4. Mai 2015
Magazin

„Ein gelungener Brückenschlag“ 


HAUSBESUCH 

„Ein gelungener Brückenschlag“ 

Hans-Peter Strenge, Staatsrat a.D. 

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Hans-Peter Strenge hält nichts von Ruhe, er setzt sich lieber aktiv für seine Mitmenschen und die Natur ein

Was treibt den ehemaligen Bezirksamtsleiter Altonas und Staatsrat a.D. Hans-Peter Strenge in seinem Ruhestand um? Der KLÖNSCHNACK traf den Juristen bei ihm zu Hause in Nienstedten.

Die Sonne scheint, Tulpen wippen lustig in der leichten Brise. Bei Kaffee und Plätzchen erzählt der muntere Hans-Peter Strenge Anekdoten aus der Zeit als Bezirksamtsleiter in Altona in den 80er Jahren.
„Damals hatte ich mit der ersten Flüchtlingswelle aus Osteuropa alle Hände voll zu tun.“ Strenge koordinierte damals die Unterbringung und den Bau von Pavillonund Containerdörfern in den westlichen Stadtteilen.
„Ich musste allen Bedürfnissen gerecht werden und habe dann Übergangsquartiere für die Spätaussiedler eingerichtet.“
Flüchtlinge integrieren sich schnell
Natürlich stieß er damals auf Gegenwind der Nachbarn, aber sein Konzept setzte sich durch. Heute stehen nur noch wenige der Unterbringungen, wie zum Beispiel die in Sieversstücken. „Die aktuell geplante Erstaufnahme-Einrichtung in Othmarschen finde ich eine gute Idee, denn die Fläche ist ausreichend und nach meiner Erfahrung integrieren sich Flüchtlinge schnell.“
Der 66-Jährige fährt eine tolerante Linie, nicht zuletzt, weil er sich auch in der Synode der evangelischen Kirche engagiert. „Im Prinzip finde ich die Stimmung in der Stadt viel flüchtlingsfreundlicher als noch vor 20 Jahren – aber das Ganze ist natürlich labil, denn je mehr den Menschen etwas auf die Pelle rückt, desto empfindlicher werden sie.“
Ihm geht es darum, Verständnis für die Notlage dieser Menschen aufzubringen – eine Brücke zu bauen.
Der engagierte Rentner hilft, wo er kann. Neben seiner Synodenarbeit ist er der erste Vorsitzende des Vereins Freunde des Jenischparks. Mit Stolz erzählt Strenge von der Fertigstellung der wiedererrichteten Knüppelbrücke im Jenischpark. „Damit ist ein weiteres Ziel des Vereins, den Park in den ursprünglichen Zustand von 1927 zurückzuversetzen, hervorragend gelungen.“
Hans-Peter Strenge ist ein wahrer Kulturhistoriker und weiß zu jedem Baron und Park in den Elbvororten etwas Spannendes zu berichten. Gut, dass er im Rahmen seiner Vereinsarbeit regelmäßig Führungen durch den Park anbietet – so können auch andere an seinem Wissen teilhaben.
Autorin: anna-lena.walter(at)kloenschnack.de

www.jenischparkverein.de

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