2. Februar 2017
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Informieren und schützen

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MENSCH DES MONATS

Informieren und schützen

Dr. Alke Dohrmann, Kulturbewahrerin 

Hochwasser, Feuer, Diebstahl – Kulturgüter sind stets gefährdet. Museen und andere Einrichtungen stehen einer Vielzahl von Risiken gegenüber. Hilfe kommt von Dr. Alke Dohrmann.

Alke Dohrmann mit ihrer Trophäe, dem „Riegel“, FOTO: TIM HOLZHÄUSER
Alke Dohrmann mit ihrer Trophäe, dem „Riegel“, FOTO: TIM HOLZHÄUSER
Die Kaffeemaschine fängt Feuer, das Wasserrohr bricht, eine Diebesbande verschafft sich Zutritt, die Elbe tritt über die Ufer: „All das passiert in deutschen Museen“, erklärt Dr. Alke Dohrmann. Nicht immer kommt der Bestand unbeschädigt davon. Da vieles unersetzlich ist, kommen die Häuser nicht umhin, das Risiko zu minimieren. Hierbei helfen Fachleute wie die Wissenschaftlerin Alke Dohrmann.

Wie schützt man im Kriegsfall das Brandenburger Tor?

Zusammen mit zwei Kolleginnen wurde sie im November 2016 mit dem Preis „Riegel – KulturBewahren“ ausgezeichnet. Der Grund: SiLK. Hinter dem Akronym verbirgt sich die Online-Plattform „Sicherheits-Leitfaden Kultur“. Zusammen mit ihren Kolleginnen veranstaltete Dohrmann zunächst eine Tagung zum Thema. „Wir haben dann festgestellt, dass es vor allem in kleinen Kultureinrichtungen zu wenig entsprechendes Wissen über Sicherheit gibt.“ Ab 2008 erstellte das Trio daher eine Sammlung von Abhandlungen, Fragebögen und Analyse-Werkzeugen, die Museen ermöglicht, Sicherheitsrisiken zu erkennen und zu beheben: Ein munteres Nebeneinander von Groß und Klein. Passt die schwere Plastik wirklich in den Fahrstuhl? Überlebt die Briefmarkensammlung Neonlicht? Lässt sich das Gemälde vor einem Feuer retten, wenn es gegen Diebstahl mit dicken Dübeln gesichert ist? Wie schützt man das Brandenburger Tor im Kriegsfall?

SiLK stützt sich dabei auf die Erkenntnisse zahlreicher Experten, auf Verordnungen, Recherchen, Erfahrungen.

Die Zugriffszahlen auf den Wissens-Pool steigen, die Rückmeldungen sind positiv. SiLK ist mittlerweile Gegenstand von Planungen und in der Lehre in ganz Deutschland.

Spektakuläre Erfolge aber, wie etwa eine gerettete Bildersammlung, geraten bei einem risikominimierenden Projekt naturgemäßig nicht an die Öffentlichkeit. Der verliehene Preis ist daher für Dohrmann und ihre Kolleginnen eine willkommene Anerkennung.

In Zukunft will Dohrmann verstärkt Beratung rund um das Thema Kultur bewahren anbieten. Das Projekt ist komplex, wird permanent erweitert und bietet mittlerweile ein solides Zubrot für die Wissenschaftlerin. Neben überregional bedeutsamen Kulturgütern schützt Alke Dohrmann auch eine lokale Spezialität aus Blankenese vor allzu ruppigem Umgang mit der Orthographie: Sie ist Lektorin des KLÖNSCHNACKS.

Autor: tim.holzhaeuser(at)kloenschnack.de

www.konferenz-kultur.de

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