bundesbank: Nach deren Berechnungen gibt es vor allem in beliebten Großstädten deutliche Überbewertungen. Immobilienpreise in begehrten Wohngegenden können zwischen 10 und 20 Prozent über den Werten liegen, die fundamental zu rechtfertigen sind.

Dennoch stellen Immobilien immer noch eine der wichtigsten Anlageformen für private Anleger dar. Grund dafür sind unter anderem die aktuelle Niedrigzinsphase und ein Mangel an geeigneten Anlagealternativen. Doch die Frage ist: Lohnt sich der Kauf einer Immobilie überhaupt noch? Anleger, die vor allem auf hohe Renditen aus sind, sollten sich den Immobilienerwerb gut überlegen – zumindest in beliebten Großstädten. Dort stehen der Preis und die zu erwartende Mietrendite in einem häufig nicht mehr günstigen Verhältnis. Interessant sind Objekte in beliebten Wohngegenden allerdings noch für Käufer, die die Immobilie entweder selbst nutzen oder für die nächste Generation vorsorgen und ihr Geld in Sicherheit bringen möchten. Denn gute bis sehr gute Lagen bieten meist eine langfristige Wertstabilität und gute Mieterbonitäten.

Ob der Trend anhalten und Immobilien sich weiter verteuern werden, ist noch nicht genau absehbar, da Immobilienpreise stark von der Wirtschafts- und Finanzpolitik beeinflusst werden. Früher oder später werden die Preise sich jedoch auf einem niedrigeren Niveau als heute, allerdings immer noch höher als vor fünf Jahren einpendeln. Das macht es schwer, interessierten Käufern Ratschläge zum richtigen Erwerbszeitpunkt zu geben. Ein Tipp aber für Immobilienbesitzer: Wenn Sie verkaufen möchten, dann jetzt!

Oliver Moll

HOTELS
Union Investment verkauft Marriott Hotel Hamburg an UK & European

Über zehn Jahre nach dem Erwerb durch Union Investment wechselt das Marriott Hotel in der Nähe des Hamburger Jungfernstiegs den Besitzer.

Für rund 65 Millionen Euro verkaufte Union Investment das Luxushotel an das international agierende Investmentund Projektentwicklungsunternehmen UK & European Investments Limited.

Der Komplex umfasst das Marriott Hotel mit 270 Zimmern und acht Suiten, vier Einzelhandelsläden sowie ein öffentliches Parkhaus mit 128 Stellplätzen und wurde von Union Investment 2004 für ihren Offenen Immobilienfonds Uni-Immo: Deutschland angekauft.

„Mit dem Verkauf nutzen wir das aktuelle Marktumfeld und treiben die Optimierung und Verjüngung unseres Fondsportfolios weiter voran“, sagt Dr. Frank Billand, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH. „Auch 2015 wollen wir durch gezielte Ankäufe in europäischen Metropolen unser Hotel-Portfolio weiter ausbauen.“

FINANZIERUNG
Schleswig-Holstein – hier lohnt sich der Immobilienkauf

In Schleswig-Holstein ist Wohnraum bezahlbar. Das ist das Fazit einer aktuellen Postbank-Studie. Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen finden in 14 von 15 Kreisen und kreisfreien Städten, von Schleswig-Flensburg bis zum Herzogtum Lauenburg, eine finanzierbare 70-Quadratmeter-Wohnung. Nur in der Ferienregion Nordfriesland mit den Inseln Sylt und Amrum ist die Finanzierungsbelastung höher. Eine 100 Quadratmeter große Wohnung ist in etwa der Hälfte der schleswig-holsteinischen Kreise finanzierbar.

Auch in den vier kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins gibt es bezahlbaren Wohnraum. In Neumünster, Flensburg, Kiel und Lübeck ist auch für Haushalte mit geringerem Einkommen eine 70-Quadratmeter-Wohnung erschwinglich. Wer mehr Wohnfläche möchte, sollte sich in Neumünster umsehen. Hier sind auch Wohnungen oder Häuser mit 110 bis 130 Quadratmetern für Durchschnittsverdiener bezahlbar.

KOLUMNE
Rückzug vor all den Krisen

Conrad Meissler
Conrad Meissler
Der zurückliegende Sommer und der beginnende Herbst waren und sind voller Krisen. So drohte zunächst eine Pleite des griechischen Staates mit unabsehbaren Folgen für den gesamten europäischen Währungsraum. Anschließend begannen die großen Sorgen für die Wirtschaft, dass China in eine Rezession driftet und die Welt mitreißt. Schließlich öffnete unsere Kanzlerin die Schleusen zum Balkan und eine lange nicht mehr gekannte Flüchtlingswelle ergießt sich seitdem nach Deutschland. Die Auswirkungen dieser Krisen bzw. die psychologischen Effekte können wir auch an den Immobilienmärkten beobachten, insbesondere in den guten und sehr guten Lagen der Hansestadt rund um die Alster, entlang der Elbe und in den Elbvororten.

Es wächst der Drang, sich abzuschotten, zurückzuziehen, in Sicherheit zu bringen. Als der erste Rückzugsort gilt die eigene Immobilie, die Wohnung, das Haus bzw. das eigene Heim und so ist es wenig verwunderlich, dass in den letzten Wochen die bereits ohnehin sehr starke Nachfrage nach Wohnimmobilien noch einmal zugenommen hat. Waren die Märkte noch Ende vergangenen Jahres und in der ersten Jahreshälfte angesichts des erreichten hohen Preisniveaus durch Zurückhaltung geprägt, so haben die Kaufinteressenten ihre abwägende Haltung abgelegt. Die Vermarktungszeiten für neue Angebote reduzieren sich mitunter sogar auf nur wenige Wochen – zugleich ein gutes Signal für alle, die sich von ihrer Immobilie trennen möchten.

Die statistisch erfasste Preisentwicklung, wonach die Preise von Mitte 2014 bis Mitte 2015 um etwa sechs Prozent gestiegen sind, zeigt noch nicht den aktuellen Trend. Weiter steigende Preise sind absehbar, zumal das Angebot trotz des gewachsenen Neubaus insgesamt nicht größer geworden ist. Ein beherztes Zugreifen, vor allem für die, die Weihnachten im eigenen Heim sein möchten, ist ratsam.

Conrad Meissler

Auch interessant