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Genussvoll speisen geht auch mit Bier
Experte für Pale Ale & Co.

Herr Kopp, Bier hat nicht gerade den Ruf, ein feiner Begleiter zu sein, wenn man sich Mühe mit einem leckeren Essen gegeben hat.
Es ist leider so, dass Bier immer noch ein viel schlechteres Image hat als Wein. Dabei finden Sie im Handel von beiden Getränken die ganze Bandbreite. Dennoch hat die Mehrheit beim Bier die 50-Cent-Dose vor Augen, fällt hingegen das Wort Wein, denkt niemand an das Zwei-Liter-Tetrapack, das ganz unten im Regal steht.

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Auf jeden Fall. Aber letztendlich ist es natürlich eine Geschmacksfrage ist. Was viele nicht wissen und manchen überraschen wird: Bier ist variantenreicher als Wein. Beim Bier haben wir im Grunde vier Zutaten: Hopfen, Malze, Hefe und Wasser. Beim Wein hingegen sind es nur drei – die Traube, die Weinhefe und das Wasser. Also bietet Bier einen größeren Gestaltungsspielraum. Wussten Sie, dass ein Bier mehr als 800 Aromen hat und der Wein nur etwa 500? Aber zur Ehrenrettung des guten Tropfens sei gesagt: Er ist wesentlich feiner, seine Nuancen komplexer.
Aber bleiben wir beim Bier. Das gute Steak liegt auf dem Grill, der Salat ist zubereitet – zu welchem Bier greift man dann?
Nicht zum klassischen Pils. Das wäre zu zu leicht, zu spritzig, es hat halt den typischen Charakter eines untergärigen Bieres. Ein saftiges, gut gewürztes Steak braucht ein obergäriges Bier als Begleiter, denn dessen kräftiger, vollmundiger und intensiver Geschmack setzt ein aromatisches Gegengewicht zum Fleisch und wird nicht von ihm dominiert. Und die Röstaromen eines solchen Bieres harmonieren sehr gut mit den Röstaromen, die beim Grillen des Steaks entstehen.
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Wo findet man ein solches Bier?
Das kann ein Guinness aus dem Supermarkt sein oder – noch besser – ein Red Ale, ein Porter oder ein Stout. Diese obergärigen Biere findet man zwar noch selten im klassischen Handel, aber sie sind im Kommen. Nicht umsonst wurden in der jüngeren Vergangenheit eine Reihe von kleinen Brauereien in Hamburg gegründet, die diese Craftbzw. Manufakturbiere herstellen.

Nein. Wenn Bier zum Fisch, dann darf es ruhig ein Pils sein, aber bitte ein kalt gehopftes und unfiltriertes. Mit seiner spritzigen Leichtigkeit passt es gut zu einer Dorade oder auch zu einem frischen Sommersalat.
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Und wenn scharf gewürzte Speisen auf den Tisch kommen?
Kocht man ein indisches oder asiatisches Gericht, das scharf gewürzt wird, empfehle ich dazu ein fruchtarmomatisches Pale Ale, vor allem ein American Pale Ale. Seine Bitterkeit nimmt der Speise in gewisser Weise etwas von der Schärfe, ohne dass der würzige Geschmack verloren geht, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde.
Wie trinkt man ein gutes Craft-Bier?
Mit Blick auf die Klischeevorstellungen vom Biertrinken: Nicht in rauhen Mengen, nicht schnell und nicht zu kalt. Man trinkt es genauso wie einen guten Wein – mit Genuss. Man muss es entdecken, langsam, Schluck für Schluck, dann schmeckt es richtig gut.