DIE MARITIME WELT
„Direkter Kontakt zum Wasser“
Tuckerboote
Herr Reuss, was ist für Sie das Besondere am Tuckerboot?
Die direkte Nähe zum Wasser, das langsame Vorankommen. Es trägt immens zur Entschleunigung unseres immer schneller werdenden Alltagsablaufs bei.
Vor dem Tuckerboot fuhren sie eine Rio, baugleich einer Riva. Wie groß war der Abschiedsschmerz?
Der Abschiedsschmerz war enorm. Alleine die 5,7-Liter-V8-Maschine anzuschmeißen war immer ein Erlebnis. Allerdings‚ eignet sich die Elbe mit ihren kurzen Wellen nicht dafür. Die Rio liegt jetzt auf dem Wannsee in Berlin. Und das ist auch gut so.
Ist ein Tuckerboot eher etwas für ältere Herren?
Mit dem Tuckerboot durch die Gegend zu fahren und die Seele baumeln zu lassen ist eine völlig eigene Philosophie. Wenn ich mich so auf dem Wasser umschaue, gibt es eine ganze Menge junge Leute, die daran ihren Spaß zu haben scheinen.
Welche Bedeutung hat das große Treffen am 1. September?
Das Treffen, das vom Kulturverein in Buxtehude organisiert wird, ist zur Zeit hier in der Gegend das einzige dieser Art. Es geht im Wesentlichen darum, sich bei der Werft Sitas am 1. September um 9.30 Uhr einzufinden und dann im Konvoi die Este hinaufzuschippern. In Buxtehude angekommen gibt es einen kleinen Empfang mit Lachs vom Grill und vielleicht auch einem Bierchen. Dazu jede Menge Gelegenheit, mit anderen, Gleichgesinnten ins Plaudern zu kommen. Der Rückweg ist dann meist individuell.
Wie sehen Sie die Zukunft der Tuckerbootszene?
Ich glaube, dass sich da noch eine ganze Menge tun wird. Unsere niederländischen Nachbarn haben ja eine noch viel ausgeprägtere Affinität zum maritimen Fortbewegungsmittel. Ent sprechend wird dort auch die Entwicklung von solchen kleinen offenen Booten vorangetrieben.
Jetzt muss nur noch die Stadt Hamburg mitspielen und möglichst viele Wasserstraßen für die kleinen Boote öffnen. Mit dem Tuckerboot zum Shoppen in die Innenstadt, dass wär’s doch.
Fragen: helmut.schwalbach@kloenschnack.de
FUSION
Schlepp-Reedereien unter einem Dach
MARITIMER OLDTIMER
Kurzbesuch am Bull’n
„Bereits 1984 war das Schiff in Auftrag gegeben worden. Erst 2014 wurde es dann fertig gestellt, weil sich ein Sponsor gefunden hatte“, so der Blankeneser Jochim Westphalen.