ARBEITSPLATZ HAMBURG
MEIN ARBEITSPLATZ! … als Graffitikünstler
JOHANN LUCHT, GRAFIKER UND KÜNSTLER
MEIN ARBEITSPLATZ: „… den riecht man schon von Weitem. Aktuell arbeite ich an einem fotorealistischen Graffiti für die Albert-Schweitzer-Schule in Wedel. Die Fläche umfasst 130 Quadratmeter. Dabei kommen circa 170 Spraydosen zum Einsatz. Das Motiv so fein hinzubekommen ist sehr aufwendig, denn ich kann dafür nur Sprühaufsätze der Stärke 0,3 bis 0,7 Millimeter verwenden. Rund 140 Arbeitsstunden fließen in das ganze Bild.“

Geduldig sprüht Graffitikünstler Johann Lucht Linie um Linie und lässt so ein fotorealistisches Eichhörnchen entstehen. „Zunächst sprühe ich einen schemenhaften Wald als Hintergrund auf, danach folgen figürliche Motive. Dem Gemälde fehlen jetzt noch Eicheln und Grashalme.“
Wichtig ist beim Sprayen, dass man von oben nach unten arbeitet, denn auch die gesprühte Farbe neigt zum Tropfen.

Den 29-Jährigen Osdorfer fasziniert an der Arbeit als Graffitikünstler, dass die eigene Vision großflächig Gestalt annimmt und vor allem schön realistisch aussieht. „Ich sprühe keine verschnörkelte Schrift – damit erreicht man den Betrachter einfach nicht wie mit einem Bild.“
Während seiner Arbeit in der Grundschule bleiben immer wieder Kinder stehen und stellen Fragen, wie er malt. Er antwortet dann: „Ich tanze mit der Sprühdose über die Wand – denn ich berühre die Fläche ja nicht tatsächlich, sondern arbeite frei schwebend in der Luft.“ Schlichte Schulcontainer werden dank ihm zu einem echten Hingucker.


