1. Dezember 2016
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Dr. Matthias Bartke

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Politik

FÜNF FRAGEN AN . . .
Dr. Matthias Bartke

Dr. Matthias Bartke
Dr. Matthias Bartke
Der gebürtige Bremer, Jahrgang 1959, studierte in Hamburg Jura und trat 1978 in die SPD ein. Seit 2013 ist Bartke Mitglied des Bundestages. Drei Jahre später wurde er Justiziar seiner Fraktion.

Herr Dr. Bartke, wie war Ihre erste Reaktion, als Sie vom Wahlsieg Donald Trumps hörten?

Mein erste Gedanke war: Ein Albtraum – die schlimmsten Ahnungen sind wahr geworden.

Teilen Sie die Befürchtungen vieler Kommentatoren hinsichtlich Trumps Ankündigungen im Wahlkampf?

Derzeit kann noch niemand den designierten neuen US-Präsidenten wirklich einschätzen. Wir kennen nur seine sehr populistischen Wahlkampfankündigungen, die jedoch kein konsistentes Politikbild ergeben. Ich gehe aber davon aus, dass Trump die USA innenpolitisch deutlich nach rechts steuern wird und dass er außenpolitisch einen stärker isolationistischen Kurs fahren wird als seine Vorgänger.

Wird sich Trumps Präsidentschaft auf das politische Klima in Deutschland auswirken?

Die politischen Umgangsformen haben sich schon jetzt deutlich verschlechtert. Die Anzahl der Hass- und Beleidigungsmails, die ich in den vergangenen Monaten erhalten habe, ist dramatisch gestiegen. Den Sieg Donald Trumps werden die Populisten in Deutschland als Bestätigung ihres Kurses begreifen. Auch bei uns gibt es nicht wenige Menschen, die sich abgehängt fühlen und eine diffuse Wut auf „das System“ haben. Ich werbe in der SPD dafür, dass wir stärker als bisher auf diese Menschen zugehen und uns sehr konkret mit ihren Sorgen und Nöten auseinandersetzen, ohne gleichzeitig unsere eigenen politischen Positionen zu verlassen oder uns gar anzubiedern. Außenpolitisch können wir uns nun nicht mehr darauf verlassen, dass die USA auch künftig noch die Führungsmacht der westlichen Welt sein wird. Wir müssen neue Regeln verabreden, damit die EU künftig deutlich geschlossener und schlagkräftiger auftreten kann als bisher. Dass ein einzelnes Land die gesamte EU-Politik über Wochen lahmlegen kann, darf es künftig nicht mehr geben.

Wie sehen Sie den bevorstehenden Bundestagswahlkampf vor dem Hintergrund der USA-Wahl?

Der US-Wahlkampf war an Niveaulosigkeit und Niedertracht nicht zu überbieten. Der wunderbarste Satz kam aber von Michelle Obama: „When they go low, we go high.“ Das sollte die Leitschnur für alle demokratischen Parteien im kommenden Bundestagswahlkampf sein. Niveaulosigkeit und Niedertracht nicht mit Niveaulosigkeit und Niedertracht beantworten und Lügen nicht mit Gegenlügen begegnen.

Wie stehen Sie zu einem Bündnis von SPD, Grünen und Linkspartei?

Die große Koalition war sehr erfolgreich, wir haben seit 2013 vieles bewegt. Aber die Gemeinsamkeiten von SPD und CDU und vor allem CSU sind weitgehend aufgebraucht. Ich bin daher der Auffassung, dass andere Konstellationen angezeigt sind. Und ich finde, alle demokratischen Parteien sollten in Deutschland im Grundsatz miteinander koalieren können. Das gilt auch für die Linkspartei, deren Thüringer Ministerpräsident Ramelow sein Bundesland nach meiner Wahrnehmung gut und unaufgeregt führt. Eine Koalition mit der Linkspartei wird es aber nur geben können, wenn diese die deutsche NATO-Bindung und die Grundkonstanten der jahrzehntelangen erfolgreichen deutschen Außenpolitik nicht infrage stellt.

Fragen: helmut.schwalbach@kloenschnack.de

FÜHRUNGSAKADEMIE DER BUNDESWEHR
„Die Schmiede unserer Führungselite“

Carsten Stawitzki, Flotillenadmiral und Kommandeur, mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in der Führungsakademie der Bundeswehr FOTO: KATHARINA JUNGE/BUNDESWEHR 
Carsten Stawitzki, Flotillenadmiral und Kommandeur, mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in der Führungsakademie der Bundeswehr FOTO: KATHARINA JUNGE/BUNDESWEHR 
Anfang September hatte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen ohne Gründe anzugeben, den damaligen Kommandeur der Führungsakademie Achim Lidsba in den Ruhestand versetzt. Anfang November besuchte die Ministerin die seit Jahrzehnten renommierte Ausbildungsstätte und forderte eine „zeitgemäße Führung“ und „kompetenzorientierte Ausbildung“. Die Ministerin möchte, dass sich die Führungsakademie weiterentwickelt. Ein Schritt auf dem Weg zum „Think Tank“ ist die Maßnahme, die FüAk dem Generalinspekteur der Bundeswehr zu unterstellen. Von der Leyen fordert: „Eine kritische Selbstreflexion und konstruktive Fehlerkultur“. Wenn sich Anspruch und Inhalt der Lehre ändern, müsse sich auch die Vermittlung weiter entwickeln. „Die Führungsakademie ist die Schmiede unserer Führungselite.“

www.fueakbw.de

CDU
Markus Weinberg als Direktkandidat nominiert

Mit dem Auto anreisende Kunden und Angestellte an und rund um die Blankeneser Bahnhofstraße werden sich umstellen müssen. Die für November geplante „Parkraumbewirtschaftung“ mit Parkscheinautomaten sieht keine dauerhafte Belegung mehr vor. Theoretisch vervierfache sich so die Anzahl der Parkvorgänge, so die Quertiersmanagerinnen. Die Suche nach einem Parkplatz rund um den Marktplatz werde um zirka ein Drittel verkürzt. Geordnetes Parken steigert die Aufenthaltsqualität und Sicherheit rund um den Marktplatz. Die Kosten für 60 Minuten Parken liegen bei 1,20 Euro. Montags bis freitags von 9-18 Uhr (samtags bis 14 Uhr) kann maximal 120 Minuten geparkt werden. Der Blankeneser Marktplatz steht weiterhin bis zu seiner Umgestaltung übergangsweise als Parkplatz zur Verfügung.

www.cdu.de

GRÜNE
Tea Time mit Anja Hajduk

Die Stadtteilgruppe Grüne Elbvororte lädt ein zur Tea Time mit Anja Hajduk. Die Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Geschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen steht zur Diskussion bereit über Aktuelles aus dem Bundestag und will Anregungen mit nach Berlin nehmen. Anja Hajduk, früher Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, ist Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages- und engagiert sich für eine „nachhaltige, zukunftsorientierte“ Politik.

9. Dezember um 17 Uhr
Lühmanns Teestube
Blankeneser Landstraße 29
Blankenese

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