HAUSBESUCH
Brennend für die Kunst
Gerd Krenckel, Maler und Designer
Diese Begeisterung von damals ist auch heute noch deutlich spürbar. Viele Jahre künstlerischer Arbeit liegen hinter Gerd Krenckel. Stundenlang kann er spannend erzählen. Von den Gruppenreisen nach Indien, Spanien, Marokko und Ägypten. Wenn der Hausherr ins Fabulieren gerät, geht es immer um Kunst, Galerien, Religionen oder um seine 1982 gegründete Akademie Leonardo. Unter den malenden Mitreisenden sind bekannte Namen, die der Akademie-Chef zwar nennt, dabei um Diskretion bittet. Abenteuerliches erlebte Krenckel in Indien, Beeindruckendes in Marokko, ganz unterschiedliches Verhalten auch in Hamburg. Etwa, wenn er von den zehn Akademie-Jahren im Röperhof in Othmarschen erzählt. „Der Röperhof war ein teurer Irrtum.“
Ganz anders der Phoenixhof, der heutige Akademie-Standort. Hier traf der Maler und Designer mit der Familie Essen auf Vermieter, die glücklich waren, in dem großen Komplex der ehemaligen Fabrik an der Ruhrstraße neben Geschäften, Restaurants und Büros auch einer Kunstschule Raum zu bieten.
Heiter sind die Erzählungen aus der Phase, als die Akademie-Dozenten nebst Studenten nahe des Altonaer Bahnhofs arbeiteten. In der oberen Etage residierte damals die „taz“, der Blick fiel weit über stillgelegte Gleise.
Stunde um Stunde kann Gerd Krenckel mal nachdenklich, mal lustig, dabei immer brennend für die Kunst, den Zuhörer in seinen Bann ziehen. Etwa, wenn er von seinen Erfahrungen mit Galeristen (nicht immer die besten), mit Religionen (auch nicht die besten), mit Frauen wie der langjährigen Mitarbeiterin Hannelore Peter (die allerbesten) berichtet.
Weit ist der Bogen gespannt, wenn der Maler und Designer aus seinem Leben, seiner großen Liebe, der Kunst, nicht erzählt, eher die ganze Palette begeistert präsentiert. Ein Mensch, der Kunst lebt.
Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de