BEMERKENSWERTES
SOZIALES
Jugendzentrum Rissen bleibt doch bestehen
Die Selbstverwaltung war zwischenzeitlich jedoch stark bedroht. Das Jugendamt Altona wollte den Verein übernehmen und erwirken, dass ein größerer freier Träger das Zentrum übernimmt. Dies wäre das Aus für Selbstbestimmung und die eigene Organisation des blauen Hauses. „Das Jugendamt wollte uns regelrecht verschachern“, beschwert sich der leitende Sozialpädagoge Erman Kamalow, der seit 23 Jahren beim JUZ arbeitet. Um dies zu verhindern, bat der 50-Jährige die lokale Politik um Hilfe. CDU und SPD sprachen sich für den Erhalt des selbstorganisierten Jugendzentrums aus. Auf der Sitzung des Unterausschusses revidierte das Jugendamt daraufhin seine Pläne, sodass das Jugendzentum Rissen in seiner bisherigen Form bestehen bleiben kann. Lediglich einige neue Auflagen sind vom Jugendzentrum Rissen zu erfüllen.
LITERATURREISE
Auf den Spuren von Thomas Mann
Kirsch bietet auf der Gruppenreise unter anderem gemeinsame Spaziergänge, Lesungen und Seminare rund um Thomas Mann und seine Familie an. Die zehntägige Reise kostet ab 1.095 Euro im Doppelzimmer inklusive der Fähranreise ab/bis Kiel.
Anmeldung unter Telefon 380 20 60 und
NACHGEFRAGT
Fluglärm nervt!
Die offizielle Betriebszeit geht von 6 bis 23 Uhr. Danach sollte Ruhe herrschen. Davon merken die Elbvorortler nichts, denn viele Airlines planen ihre Flüge so eng, dass Verspätungen fast vorprogrammiert sind. Im Jahresmittel 2017 mussten pro Tag durchschnittlich 2,8 Flüge (0,6 Prozent) von der sogenannten „Verspätungsregel“ zwischen 23 und 24 Uhr Gebrauch machen.
In der Zeit von Mitternacht bis 6 Uhr morgens sind ausschließlich Flüge mit vorheriger, kostenpflichtiger Ausnahmegenehmigung durch die Behörde für Umwelt und Energie zulässig. Katastrophen-, medizinische Hilfsleistungs-, Such-, Rettungs- und polizeiliche Einsätze sind von den Nachtflugbeschränkungen natürlich ausgenommen, so heißt es auf der Flughafen-Seite. „Um die Verspätungen auf das unvermeidbare Maß zu begrenzen, werden am Hamburg Airport auch finanzielle Anreize gesetzt: Bereits im Jahr 2001 hat der Flughafen ein Gebührensystem eingeführt, wonach die Airlines in den späten Abendstunden und der Nacht hohe Aufschläge auf die Lärmentgelte zahlen müssen. Diese Aufschläge hat der Airport zum 14. Juni 2017 noch einmal deutlich erhöht: Der Lärmzuschlag wurde in allen sieben Lärmklassen verdoppelt. Der Zuschlag für Starts und Landungen nach 23 Uhr wurde in fünf Stufen zeitlich gestaffelt und auf bis zu 700 Prozent angehoben.“
Das Mittel der sogenannten Gewinnabschöpfung steht der Fluglärmschutzbeauftragten Gudrun Pieroh-Joußen, die bei der Umweltbehörde angesiedelt ist, hier als Instrument zur Ver – fügung.
Jens Kerstan, Umweltsenator, erklärt dazu: „Die Verspätungszahlen haben sich im vergangenen Jahr trotz der Pünktlichkeitsoffensive leider in die falsche Richtung bewegt. Mehr als 1.000 Verspätungen nach 23 Uhr – das ist eine erschreckend hohe Zahl, ein erheblicher Teil davon war aus unserer Sicht vermeidbar.“
Weiter sagt er: „Ich finde es richtig, dass die Fluglärmschutzbeauftragte jetzt bei Linienflügen mit hoher Verspätungsquote das Instrument der Gewinnabschöpfung anwendet – und so bei der Fluggesellschaft den wirtschaftlichen Gewinn wieder einkassiert. Es kann zwar im Einzelfall immer wieder nachvollziehbare Gründe für verspätete Starts und Landungen geben – sei es das Wetter, ein technisches Problem oder ein kranker Passagier. Wenn aber auf derselben Strecke immer wieder die 23-Uhr-Marke gerissen wird, müssen wir davon ausgehen, dass die Verspätungsserie auf eine zu knappe Flugplanung zurückzuführen ist und damit absolut vermeidbar war.“
Wer sich des nachts von Fluglärm gestört fühlt, kann sich auf der untenstehenden Website beschweren.
www.hamburg.de/fluglaermbeschwerde