1. November 2017
Magazin

Chapeau!

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LESERBRIEFE 

Klönschnack 10/2017
Klönschnack 10/2017
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Hamburger Klönschnack
Sülldorfer Kirchenweg 2
22587 Hamburg

per Telefax an: 040 – 86 66 69 40
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Chapeau!

Betr.: „Vorweg“, Blankeneser Marktplatz (KLÖNSCHNACK, 10.2017)

Großartiger Kommentar. Chapeau!

HENNER FISCHER
RISSEN

Mehr Spielhäuser!

Betr.: „Vorweg“, Blankeneser Marktplatz (KLÖNSCHNACK, 10.2017)

Sie haben vollkommen Recht mit Ihren Ausführungen in Ihrem Vorwort. Anstatt 250.000 Euro Steuergelder – jawohl Steuergelder (sic!) – für ein Bürgerbegehren von elitären, selbstverliebten Blankenesern mit dem Hang zu selbstbeweihräucherten intellektuellen Glasperlenspielen auf Kosten der Allgemeinheit, kann der Bezirk Altona und die Stadt Hamburg das Geld für die Umgestaltung des Blankeneser Marktplatzes lieber sinnvoller für die Bürger an anderer Stelle ausgeben.

Meine Idee für die Verantwortlichen im Altonaer Rathaus: Im Hirschpark auf dem Spielplatz steht ein kleines Holzhaus- Spieldorf und das kostet laut Herstellerpreisliste aufgebaut rund 10.000 Euro.

Jeder Leser und auch Blankeneser kann sich nun selber ausrechnen wieviel Holzhaus-Spieldörfer die Stadt Hamburg inklusive Rabatt kaufen und aufstellen kann und es gibt in Hamburg genug Kinder in Stadtteilen wie Billstedt, die sich über solche Kinderspielplatzgeräte sehr freuen.

P. SCHMELZER
PER E-MAIL

Leben heißt Veränderung!

Betr.: „Vorweg“, Blankeneser Marktplatz (KLÖNSCHNACK, 10.2017)

Eine kleine Gruppe rückwärtsgewandter selbsternannter Städteplaner versucht den erarbeiteten Bürgerwillen auszuhebeln! Da hat Klaus Schümann völlig recht. Sinnvolle Planungen durch Fachleute, langjährige Diskussionsprozesse mit Bürgern – und dann wird mit absurden, unprofessionellen, sogenannten Argumenten versucht, den jetzt öden Marktplatz „als lebendigen Treffpunkt zu erhalten“. Drei Plätze werden zu einem! Sehr gut – was ist daran schlecht, es ist eben eine großzügigere moderne Gestaltung eines Freiraums mit dem „Höhepunkt“ der Kirche. Endlich eine moderne weltoffene Freiraumgestaltung für den Ortskern! Leben heißt Veränderung. Und wir – und vor allem auch junge Leute – leben hier und wollen Veränderung. Aber nicht der Veränderung wegen – sondern weil es besser wird. Damit es so schön in Blankenese bleibt, wie es ist, muss sich etwas ändern! Alles wurde berücksichtigt: professionelle städteplanerische Planung, jahrelange Diskussionen und Beteiligung der Blankeneser Bürger – nun ist es genug! Gemeinschaft braucht Kooperation, Verständnis, Akzeptanz – aber vor allem Vernunft. Und wenn das auch die Marktbeschicker erkennen, freuen sie sich über mehr Zuspruch und mehr Umsatz! Gerade sie sollten für eine zügige Realisierung sein.
WOLFGANG HENKEL
BLANKENESE

Im letzten Moment die Reißleine …

Betr.: „Vorweg“, Blankeneser Marktplatz (KLÖNSCHNACK, 10.2017)

Als wir Parteireformer mit der „Mitgliederinitiative Reform“ vor 20 Jahren für die Direkte Demokratie eintraten, blickten wir auf ein starres politisches System, dessen sich nach der Wiederholungswahl 1993 eine externe Sachverständigenkommission unter Leitung des ehemaligen Staatsrates Hermann Granzow und des ehemaligen Präses der Handelskammer Klaus Asche angenommen haben. Die Kommission stellte eine schwache Position der Bürgerschaft und ihrer Abgeordneten auch in Bezug auf Bürgernähe fest und empfahl Wahlkreise. Nach einigen Jahren hatte sich aber die Empörung um das Wahlsystem gelegt und die Expertise verschwand in der Schublade des Parlaments. Daraufhin setzte eine Bewegung ein, die in Abkehr von reiner Listenwahl zu Wahlkreisen führte und im Verbund dazu die Elemente Direkter Demokratie, welche den Abgeordneten auf die Sprünge helfen sollte, wenn sie sich nicht der Probleme vor Ort annahmen.

Der bayrische Innenminister Kurt Beckstein berichtete 2007 in einer öffentlichen Versammlung in der Patriotischen Gesellschaft wie die CSU in Bayern sich zunächst gegen Volksbefragungen wehrte, sich des Systems später annahm, Konflikte im Gespräch mit den Initiativen bereits vor einer Abstimmung entschärfte und so ihre eigene Position festigte. Das scheint in Sachen Blankeneser Marktplatz nicht gelungen, obwohl die Bürgerbeteiligung nach vielen Jahren Auseinandersetzung nun eigentlich vorbildlich war. Wenn man das Ende abwartet und erst im letzten Moment die Reißleine zieht, wirft das Fragen auf. Wobei nicht die Kosten einer Volksbefragung das Problem sind (Demokratie kostet), sondern die Verzögerung und das eventuell endgültige Scheitern des Projekts, nachdem schon vor einigen Jahren der Plan mit der Tiefgarage fehlschlug. Damals war aber die Einbindung der Bürger erst auf dem letzten Drücker erfolgt. Jetzt wird zurecht darüber Klage geführt, dass den einst ortsfernen Entscheidungen einer Verwaltung nun ein ortsferner Entscheid der Altonaer Bürger folgen soll. Darf sich etwa die Schanze freuen und beteiligen, deren Andreas Beuth den Blankenesern vor Kurzem die Auswüchse des G20-Gipfels vor die Haustür wünschte?

Ich bin nach wie vor für Volksbefragungen, auch wenn sie gelegentlich unfair eingesetzt werden. Hier aber müssen lokale Befragungszonen eingeführt werden. So in diesem Fall auf ein Gebiet beschränkt, das allenfalls das ehemalige Ortsamtsgebiet umfasst. So war z.B. allein schon der Ortsausschuss Blankenese, dem ich sieben Jahre angehörte, viel bürgernäher; seine Empfehlungen wurden meist von der Bezirksversammlung übernommen und die Parteien kooperierten. Man kann nur hoffen, dass die unselige Marktplatzgeschichte ein gutes Ende findet und das System Volksbefragung/Volksentscheid den Kreis der Abstimmenden näher an den Kreis der Betroffenen heranführt.

PETER SCHMIDT
CDU NIENSTEDTEN

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