1. August 2016
Magazin

„Die Sache ist so einfach also nicht.“ 

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LESERBRIEFE 

Klönschnack 7/2016
Klönschnack 7/2016

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„Die Sache ist so einfach also nicht.“ 

Betr.: „Der Verkäufer und das braune Pferd“, Tims Thesen (KLÖNSCHNACK, 7.2016)

Gern lese ich ihre Glossen. Sie können witzig und prägnant formulieren, das gefällt mir (meistens).

Ihre These allerdings, dass, wenn nur der Mindestlohn erhöht wird, alles gut ist, greift zu kurz.

Natürlich gönne ich Leuten, die kümmerlich entlohnt werden, bessere Bezahlung. Sie führt aber natürlich zu höheren Preisen. Die Sache ist so einfach also nicht. Vor allem wird der „ahnungslose Heini“ nach einer Gehaltserhöhung nicht automatisch zu einem kompetenten Weinverkäufer. 

GÜNTER WABITSCH
PER E-MAIL

Verwunderter Tenor 

Betr.: „Vier Fragen an Helmut Wichmann“, Politik (KLÖNSCHNACK, 7.2016) 

Über den Tenor Ihrer Fragen an Helmut Wichmann zum erneuerten Stop am Björnsonweg habe ich mich gewundert. Anstatt eines negativen Untertons erwarte ich von Ihnen, dass Sie um die erwiesene großherzige Seite der Blankeneser werben!
GISELA DULOU
PER E-MAIL

„… mehr als merkwürdige Darstellung …“ 

Betr.: Leserbrief von Carsten Brandt zu: „Lasst doch mal ein Kuchenpaket vom Stapel“, Ein Matrosengefreiter der „Bismarck“ (KLÖNSCHNACK, 6.2016) 

Dass es heute immer noch Personen gibt, die der Alleinverantwortung des deutschen Nazi-Regimes am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit relativierenden Ausdrücken wie „antideutsche Gräuellügen“ oder „Nationalmasochismus“ kritisieren, ist schon tragisch.

Der nächste Schritt wäre dann wohl, auch die „Auschwitzlüge“ ernsthaft und seriös diskutieren zu wollen. Der Briefschreiber ist leider ein Beleg dafür, dass auch persönliches Erleben der Kriegszeit nicht zu einem aufgeklärterem Verständnis der historischen Ereignisse beigetragen hat.

Und wie man dazu kommen kann, dass es bei den Bombardierungen der Luftwaffe wie z.B. Warschau September 1939, Rotterdam Mai 1940 oder Coventry im November 1940 nur um kriegswichtige Ziele ging, erscheint mir angesichts der vielen zivilen Opfer eine mehr als merkwürdige Darstellung.

In dem Sinne war dann sicherlich auch die Zerstörung von Guernica im April 1937 ein „kriegswichtiges Ziel“.

Ob solche Einordnungen Ausdruck von „Siegerheucheleien“ oder „Nationalmasochismus“ sind, muss jeder für sich entscheiden. Für mich kann ich nur sagen, dass mein „Bismarck“Artikel nichts mit derartigen Anwandlungen zu tun hat. 

JOACHIM KASTEN
PER E-MAIL

Kriegsbeginn durch Hitler

Betr.: Leserbrief von Carsten Brandt zu: „Lasst doch mal ein Kuchenpaket vom Stapel“, Ein Matrosengefreiter der „Bismarck“ (KLÖNSCHNACK, 6.2016) 

Herr Brandt schreibt, dass die Siegermächte bestimmten, dass Deutschland die alleinige Kriegsschuld habe. Das traf zwar zu für das „Versailler Diktat“ nach dem Ende des ersten Weltkrieges, aber die Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg hat Adolf Hitler vorgegeben. Dazu einige seiner Aussagen.

Er schrieb z.B. in seinem Buch „Mein Kampf“ auf Seite 699: „Der unerbittliche Todfeind des deutschen Volkes ist und bleibt Frankreich.“

Auf Seite 708: „Darüber muß man sich doch wohl klar sein, daß die Wiedergewinnung der verlorenen Gebiete nicht durch feierliche Anrufung des lieben Herrgotts erfolgt oder durch fromme Hoffnung auf einen Völkerbund, sondern nur durch Waffengewalt.“

Auf Seite 738: „Denn, daß auch die Wiederherstellung der Grenzen des Jahres 1914 nur mit Blut zu erreichen wäre, dürfte kaum für irgend Jemand fraglich erscheinen.“

In einer Rede Hitlers am 14.10.1922 in Coburg: „Im nächsten Krieg wird es die wichtigste Aufgabe sein, sich der Getreidegebiete Polens und der Ukraine zu bemächtigen.“ In einer Rede am 12. 9.1923: „Was sich heute anbahnt, wird größer sein als der Weltkrieg. Es wird ausgefochten werden auf deutschem Boden für die ganze Welt. Wir werden Opferlamm oder Sieger.“

Zu Beginn der 30er Jahre sagte er: „Wenn ich die Blüte der Deutschen in die Stahlgewitter des kommenden Krieges schicke, ohne auch nur um das kostbare deutsche Blut, das vergossen wird, das leiseste Bedauern zu verspüren, sollte ich dann nicht das Recht haben, Millionen einer minderwertigen, sich wie Ungeziefer vermehrenden Rasse zu beseitigen.“ „Sollten wir nicht siegen, so werden wir selbst untergehend noch die halbe Welt mit uns in den Untergang reißen.“

Kurz bevor er Kanzler wurde hatte er erklärt, er spiele nicht Krieg und lasse sich auch von niemandem in einen Waffengang hinein intrigieren: „Den Krieg führe ICH. Den geeigneten Zeitpunkt zum Angriff bestimme ICH. Und ich werde ihn nicht verpassen. Ich werde meine ganze Energie darauf verwenden, ihn herbeizuzwingen. Das ist meine Aufgabe. Erzwinge ich das, dann habe ich das Recht, die Jugend in den Tod zu schicken.“ Am 3.2.1933 zu den Befehlshabern der Reichswehr: „Das vordringlichste Ziel der neuen Regierung sei die Wiedergewinnung der politischen Macht durch die „völlige Umkehrung der gegenwärtigen innenpolitischen Zustände“, die rücksichtslose Ausrottung von Marxismus und Pazifismus sowie die Schaffung einer breiten Kampf- und Wehrbereitschaft durch „straffste autoritäre Staatsführung“, sie allein biete die Gewähr, zunächst mit Hilfe einer vorsichtig operierenden Außenpolitik den Kampf gegen Versailles aufzunehmen, um anschließend mit gesammelter Kraft zur „Eroberung neuen Lebensraumes im Osten und dessen rücksichtsloser Germanisierung überzugehen!“ Im November 1937 erhielt die Presse Direktiven, die von der NSDAP in allen Gliederungen einsetzenden Vorbereitungen für den „totalen Krieg“ öffentlich nicht zu erörtern. Am 3.4.1939 Befehl Hitlers an die Wehrmacht, Vorbereitungen zu treffen für einen Krieg gegen Polen (Deckname „Fall weiß“). Die Durchführung sollte ab 1.9.1939 jederzeit möglich sein.

Wie sind solche Äußerungen Hitlers wohl in Frankreich und Großbritannien angekommen? Hat man sie nicht gelesen,nicht gehört oder einfach nicht geglaubt? Dazu diese Antwort: Der nationalsozialistische Danziger Senatspräsident Hermann Rauschning schrieb zu Hitlers „Mein Kampf“: Niemand nahm es ernst, konnte es ernst nehmen oder verstand den Stil überhaupt …

Als Chamberlain hörte, was Hermann Rauschning über Hitlers Zielsetzungen berichtete, weigerte er sich kurzerhand, es zu glauben. Zu den von Herrn Brandt erwähnten Luftangriffen auf zivile Ziele muß ich daran erinnern, dass die in der Geschichte erste Bombardierung einer Stadt der Angriff der deutschen Luftwaffe auf die spanische Stadt Guernica am 26.4.1937 war. Die Stadt wurde dabei zu ca. 70 Prozent zerstört und es gab dort kein militärisches Ziel. Auch der erste Flächenangriff des Krieges am 25.9.1939 auf Warschau galt nicht militärischen Zielen. Eine derartige Luftkriegsführung wurde also von der deutschen Luftwaffe begonnen.

WALTER SCHMIDT
RISSEN

Keine Halluzination, sondern Merkel 

Betr.: „Angela Merkel …“, Persönliches (KLÖNSCHNACK, 7.2016)

Ich ging am späten Nachmittag des 30. Aprils auf der Straße „Am Klingenberg“ in Richtung Blankenese, als mir kurz vor der Kurve an der Fußgängerbrücke zur S-Bahn eine Gruppe Damen und Herren entgegenkam. Bei einer der Damen glaubte ich durch Aussehen und Gang Frau Merkel zu erkennen; oder sollte es sich um eine Doppelgängerin handeln? Ich wollte auch nicht zu auffällig hinstarren, und so fragte ich die beiden jungen Herren, die den vorangehenden Damen folgten: „Das ist doch Frau Merkel, oder?“ Ich erhielt keine Antwort, dafür aber ein fröhliches Grinsen von einem der beiden.

Heimgekehrt, erzählte ich meiner Frau von dieser Begegnung, erhielt aber von ihr lediglich einen skeptischen Blick mit dem sie deutlich ausdrückte, was sie von meiner Erzählung hielt. Nachdem ich auch in den Tagen danach in keiner Hamburger Zeitung einen Hinweis auf einen Besuch Frau Merkels in Blankenese fand, hielt ich es für besser, diesen Vorgang für mich zu behalten.

Als ich jetzt Ihren Bericht las, habe ich erleichtert und tief aufgeatmet, denn damit haben Sie mir (und meiner Frau) die Sorge genommen, ich würde an Halluzinationen leiden!!

Mit Dank und freundlichen Grüßen, Jochen Kramb.

JOCHEN KRAMB
PER E-MAIL

Das Leben nimmt Fahrt auf! 

Betr.: „Tim wird 40“, Redaktionstagebuch (KLÖNSCHNACK, 7.2016)

Bestellen Sie Herrn Holzhäuser Glückwünsche nachträglich zum 40. Geburtstag. Der Hinweis auf die midlife crisis war hoffentlich ein Scherz?!

Ich kann Ihnen verraten, dass sich die Möglichkeiten der meisten Männer mit dem 40. Lebensjahr schlagartig erweitern (so sie denn schlank sind und Haare haben). Im Grunde ist ab 40 Polen offen. Die Auswahl bei den Damen reicht ohne weiteres von 20 bis 50, Alimentezahlungen haben ihren Höhepunkt hinter sich, der Sommelier nimmt einen ernst. Ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, das Leben finge mit 40 an, aber es nimmt Fahrt auf!

SILVIO STALLINO
LIBREVILLE/GABUN

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