7. April 2015
Magazin

Kasernentaufe mit Helmut Schmidt

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GESCHICHTE

Kasernentaufe mit Helmut Schmidt

Jubiläum

Die Einfahrt der „Iserbrook-Kaserne“ 1964, kurz vor der Umbenennung in Reichspräsident-Ebert-Kaserne, FOTOS: ARCHIV BUNDESWEHR
Die Einfahrt der „Iserbrook-Kaserne“ 1964, kurz vor der Umbenennung in Reichspräsident-Ebert-Kaserne, FOTOS: ARCHIV BUNDESWEHR
Vor 50 Jahren taufte Helmut Schmidt die Iserbrooker Kaserne auf den Namen Reichspräsident-Ebert-Kaserne. Im März wurde in einer Feierstunde an diesen Moment und an den Namensgeber erinnert.
Die „Iserbrook-Kaserne“ – so hieß der Kasernenkomplex zwischen Osdorfer Landstraße, Schenefelder Landstraße und Isfeldstraße 30 Jahre lang, bevor schließlich der damalige Innensenator und spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt der Kaserne vor 50 Jahren im Februar 1965 ihren heutigen Namen gab: „Reichspräsident- Ebert-Kaserne“. Unter diesem Namen kennen die Hamburger aus Iserbrook, Osdorf und Blankenese die Kaserne mit dem markanten, geklinkerten Turm auf dem Gelände. 
Wenn die Kasernenmauern Geschichten erzählen könnten, wären das sicher interessante Stories. Die Historie beginnt um die Jahrhundertwende, als das Gelände noch zur Gemarkung „Dockenhude“ gehörte und sehr ländlich, weit außerhalb der Stadt lag, mit dem Bau eines Krankenhauses. Als man im nahen Altona längst eine bessere medizinische Versorgung hatte einrichten können, folgte die Schließung des „Landrat Scheiff Krankenhauses“ und die Umwidmung und Erweiterung des Komplexes als Kaserne. Auf dem Gelände des alten Krankenhauses entstand 1935 eine Kaserne, in die im Laufe der Jahrzehnte eine ganze Reihe verschiedenster „Mieter“ eingezogen sind. Von der „Flak“ im Zweiten Weltkrieg über britische Einheiten nach dem Krieg bis hin zu Führungsakademie und Logistikschule der Bundeswehr. Prominentester Reserveoffizier war Ende der 50er Jahre Helmut Schmidt, der in Osdorf zur Wehrübung antrat. 
Helmut Schmidt und Gäste bei der Umbenennung am 28.2.1965
Helmut Schmidt und Gäste bei der Umbenennung am 28.2.1965
Heute sitzt im ehemaligen Krankenhausgebäude das Landeskommando Hamburg. Dessen stellvertretender Kommandeur und Kasernenkommandant Oberstleutnant Remmer Kutscher ist der Organisator einer Feierstunde zur Erinnerung an das historische Jubiläum der Umbenennung durch Helmut Schmidt: „Bereits im Jahre 1959 hatte der damalige Bundespräsident Heuß in einem Schreiben an Verteidigungsminister Strauß seinen Wunsch ausgedrückt, dass eine Kaserne der jungen Bundeswehr nach Friedrich Ebert benannt werden solle. Es vergingen noch sechs Jahre, bis dieser Anstoß in Hamburg schließlich umgesetzt wurde“, beschreibt Kutscher die Entstehungsgeschichte. „Wir haben uns im Vorfeld des Jubiläums natürlich die Frage gestellt: In welcher Form begehen wir diesen Tag und was bedeutet Friedrich Ebert für uns heute?“ 
Am 10. März fand eine Feierstunde unter Beteiligung von Innenstaatsrat Volker Schiek, Bezirksamtsleiterin Dr. Liane Melzer und weiteren Vertretern benachbarter Institutionen und Vereinen statt. Ein Festvortrag skizzierte die Lebensleistung Eberts, eine Ausstellung im Foyer des Landeskommandos stellt die Hintergründe der Namensgebung anhand historischer Aufnahmen da. „Hier, sozusagen unter Eberts Augen, wollen wir uns in Erinnerung rufen, wofür Friedrich Ebert mit seiner Lebensleistung stand, was sein Vorbild heute noch bedeutet und dass es angemessen ist, seiner weiterhin zu gedenken“, erklärt Oberstleutnant Kutscher.
Autor: Dennis Schneider vom Landeskommando Hamburg
Haspa Hamburg Stiftung

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