1. August 2016
Magazin

Weltgeschehen in Collagen

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HAUSBESUCH

Weltgeschehen in Collagen

Tamara Gomille, freischaffende Künstlerin und Designerin

Tamara Gomille arbeitet in ihrem Atelier derzeit mit einer Acrylmischtechnik
Tamara Gomille arbeitet in ihrem Atelier derzeit mit einer Acrylmischtechnik
Sie ist nicht nur Grafikdesignerin, FDP-Mitglied und Mutter, sondern auch freischaffende Künstlerin. Nun hat sie den Wedeler Kunstwettbewerb gewonnen.

Greifen Sie gerne zu. Den haben befreundete Flüchtlinge gebacken.“ Tamara Gomille stellt in ihrem gepflegten Garten in Wedel einen großen Teller mit Kuchen auf den Tisch.

Die gebürtige Niedersächsin engagiert sich seit anderthalb Jahren für eine Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan, die sie in einem Schwimmbad kennenlernte. Auch heute haben sie noch regelmäßig Kontakt. Die derzeitige politische Situation interessiert Gomille nicht nur als Künstlerin und Politikerin. Als Beisitzende der FDP Altona ist sie unter anderem für die Pressearbeit zuständig. Das Weltgeschehen inspiriert sie zu ihren Bildern.

Tamara Gomille ist seit ihrer Jugend begeisterte Künstlerin und stellte bereits 1990 ihre ersten Bilder aus. Beruflich ist sie Grafikdesignerin und betreut Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Gastronomie, Event, Medizin und Handwerk.

„Da, wo ich nette Menschen um mich habe, bin ich zu Hause.“

Ende Juni wurde sie jedoch allein für ihre Bilder ausgezeichnet und gewann den ersten Wedeler Kunstwettbewerb des Ernst Barlach Museums und des Kunstforums Wedel, der mit 500 Euro dotiert ist.

Ihre Collagen illustrieren Themen wie Spionage, Internetkonsum und Weltpolitik. Im Treppenhaus hängt eine Collage mit gezeichneten Politiker-Köpfen, die mit zahlreichen Zeitungsausschnitten beklebt ist. Das nächste Bild soll den Brexit thematisieren.

Ihre Werke fertigt Gomille im Atelier auf dem Dachboden an. „Für einige großformatige Bilder ist hier oben eigentlich nicht genug Platz. Da muss ich schon mal ins Kinderzimmer ausweichen.“ Ein externes Atelier ist für sie schon eine Überlegung wert, doch die kleine Kammer mit Dachfenstern besitzt mit den zahlreichen Bildern an der Wand und dem alten Holzfußboden auch gemütlichen Charme. Das Haus der Familie Gomille befindet sich mitten im Grünen, ruhig gelegen an der Grenze zwischen Rissen und Wedel. „Es ist sehr ländlich, eine heile Welt“ erzählt die Künstlerin lachend. Noch weiter draußen sollte es nach ihrem Geschmack jedoch auch nicht sein, weshalb sich die Familie eher Richtung Rissen und Stadt orientiert. Letztlich ist der Wohnort für die Künstlerin aber zweitrangig: „Da, wo ich nette Menschen um mich habe, da bin ich zu Hause.“ „Da, wo ich nette Menschen um mich habe, bin ich zu Hause.“

Autorin: louisa.heyder(at)kloenschnack.de

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