MELDUNGEN
Politik
WAITZSTRASSE
Anwohner fordern mehr Platz für Fahrräder
Nachdem zum wiederholten Male Autofahrer beim Ausparken für Unfälle in der relativ engen Einkaufsstraße sorgten und sogar in Geschäfte fuhren, soll die Waitzstraße umstrukturiert und sicherer werden. Sogenannte „Verhinderungs- Elemente“ wie Poller und Betonbänke sollen die Läden fortan vor heranrauschenden Autos schützen. Ferner soll eine Verbreiterung der Längs- und Schrägparkstände für mehr Übersicht auf der Straße sorgen, da so besser einund ausgeparkt werden könne. Viel zu wenig werde an Fahrradfahrer gedacht, merkten viele Besucher des Abends an. Die Fahrradstellplätze am zweiten Bahnhofseingang sollen in den Jeppweg umziehen. Dieser sei nach Kritikern aber viel zu dunkel und unsicher. Der Wunsch, die Einbahnstraße mit dem Rad auch entgegen der Fahrtrichtung befahren zu dürfen, wurde ebenfalls geäußert. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und der Politik vorgelegt. Ob der Bauauftakt noch 2016 startet, bleibt ungewiss.
FÜNF FRAGEN AN . . .
Pastor Hans-Georg Poehls
Warum machen Sie sich für die Blankeneser Flüchtlingsunterkunft stark?
Es gibt einen klaren biblischen Auftrag und eine humanitäre Verpflichtung, sich für Flüchtlinge einzusetzen – auch hier bei uns vor Ort.
Welche Argumente setzen Sie Gegnern und Skeptikern entgegen?
Vorrangig muss es um eine gemeinsame solidarische Haltung gehen. Die finde ich bei allen, mit denen ich in der Sache gesprochen habe – auch bei manchen Skeptikern und Gegnern. Wer diese Haltung nicht teilt, der wird auch Argumente nicht gelten lassen. Ein Argument ist, dass Blankenese sich der Verantwortung, die Hamburg für die Flüchtlinge übernommen hat, nicht entziehen darf. Andere Stadtteile sind weitaus mehr herausgefordert als Blankenese. Wir haben vor Ort erfahrene und kompetente Menschen genug, die sich um die Flüchtlinge kümmern werden. Der Runde Tisch Blankenese und unsere Gemeinde werden hier gern wieder die Verantwortung übernehmen, die sie so lange für die beiden Unterkünfte, die es ja schon einmal im Björnsonweg gab, getragen haben. Und wir haben gute Erfahrungen in unserer langjährigen Arbeit gemacht.
Wie groß ist Ihr Verständnis für die eher ängstlichen Nachbarn der Unterkunft am Björnsonweg?
Es ist einiges – nicht bei uns – geschehen und es wird viel geschrieben, was Angst oder Sorgen hervorrufen kann. Dafür habe ich Verständnis. Und ich lade ein, das Gespräch zu suchen, die Ängste auszusprechen und gemeinsam Wege zu suchen, wie man diese Ängste hinter sich lassen kann. Wenn es Gewohnheit wird, mit Flüchtlingen in Kontakt zu sein, sie als Mitmenschen zu erleben, werden sich diese Ängste auch legen. Nur Abschottung führt dazu, dass man der eigenen Angst ausgeliefert bleibt.
Was sagen Sie zu den brennenden Autos?
Für solche Aktionen habe ich absolut kein Verständnis. Das ist reiner Vandalismus, der bestraft gehört.
Wie hoch schätzen Sie den Imageverlust Blankeneses ein?
Selbst bei einem internationalen Treffen bin ich auf die Vorkommnisse angesprochen worden; Freunde aus Süddeutschland wollen wissen, was bei uns los ist. Den Imageverlust kann ich nicht bemessen, aber er ist da. Vielleicht konnte unsere gemeinsame Demonstration am 14. April hier ausgleichend wirken. Ein starkes Zeichen nach außen und innen war sie auf jeden Fall.