1. September 2016
Magazin

„Fleisch ist mein Gemüse“

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UNTERNEHMER DES MONATS  

„Fleisch ist mein Gemüse“

Exklusive Spezialitäten aus Meisterhand

Vor 15 Jahren übernahm Dirk Hübenbecker die Leitung der Fleischereifiliale Hübenbecker an der Waitzstraße. Bei Vater Rolf im Nienstedtener Betrieb erlernte er das Fleischerhandwerk.

Dirk Hübenbecker in seiner Fleischerei an der Waitzstraße.  FOTO: HÖSCH
Dirk Hübenbecker in seiner Fleischerei an der Waitzstraße. FOTO: HÖSCH
Ich kann mich heute gar nicht entscheiden, was ich an Aufschnitt nehmen soll, es sieht alles so gut aus“, sagt der freundliche, ältere Herr und lässt seinen Blick über das reichhaltige Angebot der Wursttheke in der Fleischerei Hübenbecker an der Waitzstraße schweifen.

Fleischermeister und Inhaber Dirk Hübenbecker berät den Stammkunden in gewohnt routinierter und freundlicher Art, danach gibt es noch einen kurzen Klönschnack und der ältere Herr verlässt sichtlich zufrieden das Geschäft. „Mir ist es sehr wichtig, meine Kunden nicht nur gut zu beraten, sondern auch einen persönlichen Draht zu ihnen aufzubauen“, sagt Dirk Hübenbecker, der 2001 die familieneigene Fleischerei an der Waitzstraße übernahm und das Fleischereihandwerk einst bei Vater Rolf Hübenbecker in dessen 1973 gegründetem Nienstedtener Betrieb erlernte. Allerdings, so Dirk Hübenbecker, habe er sich für diesen Beruf erst im zweiten beruflichen Anlauf entschieden: „Ich habe erst eine Lehre als Groß- und Einzelhandelskaufmann im Holzbereich gemacht.“

In Barmbek aufgewachsen, hat er von Kindesbeinen an mitbekommen, was seine „Eltern für einen anstrengenden Job haben“ und er verrät im Gespräch mit dem KLÖNSCHNACK: „Ich mochte nie früh aufstehen und war einfach zu faul.“ Bis zu seinem zwölften Lebensjahr lebte die Familie in Barmbek. „Ich hatte eine tolle Kindheit und eine super Clique. Zu Geburtstagsfeiern steuerten meine Eltern immer die Würstchen bei“, sagt Hübenbecker, der nach eigener Aussage ein „absoluter Bratwurst-Fan“ ist. Und er ergänzt: „Fleisch ist mein Gemüse.“

1982 zog die Familie Hübenbecker von Barmbek vor die Tore Hamburgs nach Schenefeld im Kreis Pinneberg. Er sei „nicht besonders glücklich gewesen, seine Freunde in Barmbek zurückzulassen“, sagt Dirk Hübenbecker. „Ich erinnere mich noch, dass ich mit meinem besten Freund eine Landkarte aufgeschlagen hatte und dieser meinte, dass gegenseitige Besuche bei der Entfernung wohl nur noch in den Ferien möglich sein würden.“

Das ist mittlerweile 34 Jahre her. Mit Mitte 20 entschloss sich Hübenbecker nach eigenen Worten ,„nun doch in die Fußstapfen meines Vaters zu treten und meine Lehre zum Fleischer bei ihm zu absolvieren.“ Diese Entscheidung habe er bis zum heutigen Tage nicht bereut, so Dirk Hübenbecker, der außerdem mit Vater Rolf den familieneigenen Partyservice betreibt und auf dem Blankeneser Wochenmarkt mit seinem Marktwagen vertreten ist.

Wichtig sei ihm und seinem fünfköpfigen Team, sich mit seiner Fleischerei von den Supermärkten abzusetzen, zum einen wegen des qualitativen Aspektes und zum anderen wegen des kompetenten Service. Ob erlesenes Entrecote, leckere Frikadellen oder die selbstkreierte Geflügelwurst aus magerem Putenfleisch mit Rapsöl veredelt – das Sortiment der Fleischerei lässt keine Kundenwünsche offen.

Sehr beliebt ist nach Hübenbeckers Aussage der wöchentlich wechselnde Mittagstisch, „der lecker und preisgünstig ist“. Künftig werden Kunden übrigens die Möglichkeit haben, sowohl ihren Mittagstisch, als auch ihren Einkauf in ganz neuem Ambiente zu genießen. „Ich baue den Verkaufsbereich komplett um. So wird es für die Kunden künftig eine modern gestaltete Essecke geben“. Vom 1. Oktober bis Ende Oktober ist der Verkaufsbereich zwar geschlossen, doch Dirk Hübenbecker und sein Team sind mit ihrem Marktwagen vor der Fleischerei vertreten.

Geht es um das Thema Biosiegel bei Fleisch- und Wurstwaren, vertritt Dirk Hübenbecker eine ganz klare Position: „Bio bedeutet nicht immer automatisch Qualität.“ So habe er sich vor einigen Jahren bewusst gegen Biofleisch entschieden, da er erfolgreich mit kleinbäuerlichen Betrieben aus der Region zusammenarbeite. „Gemeinsam mit der Fleischerinnung Hamburg habe ich Bauern gesucht, die ideale Stallbedingungen haben und sich an bestimmte Futtervorgaben für ihre Tiere halten“, sagt Dirk Hübenbecker, der auch als Lehrlingswart für die Hamburger Fleischerinnung tätig ist und außerdem dem Vorstand der Interessengemeinschaft Waitzstraße angehört.

Dirk Hübenbecker ist leidenschaftlicher Fan des Hamburger Sportvereins und Dauerkartenbesitzer der Rothosen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ramona lebt Dirk Hübenbecker in Schenefeld.

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