2. März 2017
Magazin

„Der Zoo des Herrn ist bunt …“ 

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CAFÉ KNIPS

„Der Zoo des Herrn ist bunt …“ 

Treffpunkt „Knips“

„Lisa“ und Barkeeper Felix sind herzlich auf das Wohlbefinden ihrer Gäste konzentriert  
„Lisa“ und Barkeeper Felix sind herzlich auf das Wohlbefinden ihrer Gäste konzentriert  
…. resümmiert ein Gast leise, der am frühen Abend hier in eine etwas lebhafte Diskussion platzte. Sport, Nachbarn, die S-Bahn – es ist ja unerschöpflich, was Gästen, die sich zwischen Arbeit und Zuhause mal ein knuspriges Pils gönnen, so beschäftigt. 

Der Name „Knips“, darf man der Legende trauen, rührt noch aus der Zeit, als vor vielen Jahrzehnten in der hier niedergelassenen Schankwirtschaft die Fahrkarten per Lochzange entwertet wurden. Das muss wohl schon deswegen stimmen, weil nie eine andere Bezeichnung in Erwägung gezogen wurde. Nicht, als hier kräftig Bier und Korn ausgeschenkt wurde, und nicht, als ein Chinarestaurant zeitweise hier auftischte. Seit inzwischen „Lisa“ seit über 30 Jahren das Regiment führt, schon mal gar nicht. Dafür ist die Geschichte viel zu schön …

Lisa Oertzen und ihr internationales Team (der Koch kommt aus Spanien, was die mediterran angehauchte Küche begründen mag) richten alles darauf aus, dass der Gast sich wohl fühlen soll.

„Ist doch schön, wenn das Knips bleibt, wie es ist!“ 

Offen für Nachtschwärmer  
Offen für Nachtschwärmer  
Viele Besucher sind schon als Kind hier eingekehrt, kommen inzwischen mit ihrem eigenen Nachwuchs. Oft sind drei Generationen am Tisch. Bei den Jüngeren, die ab 17 Uhr an einem der nierenförmigen hohen Tische am Eingang zusammenkommen, bestimmt meist das Thema „Sport“ die Diskussion. Selbst über Yoga darf man ja unterschiedlicher Meinung sein. Früher oder später kommen die Karten auf den Tisch: Skat und Klabberjass sind angesagt. Angenehm friedlich geht es dabei zu und als Anreiz um „Runden“. Erstaunlich viele Sorten sind vom Fass zu haben. Jever, Köpi, Radeberger, um nur die gängigsten zu nennen. Und „das mit dem Bauchnabel“: Schöfferhofer. Aus der Flasche.

Begleitet wird die über die Jahre gewachsene Atmosphäre von dezenter Musik. Lateinamerikanische Rhythmen, auch mal stimmungshebend Reggae. Entspannung pur.

Ein etwa Zehnjähriger fragt nach dem nächsten „Schnitzeltag“, obwohl jeder weiß: „Freitag!“. Die Antwort erfolgt dann auch mehrstimmig. Die Thementage sind irgendwann von „Lisa“ eingeführt worden. Jeweils einer für jeden Wochentag. Heute zum Beispiel (Montag) ist „Scampi-Tag“. Alle Tagesgerichte werden zum moderaten Preis angeboten. Familienfreundlich. Über das Wetter zu reden, empfinden alle als langweilig. Trotzdem machen sie das. Heute ist es aber auch besonders grau!

Platz für Gäste mit gesundem Appetit
Platz für Gäste mit gesundem Appetit
Höchste Zeit für Frühling! Dann stehen unter jungem Grün auch wieder die Außentische, an denen der „Aperol Spritz“ und „Hugo“ noch besser schmecken sollen. „Es ist doch schön, wenn etwas bleibt, wie es ist!“ Mit einbrechender Dunkelheit kommen die „Spätgäste“, viele Paare, vereinzelte „Stadtindianer“, Konzertbesucher, die unbedingt noch erzählen möchten, wie schön es in der Elbphilharmonie war.

Spötter merken an, dass so ziemlich das erste Konzert ja eines der Gruppe „Einstürzende Neubauten“ war. Aber eigentlich mag das keiner komisch finden. Auch hier in Klein Flottbek ist die Freude über das „Fertig!“ eingezogen. Aber dann sind wieder HSV und St. Pauli wichtig. Mit Abstrichen der SV Werder. „Grand Hand“ tönt es vom Nebentisch, was die Nachbargruppe zusammenzucken lässt. Man war weit weg bei Bob Marley selig – oder waren das damals die „Wailers“ mit Peter Tosh??

Autor: uwe.petersen(at)kloenschnack.de

www.knips-hamburg.de

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