1. Juni 2016
Magazin

Hamburger Kleinhändler verkaufen ihre Waren im Jahr 1892 auf dem Markt in der Zweiten Elbstraße

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DER RÜCKBLICK

Hamburger Kleinhändler verkaufen ihre Waren im Jahr 1892 auf dem Markt in der Zweiten Elbstraße

Foto: Slg. Uwe Ludwig – Vintage Germany aus GEO Epoche, Panorama Hamburg
Foto: Slg. Uwe Ludwig – Vintage Germany aus GEO Epoche, Panorama Hamburg
Auf den täglichen Märkten entlang der Elbstraße bot sich ein reges Treiben. Tausende Kunden drängten an den Ständen und Karren vorbei, um Gemüse aus den Vier- und Marschlanden sowie Obst aus dem Alten Land zu kaufen. Die Kleinhändler in der Zweiten Elbstraße – heute Neanderstraße – hatten meist feste Standplätze und verkauften unter anderem gebrauchte Bücher, Kleidung und Möbel.

Das Jahr 1892 hielt jedoch nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung für die Hamburger bereit, sondern auch die große Choleraepedemie – der letzte große Ausbruch dieser Krankheit in Deutschland. Am 18. August traten die ersten Fälle der asiatischen Cholera auf, die sich in den nächsten Wochen rasend schnell verbreitete. Allein am 27. August erkrankten 1.102 Menschen, sodass alle Schulen geschlossen wurden. Der Mediziner und Entdecker des Cholera-Erregers Robert Koch besuchte zu dieser Zeit Hamburg und riet zu einer Desinfektion mit Chlorkalk und besseren Wasseraufbereitungen. Dennoch kostete die Krankheit 8.605 Hamburgern das Leben. Erst am 16. November galt Hamburg offiziell als seuchenfrei. Der gute Ruf der Hansestadt war zunächst ruiniert.

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