1. Juni 2015
Magazin

Frauenpower im Doppelpack 


PRAXIS-BESUCH 

Frauenpower im Doppelpack 

Frauenärztinnen in Blankenese 

Ein frischer Wind weht seit Anfang 2014 in der Praxis von Gynäko – login Dr. Gudrun Schittek. Frauenärztin Dr. Cornelia Homrighausen folgte auf Dr. Michael Brautlecht, der in Rente ging. 

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Die Gynäkologinnen Dr. Cornelia Homrighausen (links) und Dr. Gudrun Schittek von der Praxis „Frauenärztinnen in Blankenese“   FOTOS: HÖSCH
Ich habe den schönsten Beruf der Welt“, sagt Frauenärztin Dr. Gudrun Schittek. Den Wunsch, Medizin zu studieren, hatte sie nach eigener Aussage schon in ihrer Jugend. „Ärztin war immer schon mein Traumberuf“, so Schittek weiter. Verfestigt habe sich dieser Wunsch aus der Frauen – bewegung der 1970-er Jahre heraus, als die sogenannte programmierte Geburt in die Kritik kam, Frauen wieder eine natürliche Entbindung favorisierten und eine sanfte Geburt für ihr Baby. Seit 1993 praktiziert Dr. Gudrun Schittek als Frauenärztin in Blankenese, bis zu seinem Ruhestand Ende 2013 zusammen mit Dr. Michael Brautlecht die frauenärztliche Gemeinschaftspraxis in der Witts Allee. Seine Stelle übernahm Anfang 2014 die Hamburger Gynäkologin Dr. Cornelia Homrighausen. Seitdem ist die Praxis rein weiblich und firmiert unter dem Namen „Frauenärztinnen in Blanke – nese“. „Die Zusammenarbeit macht uns beiden sehr viel Spaß“, sind sich die Ärztinnen einig. Wichtig in ihrem Beruf, so die beiden, seien Geduld, Einfühlungsver – mögen und Feinfühligkeit. Neben der klassischen Schulmedizin bietet das Ärztinnenduo auch naturheilkundliche Behandlungen an. Dr. Cornelia Homrighausen hat in diesem Jahr ihre Zusatzbezeichnung für Naturheilverfahren erworben.

Fünf medizinische Fachangestellte beschäftigt die Gemeinschaftspraxis. Am längsten mit im Team ist Nicole Kraus von Bockel, sie ist seit 1991 fester Bestandteil des Teams. Jennifer Ohl absolvierte 1995 ihre Ausbildung in der Praxis und ist somit auch schon lange Zeit dabei. Seit dem Jahr 2006 ist Barbara Meeske- Kurowski in der Frauenarztpraxis tätig. Die gelernte Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen hat die Leitung und das Qualitätsmanagement bei den Frauenärztinnen in Blankenese inne. Melanie Sadewater absolvierte ab 2011 ihre Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in der Praxis und wurde danach übernommen. „Wir alle sind ein gut eingespieltes Team“, so die beiden Medizinerinnen.

„Wir haben jetzt durchgehend geöffnet und können den Patientinnen durch individuelle Terminvergabe besser entgegenkommen.“
Mit dem Neuzugang Dr. Cornelia Homrighausen änderten sich für die Patientinnen auch die Sprechzeiten. „Wir haben jetzt durchgehend geöffnet und können den Patientinnen durch individuelle Terminvergabe besser entgegenkommen.“

Genau wie für ihre Kollegin stand für Dr. Cornelia Homrighausen sehr früh schon fest, Medizin zu studieren. „Ich habe meinen Traumberuf gefunden“, so Homrighausen. Die medizinischen Leistungen der „Frauenärztinnen in Blankenese“ reichen von Familienplanung und Verhütung, Kinderwunschbeziehungsweise Sterilitätstherapie über Hormondiagnostik und -therapie, Krebs vorund nachsorge bis hin zu Kinder- und Jugendgynäkologie und psychosoma – tischer und psychot herapeutischer Grundversorgung. Die sogenannten IGEL-Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen) bietet die Praxis zwar auch an, jedoch wägen die beiden Ärztinnen immer genau ab, ob diese bei der Patientin wirklich notwendig sind. „Wir drängen keine Patientin zu diesen Leistungen. Wichtig ist immer abzuwägen, inwieweit eine IGEL-Leistung bei der jeweiligen Patientin sinnvoll ist“, darauf legen die beiden großen Wert.

Ebenfalls großen Wert legen die Medizinerinnen auf ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen ihnen und den Patientinnen.

„Die Zeiten haben sich geändert. Heutzutage werden sehr viel kritischere Fragen von Seiten der Patientinnen gestellt, als das früher der Fall war“, so Schittek. Und auch Männer spielen nach ihrer Aussage zunehmend eine größere Rolle im Praxisalltag als noch vor einigen Jahren.

„Heute ist es üblich, dass Männer ihre Frauen zu den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft begleiten und auch Fragen stellen“, so Dr. Gudrun Schittek. Doch Vorsorgeuntersuchungen seien nicht nur in der Schwangeschaft und bei jungen Frauen sehr wichtig. „Viele ältere Frauen denken, dass sie nicht mehr zur Vorsorge kommen müssen. Das ist ein Irrtum.“

„Viele ältere Frauen denken, dass sie nicht mehr zur Vorsorge kommen müssen. Das ist ein Irrtum.“
Und sie ergänzt: „Nur weil Krankenkassen die Mammographie bis zum 69. Lebensjahr bezahlen, heißt das nicht, dass Frauen über 70 Jahre nicht mehr an Brustkrebs erkranken können“, so Schittek.

Jungen Mädchen empfehlen die Ärztinnen die Impfung gegen Humane Papillom Viren (HPV). „Mit der HPV-Impfung existiert die Möglichkeit, das Risiko für eine Gebärmutterhalskrebs- Erkrankung zu verringern. Dabei ist der Nutzen am größten, wenn vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft wird“, so die Gynäkologinnen.

Eines verbindet die beiden Ärztinnen über ihren Beruf hinaus: Sie sind beide Mütter. Für sie war unabhängig voneinander immer klar, dass sie sowohl arbeiten möchten als auch Mutter sein wollten. „Die Frage entweder nur das Eine oder das Andere stand nie zur Debatte“, sind sie sich einig.

Autorin: cornelia.hoesch(at)kloenschnack.de

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