BEMERKENSWERTES
Verkehrsgeschehen
„Ein unglücklicher Fall“
„Wieviel Freizeit haben Sie?“, will eine Schülerin vom Richter wissen. Die Antwort bleibt vage. „Wir müssen schon ganz ordentlich arbeiten.“ Vieles vom Geschehen nehme man aus dem Gerichtssaal zudem mit nach Hause. Bereitwillig antworten auch Protokollführer (ein Jurastudent) und Anklagevertreter (ein Referendar) auf die selbstbewusst gestellten Fragen der Gymnasiasten. Ein klein wenig enttäuscht mögen die Schüler schon sein. Denn beide an diesem Tag im Amtsgericht verhandelten Fälle stammen aus dem Verkehrsgeschehen. Im Vergleich zu Fällen einstiger Gerichtsshows sind sie eher harmlos.
Immerhin ist das zweite Verfahren, wenn auch nicht spannend, so wenigstens ungewöhnlich. Ein junger Mann, Jahrgang 1995, muss sich verantworten, weil er Ende August vergangenen Jahres einen Unfall verursacht hat. Dabei ist er gegen eine Zaun gefahren und hat dadurch einen Schaden von 1.725 Euro verursacht. Zunächst hatte er angegeben, die Bremsen hätten versagt. Doch wenig später stellte sich heraus, dass der Mann unterzuckert war und deshalb die Kontrolle über das Auto verloren hatte.
„Wie kam es zur Unterzuckerung“, will der Richter von dem gelernten Einzelhandelskaufmann wissen. Mit leiser, kaum verständlicher Stimme, berichtet der Angeklagte von seiner Krankheit. Er leide seit zehn Jahren unter der Zuckerkrankheit, so der verschüchtert wirkende Mann. „Ich muss alle drei Monate zum Arzt.“ Dabei bleibt der Grund für den auf einen abgesackten Blutzuckerwert von 34 unklar. Ein Sachverständiger ist zwar geladen, doch nicht erschienen.
Eine Schülerin des Wedeler Johann-Rist-Gymnasiums fragt: „Wieviel Freizeit haben Sie?“
Da der Angeklagte die Tat zugibt und keine Ausflüchte sucht, verläuft der Prozess in seltener Eintracht. Wobei der Versuch des Verteidigers, den Anklagevorwurf fallenzulassen und das Verfahren einzustellen, vom Richter kurzerhand zurückgewiesen wird. „Eine Einstellung kommt überhaupt nicht infrage. Über die Strafzumessung können wir reden.“ Zwar handele es sich um einen unglücklichen Fall, doch es habe auch ein Mensch verletzt werden können.
Hatte der Richter im Gespräch mit den Schülern noch von den Gefahren eines Widerspruchs gegen einen Strafbefehl gesprochen, erleben die Gymnasiasten an diesem Tag das Gegenteil. Mit einer Geldbuße von 750 Euro und einem Fahrverbot von weiteren sechs Monaten, kommt der Angeklagte besser weg, als es der Strafbefehl vorsah.
KREUZFAHRT
Weihnachtliche Überraschung
loecher(at)hamburgcruise.net
MUSIK
Samba-Percussion-Workshop
Sa., 13. Januar, 11 Uhr
Tinsdaler Weg 44
Wedel
VORVERKAUF GESTARTET
Ball der Hamburger Juristen
Die Gäste dürfen sich über weitere Neuerungen freuen, darunter die Öffnung des Goldenen Saals für diejenigen, die zu House- und Pop-Musik von DJ Alex Naevecke tanzen wollen, sowie eine Getränkepauschale bis 21 Uhr. Zusätzlich soll ein Fotoautomat den Ball der Hamburger Juristen auflockern, verjüngen und so auch für Nicht- Juristen deutlich attraktiver gestalten.
In den Tanzsälen des Hotels erwartet die Gäste ein abendfüllendes Programm mit Live-Musik, einer Tombola und einem Drei-Gänge-Menü. Der Ball wird musikalisch von „Max & Friends“ begleitet. Die Band tritt ausschließlich live und mit Saxophon, Gitarre, Keyboard, Bass und Drums auf. Karten sind ab sofort online erhältlich.
BUCHTIPP
Schifffahrt im 21. Jahrhundert
Karsten Kunibert Krüger-Kopiske beschreibt in seinem Buch „Schifffahrt im 21. Jahrhundert“ anhand statistischen Materials der letzten 20 Jahre die Ursache der Lage und benennt Verhalten und Fehler der letzten Jahrzehnte auf Seiten der Reeder, Werften, Banken und der Politik.
Koehler Verlag, ISBN 978-3-7822-1300-4
NEUJAHRSKONZERT
„Wien, du Stadt meiner Träume“
Im Programm enthalten sind unter anderem „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ von Robert Stolz, „Auch ich war einst ein feiner Csárdáskavalier!“ aus der Operette „Gräfin Mariza“ oder auch Laras Thema aus „Doktor Schiwago“.
So., 14. Januar, 15.45 Uhr
Klövensteenweg 25
Rissen
SPENDE
Gutes aus der Druckerei
Die Off Road Kids Stiftung existiert seit 1993 und ist die einzige Hilfsorganisation für Straßenkinder in Deutschland, die sich überregional einsetzt.
Die Wildtierstation Hamburg in Klein Offenseth-Sparrieshoop besteht seit dem Jahre 2012, wurde durch Christian und Katharina Erdmann als gemeinnützige GmbH gegründet und kümmert sich mittlerweile um über 1.000 Wildtiere pro Jahr, die meist durch zivilisatorische Auswirkungen verletzt wurden.