1. März 2016
Magazin

Brennend für die Kunst

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HAUSBESUCH

Brennend für die Kunst

Gerd Krenckel, Maler und Designer 

Bilder und Gemälde empfangen den Besucher hier schon im Treppenhaus. Ganz eng hängen die Werke in der Wohnung des Hausherren. Damit ist der thematische Rahmen schon mal klar.

Wohin das Auge auch fällt – immer geht es um Kunst. Gelegentlich wird der Eindruck aufgelockert von ein, zwei Flaschen Wein 
Wohin das Auge auch fällt – immer geht es um Kunst. Gelegentlich wird der Eindruck aufgelockert von ein, zwei Flaschen Wein 
Es gibt sie nach wie vor. Menschen, die mit ihrer Profession verschmelzen, die früh ihren Weg fanden und ihm über Jahrzehnte hinweg folgten. Gerd Krenckel gehört zu jenen beneidenswerten Menschen. „Schon mit acht Jahren war für mich klar, dass nur ein künstlerischer Beruf infrage kommt.“ Also hieß es für das „Flüchtlingskind“ gleich nach der Schulzeit – raus aus der Provinz, rein in die Großstadt Hamburg. Er habe an der Armagardstraße „Super-Professoren“ gefunden, konnte so sein Talent entwickeln und selbständig arbeiten. „Ich habe mein Studium geliebt.“

Diese Begeisterung von damals ist auch heute noch deutlich spürbar. Viele Jahre künstlerischer Arbeit liegen hinter Gerd Krenckel. Stundenlang kann er spannend erzählen. Von den Gruppenreisen nach Indien, Spanien, Marokko und Ägypten. Wenn der Hausherr ins Fabulieren gerät, geht es immer um Kunst, Galerien, Religionen oder um seine 1982 gegründete Akademie Leonardo. Unter den malenden Mitreisenden sind bekannte Namen, die der Akademie-Chef zwar nennt, dabei um Diskretion bittet. Abenteuerliches erlebte Krenckel in Indien, Beeindruckendes in Marokko, ganz unterschiedliches Verhalten auch in Hamburg. Etwa, wenn er von den zehn Akademie-Jahren im Röperhof in Othmarschen erzählt. „Der Röperhof war ein teurer Irrtum.“

Ganz anders der Phoenixhof, der heutige Akademie-Standort. Hier traf der Maler und Designer mit der Familie Essen auf Vermieter, die glücklich waren, in dem großen Komplex der ehemaligen Fabrik an der Ruhrstraße neben Geschäften, Restaurants und Büros auch einer Kunstschule Raum zu bieten.

Heiter sind die Erzählungen aus der Phase, als die Akademie-Dozenten nebst Studenten nahe des Altonaer Bahnhofs arbeiteten. In der oberen Etage residierte damals die „taz“, der Blick fiel weit über stillgelegte Gleise.

Stunde um Stunde kann Gerd Krenckel mal nachdenklich, mal lustig, dabei immer brennend für die Kunst, den Zuhörer in seinen Bann ziehen. Etwa, wenn er von seinen Erfahrungen mit Galeristen (nicht immer die besten), mit Religionen (auch nicht die besten), mit Frauen wie der langjährigen Mitarbeiterin Hannelore Peter (die allerbesten) berichtet.

Weit ist der Bogen gespannt, wenn der Maler und Designer aus seinem Leben, seiner großen Liebe, der Kunst, nicht erzählt, eher die ganze Palette begeistert präsentiert. Ein Mensch, der Kunst lebt.

Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de 

www.akademie-leonardo.de

Günther & Günther GmbH

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