1. Oktober 2018
Magazin

„Aygül Özkan ist eine tolle Frau

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POLITIK

„Aygül Özkan ist eine tolle Frau“ 

Standpunkt 

Die Wirtschaftsanwältin Karin Prien hat sich mit Ehrgeiz und Fleiß in der Hamburger Politik hochgearbeitet. Ihre Rolle hier: die Kritikerin. In Kiel zeigt sie, dass sie auch gestalten kann.

Karin Prien, geboren in Amsterdam, Schulzeit in Rheinland-Pfalz, Bürgerschaftabgeordnete in Hamburg, seit 2017 Bildungsministerin in Kiel – der Politikerin wird viel zugetraut. Wohin ihr Weg noch führen wird, bleibt offen. Ehrgeiz und Fähigkeiten sind ausgeprägt. Dazu kommt der richtige Instinkt für politische Entscheidungen.

Das Bürgermeisteramt in Hamburg scheint auf dem Karriereweg wenig reizvoll zu sein. Warum haben Sie abgelehnt, als Ihnen der Vorschlag gemacht wurde, als Spitzenkandidatin in die Wahl zu ziehen?

Ich habe als Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine der reizvollsten Aufgaben im föderalistischen Staat übernommen, und das in einer so einzigartigen Jamaika-Koalition. Es ist wichtig für Deutschland insgesamt, den Nachweis zu führen, dass ein solches, neues Bündnis tatsächlich auf Dauer tragfähig und innovativ ist.

Es ist nicht meine Art, Verantwortung zu übernehmen und bei nächstbester Gelegenheit von der Fahne zu gehen, auch wenn die Entscheidung schmerzlich war, aus Hamburg wegzugehen.

Was halten Sie von der Idee, Aygül Özkan als Spitzenkandidatin aufzustellen?

Aygül Özkan ist eine tolle Frau. Ich schätze Sie fachlich, politisch und persönlich sehr. Einer weltoffenen Stadt wie Hamburg würde es gut zu Gesicht stehen, eine weibliche, moderne Frau mit Migrationsgeschichte zur Bürgermeisterin zu machen, die geradezu vorbildlich die Aufstiegschancen unserer Gesellschaft genutzt hat. Und dass es die CDU ist, die diesen Schritt wagt, ist mutig und macht mich ein bisschen stolz. 

„Das könnte eine große Chance für Hamburg sein.“
Wird die CDU mit der Entscheidung für Aygül Özkan Wähler gewinnen können?

Kandidatin und Partei müssen zusammenpassen, auch programmatisch, die Kampagne muss stimmen. Wenn die Partei voll dahinter steht und kämpft, dann könnte das eine große Chance für die Union in Hamburg sein. Ich wünsche mir das. Aber vor allem wünsche ich Aygül Özkan, dass sie schnell wieder gesund wird.

Warum erscheint die Hamburger CDU insgesamt so schwach und profillos?

Ich nehme viele sehr engagierte Frauen und Männer und viele gute Ideen in der CDU Hamburg wahr. Einfach ist es nun mal in Hamburg nicht mit einer eher konservativen SPD und recht zahmen Grünen, die Union zu positionieren. Die unionsinternen Auseinandersetzungen im Bund machen uns zudem allen in der CDU zu schaffen. Meine tiefe Überzeugung ist, dass es Hamburg gut tun würde, wenn die CDU als Volkspartei der Mitte, die eher verbrauchte SPD im Bürgermeisteramt ablösen würde. Und Wahlkampf ist ein Lebenselixier für Parteien. In den anstehenden drei Wahlkämpfen wird die CDU wieder zu alter Form auflaufen.

Neben Kiel ist Hamburg-Blankenese Ihr Lebensmittelpunkt. Wie erleben Sie den häufigen Wechsel von der Schleswig-Holsteiner Landeshauptstadt in den beschaulichen Elbvorort?

Leonard Bernstein hat einmal formuliert: „I fell in love with Schleswig- Holstein”, als er im Rahmen des Schleswig-Holstein Musikfestivals unser wunderschönes Land zwischen den Meeren kennen lernen konnte. Mir geht es genauso. Und was für ein Privileg, dann doch immer wieder in das großartige Hamburg zurückkehren zu können. Hamburg und Schleswig-Holstein können mit ihren Stärken wunderbar voneinander profitieren.

Fragen: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

www.schleswig-holstein.de

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