ARBEITSPLATZ HAMBURG
Der Broterwerb – Mein Arbeitsplatz
Strippenzieher
„Marionetten-Theater ist Musik für die Augen“
THOMAS ZÜRN, PUPPEN-SPIELER
Der gelernte Holzbildhauer schreibt und produziert seine Stücke nicht nur selbst – er steht auch auf der Bühne und haucht den Puppen Leben ein. „Das Spiel einer Marionette ähnelt dem eines Musikinstruments. Man braucht Fingerspitzengefühl und muss hochkonzentriert dabei sein.“
Aufmerksamkeit zollt er auch seinem Handwerk. Die Herstellung einer Figur dauert über drei Wochen. Das beginnt bei der Bearbeitung des Holzes über das Schnitzen und Bemalen, der Herstellung der Kleider und gipfelt im Einfädeln des Spielkreuzes. Das Ergebis ist beispielsweise ein 50 Zentimeter hoher „Kleiner Prinz“.
„Wichtig ist, den Schwerpunkt der Puppe auf das Becken zu legen. Damit sie beim Laufen nicht nach vorne kippt.“
Für die Produktion eines Stückes braucht er zwei Jahre. Aktuell steht er mit dem „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry auf der Bühne. „Hier spiele ich offen, dass heißt ich bin als Schauspieler auf der Bühne zu sehen.“ Gleichzeitig bedient er die Puppen, bewegt die Kulissenteile und spricht den Text. Um das Licht kümmert sich seine Kollegin Diana Skoda. Musikalisch unterstützt ihn die Violoncellistin Susanne Hahn.
Zürn fasziniert die Bandbreite an Darstellungsmöglichkeiten, aber auch der technische Aspekt. „Ich muss die Bewegungsabläufe der Figuren genau studieren, damit es echt aussieht.“ Aber auch der Bau der Kulissen und eventueller Tricks fordern ihn heraus. „Es ist eben ein Spiel am seidenen Faden.“