1. Dezember 2015
Magazin

Geschmackswunder Hanf

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HAUSBESUCH

Geschmackswunder Hanf

Hausbesuch bei Galathea Bisterfeld von Meer, Erfinderin

Galathea Bisterfeld von Meer 
Galathea Bisterfeld von Meer 
Kommt das Gespräch auf Hanf, denken die meisten Menschen direkt an die Droge Cannabis. Galathea Bisterfeld von Meer hat in der Nutzpflanze ein ganz anderes Potenzial entdeckt. Welches, das verriet sie Anna-Lena Walter bei einem Hausbesuch in Othmarschen. 

Der Besuch bei der Erfinderin Galathea Bisterfeld von Meer in Othmarschen beginnt mit einer Butterstulle. Schon beim ersten Bissen wird klar, das ist kein normales Brot. Es handelt sich dabei um eine ganz besondere Mischung: Dinkelmehl, Leinsamenschrot und Hanfsaft.

Nachgefragt berichtet die sympathische 66-Jährige von ihren langjährigen Experimenten mit Hanf.

„Alles fing mit meinen Töchtern an. Wir zankten uns um das Thema Cannabiskonsum und weil ich ihnen immer sage, dass sie sich mit Themen genau beschäftigen sollen, baten sie mich darum, das Gleiche zu tun.“

Die lebensfrohe Mutter dreier Töchter begann also, sich mit dem Thema Hanf zu befassen. „Ich war schnell begeistert von der Vielseitigkeit dieser Pflanze. Aber auch, dass sie alle wichtigen Proteine beinhaltet, machte mich neugierig.“ Schnell wuchs in ihr der Wunsch heran, aus Hanf ein Lebensmittel herzustellen.

„Meine Recherchen ergaben, dass noch niemand versucht hatte, aus ihr einen Saft zu pressen.“ So erwarb sie tatkräftig in Holland zig Pflanzen, mietete eine Fabriketage an und experimentierte drei Jahre lang mit Hanf. Am Ende schaffte sie es endlich. Aus der oberen Spitze der gut vier Meter hohen Pflanze und den Blättern ließ sich Saft pressen. Auch die faserigen Pressreste verwendet sie weiter. Natürlich sind die Produkte völlig drogenfrei.

„Das Besondere am Hanfsaft sind die enthaltenen Cannabinoide, diese stellt der menschliche Körper tatsächlich auch selber her, aber mit steigendem Alter wird die Produktion weniger. Dieser Stoff hat eine gesundheitsfördernde Wirkung und kann, laut Forschungsberichten, sogar dabei helfen, Krebszellen zu zerstören.“

Die Neugier trieb die gebürtige Rheinländerin weiter an, aber was sollte sie gegen den doch recht bitteren Geschmack des Hanfsaftes tun?

Sie experimentierte mit anderen Lebensmitteln, wie Fruchtsäften, Gemüsen, Brotteigen und Salzen. „Da erhielt der Hanf plötzlich seinen Platz, denn andere Geschmäcker werden durch die Zugabe des-Safts viel intensiver. Ein tolles Geschmackserlebnis!“ 

Neben dem aufwendigen Pressverfahren erfindet die findige Elbvorortlerin auch noch eine eigene Produktreihe, wie Hanfbrot und -Salz. „Allerdings möchte ich jetzt nicht unter die Bäcker gehen. Ich suche jemanden, der das Patent kauft und dann die Neuentdeckung verbreitet.“

Der Weltmarkt zeigt bereits Interesse an ihrem Herstellungsverfahren und dem Endprodukt – denn plötzlich wird aus einer Nutzpflanze eine Heil- und Nahrungspflanze. „Vielleicht kann ich mit meiner Erfindung die Welt ein kleines bisschen besser machen – denn Hanf wächst überall und ist ein prima Protein-Lieferant.“ 

Autor: anna-lena.walter(at)kloenschnack.de

Günther & Günther GmbH

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