1. Juni 2015
Magazin

Doppelter Familienpanzer


LESERBRIEFE 

Image №1
Klönschnack 5/2015
                                                                                                 
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22587 Hamburg
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Doppelter Familienpanzer

Betr.: „Autoverkehr durch Carsharing reduzieren“, Zukunftsforum Blankenese (KLÖNSCHNACK, 5.2015)

Im Mai-KLÖNSCHNACK steht auf Seite 32 und auf Seite 40 mit leichten redaktionellen Abänderungen der gleiche Artikel mit dem gleichen Inhalt und der gleichen Botschaft. Einerseits ist es vollkommen in Ordnung, das Thema Carsharing voranzutreiben, denn es ist für jedermann absehbar, dass es – gerade in den konservativen, wohlhabenden Elbvororten – kein „Naturrecht des stärkeren SUV-Fahrers“ gegenüber den anderen Verkehrtsteilnehmern gibt und die vorhandenen Mobilitätsmöglichkeiten besser vernetzt-digital genutzt werden müssen.
Selbst für die Fahrbahndecke des Sülldorfer Kirchenweges, die – zugegeben – den Zustand von Dresden ‘45 hat (echt peinlich für Hamburg!), genügt 30 km/h und ein Fahrwerk eines 2CV; ein Geländewagen langweilt sich doch auf dieser Strecke …
Carsharing wird aber nur von der neuen digitalen Elite in der Gesellschaft in Anspruch genommen; der hanseatische Pfeffersack in seinem Geländewagen auf der Elbchaussee morgens auf dem Weg ins Kontor ist froh, wenn sein Auto ihm den nötigen sozial-hierarchischen Abstand zu den anderen Menschen robust ermöglicht; dies gilt auch für seine Gattin, die mit dem anderen „Familienpanzer“ aus süddeutscher Herstellung mit 50 km/h in 30er-Zonen die Kinder in dem Abenteuerwagen zu Sportveranstaltungen bringt und kinderwagenschiebende Eltern zur Seite drängt („Ups, hab Sie nicht gesehen, Sie waren in meinem(!) Toten Winkel.“)
Andererseits …

P. SCHMELZER
PER E-MAIL

Anm. d. Red.: Das Andererseits haben wir wegen des übertrieben steil erhobenen Zeigefingers abgesäbelt. So eine Dopplung ist natürlich nicht schön, Herr Schmelzer, aber auch kein ökologisches Drama.

„… bei Sandbosten erschossen …“

Betr.: „Gebt mir zehn Jahre Zeit …“, Der Zweite Weltkrieg in den Elbvororten(KLÖNSCHNACK, 5.2015)

Bei der Lektüre Ihres Artikels zum Zweiten Weltkrieg in den Elbvororten fiel mir auf, dass Sie von der Verhaftung des „Blankeneser Studienrat(es) Dr. Nemetz“ schreiben. Sofern es sich hierbei um Dr. Bruno Nehmert handelt, für den vor dem Gymnasium Blankenese ein Stolperstein liegt, sind, neben dem Namen, noch weitere Details zu seiner Geschichte falsch. Es ist korrekt, dass Dr. Nehmert 1944 verhaftet wurde, jedoch wurde von der Gestapo „staatsfeindliche Betätigung“ als Grund verzeichnet, einschließlich des (falschen) Vorwurfs, am Attentat vom 20. Juli mitgewirkt zu haben. Er wurde zuerst nach Fuhlsbüttel und dann nach Neuengamme gebracht. Er starb nicht auf der „Cap Arcona“, sondern mit ziemlicher Sicherheit bei einem Marsch vom KZ Neuengamme nach Bergen-Belsen. Den Quellen der Gedenkstätte Neuengamme zufolge wurde er vermutlich bei Sandbostel erschossen, weil er zu schwach für den Weitermarsch war. Schüler unserer Schule haben zu seiner Geschichte im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten recherchiert. Eine Tafel in der Schule erinnert seitdem, zusätzlich zum Stolperstein, an ihn.

REIMAR WOHLD
GYMNASIUM BLANKENESE

Anm. d. Red.: Lieber Herr Wohld, vielen Dank für die Richtigstellung. 

Mien Zuckerpopp

Betr.: Gedicht von Inke Jaspersen

Mien Zuckerpopp, mien Zuckerpopp,
du mokst mi noch ganz mall!
Mien Zuckerpopp, mien Zuckerpopp,
du büst so schmuck un drall!
Mien seute Deern, ik heff di leev!
Wär bannig trurig went di nich gäv!
Nu frog ik di, du lütte Mus, ik bin ok jümmers
tru, willst warn mien Ehefru?
Nu töv nich lang un sech mi to, denn wär ik froh,
denn is dat so!.

INKE JASPERSEN
ROSDORF

Ungepflegte Rennstrecke

Image №2
Bitterfeld? Duisburg? Nein. „Promenade“ am S-Bahnhof Blankenese

Betr.: Stadtbild

Hat die Promenade hier in Blankenese ihren richtigen Namen? Eigentlich eine eher ungepflegte Rennstrecke mit seinen verrotteten Pflanzen und Kübeln. Diese sollten eigentlich zur Beruhigung des Weges dienen, werden aber dauernd verschoben. Sehr bekömmlich für die Anwohner der „Martha Stiftung“. Weiter gibt es eine trostlose Strecke hinter der Abgrenzung. Es ist schon traurig, wenn es den Investoren nur um die Rendite geht. „Es sind ja alte Leute, die hier wohnen.“

ANNELIESE LUTHARDT
BLANKENESE

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