BEMERKENSWERTES
Geistige Brandstifter?
Aus dem Amtsgericht
„Versuchen Sie nicht, uns irgendwelche Märchen aufzutischen. Sie sind nach rechts offen“, herrscht Getzmann den Zeugen Uwe Batenhorst an und spricht von „geistigen Brandstiftern“. Der AfD-Bezirksabgeordnete und ehemaliges Mitglied der Schill-Partei hatte Strafanzeige gegen die Leiterin eines Osdorfer Jugendzentrums gestellt, weil er von ihr als Nazi und Rassist beschimpft worden sein will, als er im Februar dieses Jahres nahe des Jugenzentrums Wahlplakate aufstellte. Nun soll er als Zeuge aussagen. Der attackierte AfD-Mann kontert, fragt den Anwalt, ob er der Partei der Linken nahestehe.
Stichhaltige Beweise, den Vorwurf der Beschimpfungen zu belegen, kann Batenhorst allerdings so wenig leisten wie ein zweiter Zeuge, der als AfD-Wahlkampfhelfer Batenhorst unterstützte, Wahlplakate anzubringen. „Zwei Personen kamen aus dem Jugenclub und forderten uns auf, unser Fahrzeug wegzufahren“, sagt der 33-jährige Zeuge. Da er abseits gestanden habe, könne er nicht mehr genau sagen, was passiert sei. Zwar sei er beleidigt worden, an „den genauen Wortlaut“ könne er sich aber nicht erinnern.
Angesichts der dürftigen Beweislage plädiert die Staatsanwältin auf Freispruch. Der Zeuge Batenhorst habe sich „emotional verhalten“, zudem habe er die genauen Worte nicht wiedergeben können. „Mir ist das zu vage“, begründet die Anklagevertreterin ihren Antrag. Es gebe keine Beweise, dass die AfD-Männer als Nazis und Rassisten beschimpft worden seien.
Verteidiger Getzmann nutzt sein Plädoyer für eine allgemeine Einschätzung der AfD. Große Teile der AfD-Mitglieder seien von Rechten aus der Partei gedrängt worden, gibt der Anwalt zu bedenken. Zugleich warnt er vor einem rechten „Bodensatz“. Die Amtsrichterin fasst sich mit ihrem Freispruch sowie dessen Begründung kurz. „Man kann nicht feststellen, dass eine ehrverletzende Äußerung gefallen ist. Denkbar ist, dass es eine politische Diskussion gegeben hat, aber keine Beleidigungsäußerung.“
Während Verteidiger und Mandantin noch kurz zusammen – stehen, verlassen die beiden AfD-Männer das Amtsgericht wortkarg.
International School of Hamburg
Neuer Westflügel eingeweiht
Hamburg hat sich an den Projektkosten von 8,9 Millionen Euro mit einem Zuschuss beteiligt. Perspektivisch kann die ISH als erste und einzige Schule ihrer Art in Hamburg damit fast 1.000 Schüler aufnehmen.
Der modern ausgestattete Westflügel-Anbau vereint zwölf reguläre und zwei naturwissenschaftliche Klassenräume, eine zusätzliche Sporthalle, einen Fitnessraum sowie Konferenz-, Verwaltungs- und Mehrzweckräume. Zudem wurden die Sport- Außenanlagen für Leichtathletik und Kleinfeldspiele erweitert. Schulleiter Andreas Swoboda sagte: „Der Anbau schafft für uns die so dringende Entlastung für räumliche Engpässe und mehr Kapazität für innovative pädagogische Initiativen und Lernkonzepte.“ Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz sagte in seiner Rede, die er auf Englisch hielt: „Mit der Eröffnung des dreigeschossigen Westflügels, seinen neuen Klassenräumen und einer neuen Sporthalle bewegt sich die Internationale Schule in bewährten Bahnen. Und gleichzeitig wagt sie Neues. Beim Aufbruch zu neuen Ufern halten Sie an jenen Werten und Erziehungszielen fest, die Sie für Ihre Schule formuliert haben: Internationalität, Verantwortung und Freude am Lernen.“ 750 Schüler aus mehr als 50 Nationen besuchen aktuell die ISH. Die zweitgrößte Gruppe von ihnen stammt aus den USA. So folgte auch Nancy Corbett, Generalkonsulin der Vereinigten Staaten von Amerika, der Einladung zur Eröffnungsfeier in den Hemmingstedter Weg und sprach in der Aula vor voll besetzten Rängen. Die Hamburger Wirtschaft war unter anderem durch Gunnar Groß, Generalsekretär der Airbus Operations GmbH, vertreten.
L E S U N G
Bruni Prasske liest im Bootshaus
13. Oktober um 19.30 Uhr im Bootshaus des RdE, Falkensteiner Ufer 2-4, Eintritt frei, Bücher stehen zum Verkauf