1. September 2015
Magazin

Feuer und Flamme für Menschen

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MENSCH DES MONATS 

Feuer und Flamme für Menschen 

Benedict Peters, Rettungsassistent 

Benedict Peters ist beruflich und privat für andere im Einsatz: Er ist Rettungsassistent in Osdorf und ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Nienstedten aktiv – wie sieht so ein Leben aus?

Wenn Benedict Peters nicht im Rettungswagen sitzt, steuert er einen Feuerwehrwagen der FF Nienstedten
Wenn Benedict Peters nicht im Rettungswagen sitzt, steuert er einen Feuerwehrwagen der FF Nienstedten
Noch ist es ruhig in der Feuerwehrwache Nienstedten, als plötzlich laut der Alarm losgeht.Benedict Peters ist einer von sechs Männern, die zur Stelle sind, um an einem Einsatz in Blankenese teilzunehmen.
Der 23-jährige Elbvorortler ist seit 2013 dabei, jeder Handgriff sitzt. Schnell schlüpfen er und seine Kameraden in die bereitstehenden Stiefel und Hosen, ziehen ihre dickgepolsterten Rettungsjacken an, Helm auf und los geht’s. Mit lautem Sirenengeheul fährt die Mannschaft aus Ehrenamtlichen durch das Dorf.
Nach dem Einsatz sind alle in Hochstimmung. „Es war Gott sei Dank nichts Schlimmes, nur ein Rauchmelder, der in einer Bäckerei losgegangen ist.“
Kein Grund für Frustration. Alle Männer sind stolz darauf, im Notfall zur Stelle gewesen zu sein. „Wir kennen uns sehr gut und zählen auf jeden einzelnen.“
Diese Kameradschaft verspürt Peters auch in seinem Beruf. Er ist Rettungsassistent in Osdorf. Er ist zur Stelle, wenn ein Baby zu ersticken droht, ein Radfahrer gestürzt ist oder ein Rentner Herzrasen hat.
Rettungsassistenten haben ein grundlegendes Wissen über Kopf, Herz, Organe, Knochen und Psyche – sind aber für den präklinischen Bereich tätig. „Unsere Aufgabe ist es, vor Ort zu entscheiden, ob wir selber helfen können oder ob ein Arzt gerufen werden muss.“
Der Stoff, aus dem Heldengeschichten gemacht sind

Er erinnert sich noch gut an seinen ersten Toten und findet klare Worte dazu: „Wir sind für Menschen – vom Anfang bis zum Ende des Lebens – da. Man darf, so hart es klingen mag, die einzelnen Einsätze nicht zu sehr an sich heranlassen, sonst findet man selber keine Ruhe.“

Sein Beruf ist eben nicht alltäglich. Jeder Tag birgt neue Herausforderungen für den Helden in Uniform.

So auch nach einem Einsatz vor zwei Jahren. Da kam Peters die Idee, die heldenhaften Geschichten der Männer in etwas Bleibendes zu verwandeln. „Ich interessierte mich damals schon für das Thema Upcycling und begann, aus alten Feuerwehrjacken Taschen und anderes herzustellen.“ Er gründete das „Upcycling-Kaufhaus“, auf dem kleine Firmen ihre Produkte aus wiederverwerteten Materialien anbieten können.

„Jedes meiner Produkte ist ein Unikat. Die Stoffe weisen von Einsätzen Brandlöcher, Ölflecken und andere Spuren auf. Häufig steht auch noch der Name des Feuerwehrmanns darin.“ Das Wort Upcycling ist hier also im doppelten Sinne zu verstehen – Stoffe finden eine neue Verwendung und Geschichte geht nicht verloren.

Autorin: anna-lena.walter(at)kloenschnack.de

www.feuerwehr-hamburg.de/nachwuchs

  

www.upcycling-kaufhaus.de


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