IMMOBILIEN
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Jamaika-Koalition: Die Immobilienwirtschaft als Bauernopfer?
Union und FDP liegen zwar bei vielen Themen auf einer Linie. FDP und Grüne jedoch haben im Wahlkampf teilweise gegensätzliche Positionen vertreten. Man mag jetzt denken: Pech für die Grünen, dann werden sie halt überstimmt. Doch so einfach ist es nicht. Union und FDP brauchen die Grünen. Irgendwo wird man Zugeständnisse machen müssen. Und erfahrungsgemäß sind oft Immobilien der Bereich, in dem am ehesten Kompromisse eingegangen werden. Deswegen werden die Grünen wohl leider den ein oder anderen ihrer (kontraproduktiven) Pläne für die Wohnungswirtschaft umsetzen können. So forderten sie in ihrem Wahlprogramm etwa eine verschärfte Mietpreisbremse (ohne Ausnahmen selbst bei kostenintensiver Sanierung), erweiterte Mietenspiegel, strengere Regeln bei Kündigungen und niedrigere Modernisierungsumlagen. Sprich: Noch mehr Regulierung.
Während die Koalitionsverhandlungen langsam Fahrt aufnehmen, läuft die Gerüchteküche schon seit Wochen auf Hochtouren und verheißt ebenfalls nichts Gutes. So berichtete eine regionale Tageszeitung nach der Wahl, ihr sei ein Dokument zugespielt worden, aus dem hervorgehe, dass es zwischen Grünen und Liberalen bereits Absprachen über eine mögliche Ressortaufteilung gegeben habe: Während die FDP ein Auge auf Bildungs- und Justizministerium geworfen hat, möchten die Grünen wohl ins Bundesumweltministerium. Eine Falschmeldung? Hoffentlich. Denn in den letzten Jahren wurden schon mit einer SPD-Ministerin unter Berufung auf Klimaschutz und Energieeffizienz durch immer neue Verordnungen die Bau- und Mietkosten in die Höhe getrieben. Ein grünes Ministerium würde wahrscheinlich noch einen Gang hochschalten. Vermietern kann man deswegen nur raten, zu gegebener Zeit einen genauen Blick in den Koalitionsvertrag zu werfen und im Fall der Fälle ihren Hausverwalter oder Immobilienberater zu kontaktieren, um Risiken und Chancen der neuen Legislaturperiode durchzusprechen.
Oliver Moll, Moll & Moll Zinshaus
EXPERTENRAT
Beim Immobilienkauf auf Bauqualität achten
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Es gibt keine Obergrenze
Anscheinend sind für hochwertige Wohnungen in besten Lagen keine Grenzen mehr gesetzt. So haben die spektakulären Eigentumswohnungen in den letzten Etagen oben auf der Elbphilharmonie allein im letzten Jahr schon für eklatante Preisverschiebungen im oberen Segment gesorgt. Luxus-Wohnungen zu Preisen ab 9.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche in Hamburg haben sich nach dieser Maßgabe im Jahresvergleich um 58 Prozent verteuert. Es kommt allein auf die Qualität des Angebots, die Einzigartigkeit und das Herausragende der Lage an, und Käufer sind bereit, immer noch einmal eine deutliche „Schippe“ auf die Preise zu legen.
So zeigt sich auf diese Weise aber, dass nur das Allerbeste die allerhöchsten Preise erreicht. Das gilt umso mehr in den bekannten gesuchten Lagen und bei vergleichsweise „günstigeren“ Wohnimmobilien. Das ganze Paket aus Lage, Qualität und Individualität muss stimmen. Umgekehrt erklärt dies, warum manche Immobilie in allerbester Lage wie Blei im Markt liegt, wenn sie auch nur einen Haken aufweist. Insofern lassen sich die anfänglichen Fragen so beantworten, dass es immer wieder eine Obergrenze gibt, nur für das Beste eben nicht.
Conrad Meissler, Meissler & Co.