REISE
Die Wiege der deutschen Kultur
Bericht aus Thüringen
Eine überregionale Tageszeitung schrieb einmal über Thüringer, sie seien hilfsbereit bis zur Aufdringlichkeit. Ein Besuch kann das bestätigen. Ein Rathausmitarbeiter nimmt sich über eine Stunde Zeit, auch das kleinste Detail eines Gemäldes zu erklären. Ein anderer rät einfach über den Zaun zu steigen, denn der Ruderbootverleiher komme später, oder auch gar nicht. „Einfach das Geld hinlegen“, sagt er. Um wenig später bierselig in das modrige Wasser des „Schwaneteiches“ zu plumsen. Lag es an der zweiwöchigen Kirmeszeit, dass allerorten gelacht und gefeiert wurde?
Keine Nazis gesehen
Wir befinden uns nahezu im Mittelpunkt Deutschlands. Die Wartburg liegt kaum mehr als 30 Kilometer entfernt – also einer der Wiegen der deutschen Kultur. Als sich in Hamburg die Kaufleute mit Piraten herumschlugen, wurde in Mühlhausen, einem Zentrum der Deutschen Bauernkriege, im März 1525 der Ewige Rat gebildet. Dieser radikal-demokratische Rat wurde gegründet, nachdem soziale Spannungen zu Aufständen geführt hatten. Thomas Müntzer, eine zentrale Figur dieser Zeit, versuchte, die Bürger auf den „wahren Weg“ des Glaubens zu führen und nahm den Kampf gegen die altgläubige Geistlichkeit auf. Wenig später wurde ihm vor den Toren der Stadt der Kopf abgeschlagen.
Wer also ins Thrüngische fährt, trifft auf viel Geschichte und Herzlichkeit. Nach Nazis muss er suchen. Stattdessen findet der Gast große Hilfsbereitschaft. Einen echten Hamburger kann die befremden.
Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de
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