LITERATUR
„Mit Amazon kann ich nicht reden“
Krimis
Peter Förster liebt den Regionalkrimi. Auf der Website www.meine-kommissare.de pflegt der Blankeneser eine digitale Leseecke, die im deutschen Netz ihresgleichen sucht.
Der Regionalkrimi ähnelt ein bisschen einer Boulevardzeitung: Millionen Fans, mäßiger Ruf.
Letzteres würde Peter Förster gerne ändern. Gerade das Regionale sei es doch, was einen lokal angesiedelten Krimi über den Einheitsbrei hinaushebe.
„Was ich von diesen Krimis alles lerne“, erzählt der Blankeneser und berichtet dann über fiktive Tatorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, lokale Besonderheiten, geografische Eigenarten, historisch Bedeutsames. Tatsächlich belässt es Förster nicht bei der Lektüre. Er rückt den Örtlichkeiten zunächst mit Google Earth und Wikipedia zu Leibe. Dann steigt er, meist gemeinsam mit seiner Frau, ins Auto, um noch das entlegenste Nest zu besuchen.
Dort führt der erste Gang in die Buchhandlung. Förster sucht das Gespräch mit kompetenten Verkäufern, lässt sich weitere Empfehlungen geben, debattiert, kauft, liest.
Förster schreibt keine Verrisse, er lobt, will Lust machen auf die Lektüre …
2013 startete er die Website www.meinekommissare.de, die sein Treiben dem Publikum zugänglich macht. Sohn Nils übernahm das Design, ein Programmierer die technische Umsetzung.
„Eigentlich wollte ich damit den Buchhändlern helfen“, erzählt Förster. Er erlebte jedoch eine Überraschung. Das Interesse lag bei Null.
Der Regionalkrimi ähnelt ein bisschen einer Boulevardzeitung: Millionen Fans, mäßiger Ruf.
Letzteres würde Peter Förster gerne ändern. Gerade das Regionale sei es doch, was einen lokal angesiedelten Krimi über den Einheitsbrei hinaushebe.
„Was ich von diesen Krimis alles lerne“, erzählt der Blankeneser und berichtet dann über fiktive Tatorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, lokale Besonderheiten, geografische Eigenarten, historisch Bedeutsames. Tatsächlich belässt es Förster nicht bei der Lektüre. Er rückt den Örtlichkeiten zunächst mit Google Earth und Wikipedia zu Leibe. Dann steigt er, meist gemeinsam mit seiner Frau, ins Auto, um noch das entlegenste Nest zu besuchen.
Dort führt der erste Gang in die Buchhandlung. Förster sucht das Gespräch mit kompetenten Verkäufern, lässt sich weitere Empfehlungen geben, debattiert, kauft, liest.
Förster schreibt keine Verrisse, er lobt, will Lust machen auf die Lektüre …
2013 startete er die Website www.meinekommissare.de, die sein Treiben dem Publikum zugänglich macht. Sohn Nils übernahm das Design, ein Programmierer die technische Umsetzung.
„Eigentlich wollte ich damit den Buchhändlern helfen“, erzählt Förster. Er erlebte jedoch eine Überraschung. Das Interesse lag bei Null.
Der Blankeneser schreibt keine Verrisse, er lobt, will Lust machen auf die Lektüre regionaler Literaturspezialitäten, aber dennoch: Null.
Erstaunt, aber nicht entmutigt, schickte Förster nun nach jedem rezensierten Buch auf „Meine Kommissare“ eine Nachricht an den jeweiligen Verlag. Dtv, Diogenes, Emons & Co. zeigten sich deutlich wacher als die Buchhändler. www.meine-kommissare.de erweckt rasch den Eindruck einer vergleichsweise professionell ausgeübten Passion und hebt sich deutlich ab von so mancher WordPress- Spielwiese. Die Nutzerzahlen sind noch nicht Legion (ca. 600 im Mai), steigen aber rasant. Die Rezensionen sind auf sympathische Weise eigenwillig und demonstrieren die Liebe zum Buch. Förster darf sich daher über zahlreiche Gratisexemplare der Verlage freuen, die ihn mittlerweile auch ungefragt mit Neuerscheinungen eindecken. Auch Autoren sind hellhörig geworden. Mit ihnen steht Förster in einem regen Mailwechsel, der die Lektüre ergänzt.
Seither ist das Hobby ein kleiner „Job“ geworden. Peter Förster muss mit Blick auf die User lesen, die eine gewisse Vielfalt verlangen. Das beschauliche Schmökern in Band 12 der Krimireihe eines einzigen Autors unterbleibt seitdem immer häufiger zugunsten eines Neuzugangs, der „Meine Kommissare“ um eine weitere Region erweitert.
Die logische Folge wäre nun die Kommerzialisierung der Seite. Werbung, Vertrieb, Verlosungen etc.
Will Förster nicht. Der Krimifan mit Wohnsitz Süllberg ist nicht an weiteren geschäftlichen Verpflichtungen interessiert, schon gar nicht an solchen, die irgendwie in Verbindung stehen mit dem größten Buchhändler der Welt, Amazon.
„Mit denen kann ich nicht reden“, erklärt Förster. „Natürlich sehe ich, was die Leute dort kaufen, aber das sind keine echten Empfehlungen.“
Und so wird sich www.meine-kommissare. de weiterhin unabhängig den Regionalkrimis dieser Welt widmen.
Autor: tim.holzhaeuser(at)kloenschnack.de
Erstaunt, aber nicht entmutigt, schickte Förster nun nach jedem rezensierten Buch auf „Meine Kommissare“ eine Nachricht an den jeweiligen Verlag. Dtv, Diogenes, Emons & Co. zeigten sich deutlich wacher als die Buchhändler. www.meine-kommissare.de erweckt rasch den Eindruck einer vergleichsweise professionell ausgeübten Passion und hebt sich deutlich ab von so mancher WordPress- Spielwiese. Die Nutzerzahlen sind noch nicht Legion (ca. 600 im Mai), steigen aber rasant. Die Rezensionen sind auf sympathische Weise eigenwillig und demonstrieren die Liebe zum Buch. Förster darf sich daher über zahlreiche Gratisexemplare der Verlage freuen, die ihn mittlerweile auch ungefragt mit Neuerscheinungen eindecken. Auch Autoren sind hellhörig geworden. Mit ihnen steht Förster in einem regen Mailwechsel, der die Lektüre ergänzt.
Seither ist das Hobby ein kleiner „Job“ geworden. Peter Förster muss mit Blick auf die User lesen, die eine gewisse Vielfalt verlangen. Das beschauliche Schmökern in Band 12 der Krimireihe eines einzigen Autors unterbleibt seitdem immer häufiger zugunsten eines Neuzugangs, der „Meine Kommissare“ um eine weitere Region erweitert.
Die logische Folge wäre nun die Kommerzialisierung der Seite. Werbung, Vertrieb, Verlosungen etc.
Will Förster nicht. Der Krimifan mit Wohnsitz Süllberg ist nicht an weiteren geschäftlichen Verpflichtungen interessiert, schon gar nicht an solchen, die irgendwie in Verbindung stehen mit dem größten Buchhändler der Welt, Amazon.
„Mit denen kann ich nicht reden“, erklärt Förster. „Natürlich sehe ich, was die Leute dort kaufen, aber das sind keine echten Empfehlungen.“
Und so wird sich www.meine-kommissare. de weiterhin unabhängig den Regionalkrimis dieser Welt widmen.
Autor: tim.holzhaeuser(at)kloenschnack.de