MENSCH DES MONATS
Hinschauen, wo andere wegsehen
Thorsten Wehner, Key Account Manager
Blankenese sei grün, gepflegt und sauber. Die Realität sieht anders aus – dreckige Baumscheiben und Parks begegnen den Anwohnern und Besuchern. Thorsten Wehner nimmt sich der Schandflecken an.

Der Blankeneser Thorsten Wehner hat seit Jahren die Nase voll von den Schandflecken im Dorf. „Immer wenn ich meine Tochter zur Schule brachte, habe ich mich über den verschmutzten Wegesrand geärgert. Aber es war ja nicht vor meiner Haustür und damit nicht meine Baustelle.“ Eines Tages wollte der Vater von zwei Töchtern sich nicht mehr aufregen und wurde aktiv.
Er nahm seine erste Verschönerungsaktion in Angriff und sammelte Plastiktüten voll mit Zigarettenstummeln, Schnapsfläschen, Hundehaufen, Eis- und Kaffeebechern ein. Eine Baumscheibe wurde mit bunten Blumen bepflanzt.
„Mein Ziel ist es seither, Respekt vor Schönem, wie einem hübsch bepflanzten Beet, zu erzeugen und andere anzuregen, auch den Müll Fremder vor der eigenen Tür wegzumachen.“
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Das war der Anfang: Seither hat Wehner unter anderem 18 Baumscheiben gesäubert, bepflanzt oder bei der Organisation von Blumen geholfen, denn weitere Blankeneser, Schulklässler und Unternehmen machen mittlerweile mit und sind Paten für eigene Baumscheiben. „Mit dem Bezirksamt Altona habe ich eine Pflegevereinbarung, sodass garantiert ist, dass die Beete sauber bleiben.“

Auch sind ihm die hiesigen Spielplätze ein Anliegen. „Oft ist der Sand verunreinigt und die Spielgeräte marode.“ Er hat auf Eigeninitiative den Spielplatz im Hessepark mittels Spenden mit neuem Sand, einer Rutsche, einem Mülleimer und einem Picknicktisch ausgestattet.
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Mittlerweile kooperiert er auch mit dem Zukunftsforum Blankenese, denn für sein aktuelles Leuchtturmprojekt – den Spielplatz im Hirschpark – sammelt er Spenden. Die Bezirksversammlung Altona hat zum Jahreswechsel eine außerordentliche Mit telbewilligung in Höhe von 12.500 Euro für neue Spielgeräte im Hirschpark erhalten. „Geplant sind im Hirschpark ein großes Kletterschiff, eventuell ein Bodentrampolin und neuer Spielsand.“ Die Mittel werden jedoch erst dann abgerufen, wenn Spenden in der gleichen Höhe zusammen kommen – im Ganzen also noch einmal 12.500 Euro. Der 40-Jährige sagt: „Ich hoffe, viele Elbvorortler fühlen sich zum Helfen annimiert, und wenn es nicht mit einer Pflanzaktion ist, dann doch vielleicht mit einer Spende für die kleinen Bewohner der Elbvororte.“
Autorin: anna-lena.walter(at)kloenschnack.de
