MENSCH DES MONATS
Mission Tatü-tata
Christian Andresen, Dipl. Ing. Freiraumplanung
Als kleiner Junge träumte er davon, mit großem roten Wagen und Martinshorn auszurücken. Aus der direkten Nachbarschaft seines Elternhauses bewunderte er die Männer, die so eilig ausrückten, um Mitbürger aus der Not zu retten.
Als Christian Andresen später eine Ausbildung zum Gärtner machte, war er längst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Nienstedten. In Osnabrück studierte er Landschaftsarchitektur als einer der letzten Diplomingenieure, bevor der Studiengang den Abschluss Bachelor erhielt. Heute (2016) besteht die FF Nienstedten seit 130 Jahren und ist eine der letzten Wehren, die auch tagsüber einsatzbereit sind. Seit 1992 ist er aktives Mitglied und hat inzwischen Wehrführer Christoph Lübbe „beerbt“. Privat führt er sein eigenes Unternehmen für Landschaftsbau. Der Clou: zwei Mitarbeiter und er selbst steuern ihren Arbeitseinsatz stets so, dass sie immer in der Nähe der Feuerwehrwache in der Jürgensallee sind. Allein, um bei Alarm dem Einsatzruf schnell folgen zu können. Dann ist schon mal die Hälfte der Besatzung für den ersten Wagen zur Stelle. Die übrigen verfügbaren Männer, allesamt Nienstedtener, kommen, alarmiert über einen digitalen Meldeempfänger „am Mann“, sternförmig aus allen Richtungen, zu Fuß, per Fahrrad, mit eigenem PKW.
„Zuverlässigkeit und Kameradschaft sind das wichtigste“
„Moin!“, begrüßt er den Redaktionsbesuch. Es ist 14 Uhr, und „Moin“ gilt bei Christian Andresen schon als ganzer Satz. Er redet nicht viel. Die Zeit hat er als Einsatzleiter nicht. Dann gibt’s kurze, präzise Anweisungen. Die Vorgabe ist, spätestens zehn Minuten nach Alarm vor Ort zu sein, jedenfalls beim Szenario „Kritischer Wohnungsbrand“. Das wird zentral überprüft, bei Nichteinhaltung kann der Standort entzogen werden. Zu allererst ist immer zu prüfen, ob sich Personen in Gefahr befinden und diese zu retten.
Im ersten Einsatzwagen fahren sechs Feuerwehrleute, zum Schutz vor Kontaminierung und giftigen Dämpfen bei der Rauchentwicklung mit Atemschutzgeräten ausgestattet. Im Verlauf der Aktion wird umgehend auf sechzehn Kräfte erweitert. Dann ist aber auch schon die Drehleiter vor Ort. Ein geordneter Ablauf des Einsatzes bedarf Übung und Disziplin in der Wehr, die eng mit den Berufsfeuerwehren kooperiert.
Er schildert an Bespielen das Einsatzspektrum mit beeindruckendem Radius. Brandbekämpfung ist dabei nur ein Teil. Rettungseinsätze auf der Elbe (ein Kleinboot liegt am Anleger Teufelsbrück) gehören dazu, der Einsatz auf der Peute und nach dem Tornado in Bramfeldt Besonders am Herzen liegt Chritian Andresen die Jugendfeuerwehr. Und ob er jemals bereut habe, sich für die FF Nienstedten entschieden zu haben? „Nie!“ Das klingt wieder wie „Moin!“ Mehr zur Jugendfeuerwehr, ihrer Arbeit und zum Förderverein steht unter