1. Juni 2016
Magazin

„Irgendwas ist immer“ – Warum Vermietung schnell zum Vollzeitjob wird

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IMMOBILIEN

KOLUMNE
„Irgendwas ist immer“ – Warum Vermietung schnell zum Vollzeitjob wird 

Oliver Moll
Oliver Moll
„Ein paar Wohnungen vermieten, das kann doch nicht so schwer sein“, mag sich manch ein Privatanleger denken, der im aktuellen Niedrigzinsumfeld sein Geld in Immobilien investiert und auf eine leicht verdiente Rendite hofft. Viele unterschätzen den Aufwand, den eine Immobilie verursacht: Zum Vermieten gehört mehr, als einmal im Jahr schnell eine Nebenkostenabrechnung zu erstellen und sich den Rest der Zeit über hohe Mieteinnahmen zu freuen. Denn besitzt man mehrere Wohnungen oder ein Mietshaus, hat man vor allem eines: viel Arbeit, die Zeit und Nerven kostet.

Vermieter müssen sich zum Beispiel nicht nur schnell und zuverlässig um Abrechnungen, Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen kümmern, sondern oft auch Beschwerden von Seiten der Mieter nachgehen und als Mediator zwischen zerstrittenen Parteien vermitteln. Mietshäuser bergen ein großes Konfliktpotenzial und im schlimmsten Fall muss der eine oder andere Rechtsstreit geführt werden.

Die aktuelle Gesetzgebung ist ohnehin ein besonders kritischer Punkt: Seit einigen Jahren machen immer mehr Regulierungen den Vermietern das Leben schwer. Das Mess- und Eichgesetz, die Mietpreisbremse, EnEV 2014, EnEV 2016, das Bundesmeldegesetz und die kommende zweite Mietrechtsreform sind nur einige Beispiele. Für Laien ist es schwer, bei der aktuellen Regulierungswut den Überblick zu behalten. Wird jedoch eine neue Richtlinie (unwissentlich) ignoriert oder nicht rechtzeitig umgesetzt, kann das mitunter hohe Strafzahlungen nach sich ziehen.

Eigentum verpflichtet eben und da kann es sich schnell lohnen, einen Hausverwalter zu engagieren, der sich um die wirtschaftliche, technische und rechtlich einwandfreie Verwaltung der Immobilie kümmert. Das ist auch gar nicht mal so teuer: Gute Verwalter werden prozentual nach Mieteinnahmen bezahlt und teilen so Erfolg und Misserfolg unmittelbar mit dem Eigentümer. Eine gute Investition, denn manchmal sind Ruhe und mehr Freizeit einfach unbezahlbar.

Oliver Moll, Moll & Moll

MARKT 
Preise in Hamburg und Hannover fallen leicht

Im ersten Quartal 2016 sind die Preise in einigen Metropolregionen im Norden und Osten der Republik zurückgegangen. Nur im Großraum Dresden stiegen die Preise für Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Indizes liegen hier laut der aktuellen Auswertung des Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI) Nord/Ost nun fast gleichauf bei rund 135 – insbesondere für Wohnungen ein vergleichsweise niedriger Wert.

In der Metropolregion Berlin gingen die Preise für Häuser leicht (minus 0,57 Prozent) zurück, während Wohnungen sich weiter verteuerten (1,85 Prozent) und ihr Indexwert mittlerweile bei über 160 liegt. In den Großräumen Hamburg und Hannover sanken die Preise in beiden Immobiliensegmenten leicht.

KOLUMNE
Wohnungen statt Paragraphen!

Conrad Meissler
Conrad Meissler
Bekanntlich ist der Wohnimmobilienmarkt ein großes Experimentierfeld der Politik. Können neue Paragraphen den Markt besser regulieren, ist die Frage. Nach jüngsten Zahlen scheint dies nicht der Fall zu sein. Denn die „Mietpreisbremse“, die der Hamburger Senat Mitte 2015 für ganz Hamburg ohne genauere Prüfung der Situation in den einzelnen Bezirken verhängt hat, entfaltet keine Wirkung. Nach Auswertungen von per Inserat im „Hamburger Abendblatt“ angebotenen Mietwohnungen haben sich im Vergleich Februar-März 2016 zum Vorjahr die Angebotsmieten um 5,6 Prozent erhöht. Bei der Neuvermietung liegen die geforderten Mieten um 55 Prozent über der Hamburger Durchschnittsmiete von 8,02 Euro je Quadratmeter. Die Entwicklung ist leicht erklärbar: Die Nachfrage liegt unverändert deutlich über dem Angebot.

Eine Entspannung des Marktes kann vor diesem Hintergrund nur ein nachhaltiger Neubau von Wohnraum erzeugen. Senat und Wohnungswirtschaft scheinen sich nach einem Jahr voller Diskussionen inzwischen einig zu sein, dass in Hamburg jährlich 10.000 neue Wohnungen entstehen sollen. Bisher hatte sich das Bündnis zu jährlich 6.000 Wohnungen verpflichtet. Ob das Ziel erreicht wird, hängt neben flexibleren und schnelleren Erteilungen von Baugenehmigungen sowie ausreichend Grundstücken von vielen weiteren Faktoren ab. So erschwert eine neue EU-Richtlinie, die im März des Jahres umgesetzt wurde, die Bau- oder Kauffinanzierung von vor allem älteren Menschen. Denn Banken müssen hinsichtlich der Kreditwürdigkeit nun auch prüfen, ob diese auf Sicht von 10 oder 15 Jahren noch besteht oder ob im Alter ein Kapitaldienst wegen naturgemäß sinkender Einkommen nicht mehr möglich erscheint. Diese Richtlinie, die dem Schutz der Kreditnehmer dienen soll, könnte indes viele ältere Menschen davon abhalten, ihren Wohnraum im Alter zu wechseln. Zahlreiche noch ausreichend große Grundstücke kämen so nicht in den Markt und könnten nicht für Um-, Neu- oder Ausbau genutzt werden. Aber nicht mehr, sondern eher weniger Paragraphen sollten es sein, um der wachsenden Wohnungsnot Herr zu werden.

Conrad Meissler, Meissler & Co.

BAUEN
Vorführung: Pflaster verlegen 

Für die Neugestaltung von Hof und Garten bieten Pflastersteine vielfältige Möglichkeiten. Mit der richtigen Planung und hilfreichen Anleitungen können begeisterte Heimwerker dieses Projekt selbst bewältigen. Wie das genau geht, zeigt eine kostenlosen Projektschau vom 2. bis 25. Juni in allen teilnehmenden Hornbach Bau- und Gartenmärkten.

Interessierte können auf einer Ausstellungsfläche und während spezieller Vorführungen mehr zum Thema erfahren. Kostenlose Live-Vorführungen finden immer freitags ab 17 Uhr und samstags ab 10 Uhr sowie ab 14 Uhr statt. Während der Vorführungen können Heimwerker Fragen stellen, selbst Hand anlegen und clevere Tipps erhalten.

Weitere Informationen stehen im Internet. Hier gibt es auch direkten Zugriff auf die notwendigen Sortimente für das Projekt.

www.hornbach.de/pflaster

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