KLÖNSCHNACK MACHT FERIEN
Mit Literaten zur Ruhe
Das „Hotel auf den Hummerklippen” – die neue Helgoland-Attraktion

Fällt der Name Helgoland, denkt jeder an etwas anderes. Der Naturfreund hat Robben und Seehunde vor Augen. Der kulinarisch interessierte Inselbesucher freut sich auf Knieper und Hummer, der Historiker erinnert an die englische Besatzungszeit und Bomben. Physiker denken an Heisenberg, Meteorologen an den Golfstrom. Unter den Kennern der Inselhistorie, literaturbewanderte besonders, gibt es auch jene, die von den Männern des Wortes wissen, die auf und über Helgoland geschrieben haben – von Kafka und Heine über Strindberg und Hebbel bis hin zu Kleist und Lichtenberg.
An diese und auch zeitgenössische Geistesgrößen erinnert das kürzlich eröffnete „Hotel auf den Hummerklippen“, indem jedes der Zimmer den Namen eines Schriftstellers oder einer Schriftstellerin trägt. So wünschte Taufpatin Isabel Bogdan dem Literaturhotel „allzeit einen Meter Bücher im Regal“.
Benannt ist das Hotel nach der Erzählung von James Krüss: „Der Leuchtturm auf den Hummerklippen“. An einen der berühmtesten Söhne Helgolands erinnert der Tim-Thaler-Raum, in dem die Hotelgäste frühstücken oder auch Lesungen lauschen können.

So hing für Heinrich Heine „der Himmel voller Violinen, und auch ich rieche es jetzt, die See duftet nach frisch gebackenem Kuchen“.
Lutz-Michael Liebau, Mitgesellschafter der Rickmers Hotelbetriebs KG, zu der Idee für das neue Hotel: „Ein Hotel muss heutzutage mehr bieten als nur ein Bett und eine Dusche“. Es müsse eine Geschichte erzählen. Während das „Hotel Rickmers Insulaner“ eine Galerie mit Gemälden besitze, hat das Hotel auf den Hummerklippen mit seinen 13 Zimmern die Literatur zum Thema. Glücklich über den neuen Hotelbetrieb zeigte sich auch Helena Rickmers. Die 23- jährige Juniorchefin vertrat ihren Vater Detlev Rickmers, der aus gesundheitlichen Gründen bei der Hoteltaufe nicht dabei sein konnte.
Auch die älteste Rickmers-Tochter Denderah hat ihre Spuren in dem neuen Hotel hinterlassen: Sie hat die Tapete mit den großformatigen Hummern in den Zimmern ausgesucht.
Natur, Luft und Seehunde, Hummer und Knieper – und nun auch verstärkt die Literatur: Es gibt also ein ganzes Bündel an Gründen, an Bord zu gehen.
Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

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