MUSIK SELBER MACHEN
Musikkinder erobern die Bühne
Der 14-jährige Philipp Thamer trat ebenfalls beim Piano Slam auf. Er teilt sich den dritten Platz mit einer Mitbewerberin. Er begeisterte sein Publikum mit seinen Eigenkompositionen „Houseparty in Summertime“ und „Herbstwind“.
Er spiele seit seinem 7. Lebensjahr Klavier, außerdem singe er seit seinem 12. Lebensjahr an der Jugend Opern Akademie, so Philipp. „Dort erhalten wir Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht. Jedes Jahr endet mit einer großen Aufführung. In diesem Jahr führen wir der „Große Gatsby“ von Francis Scott Fitzgerald auf. Ich spiele den Erzähler Nick Carreway“, sagt er. In der Musik findet er nach eigenen Worten „Entspannung vom Schulalltag“. Musizieren sei für ihn in Vorbereitungsphasen auf ein Konzert oder eine Aufführung viel Arbeit, doch größtenteils sei es Vergnügen. Persönlich kennenlernen würde er gerne einmal den Künstler Lang Lang. „Ich bewundere seinen sanften Anschlag“, so Philipp.
Frederic Pervier (13) beeindruckte das Piano Slam-Publikum mit seiner Eigenkomposition „Lumberjack’s Summertime“. „Ich habe dieses Stück komponiert. Es ist ein Holzhackerlied mit typischen Tönen, die ein Holzhacker von sich geben würde“, sagt er. „Ich habe es deshalb ausgewählt, weil ich im Anschluss auf der Bühne zwei übereinanderliegende Holzbretter von 3,6 Zentimeter Dicke mit der Handkante zerschlagen habe“, ergänzt Frederic, zu dessen Hobbies unter anderem Taekwondo zählt.
Für ihn ist das Spielen eines Instrumentes und das damit verbundene Üben nach eigener Meinung „reines Vergnügen“. Besonders stolz ist Frederic, dass er seit einem Monat ein eigenes Klavier hat. „Davor habe ich auf einem Stage Piano gespielt. Jetzt hat sich mein Traum verwirklicht und ich habe ein eigenes, ganz tolles Klavier bekommen. Jetzt kann ich vielleicht anfangen, auch einmal eigene Kompositionen auszuprobieren“, so der 13-Jährige.
„Meine Eltern spielen Klavier, meine drei Brüder spielen Klavier, Cello, Schlagzeug und Flöte“, sagt sie. Beim Musizieren könne sie sich gut erholen und entspannen. „Ich finde es wichtig, ein Instrument zu spielen, weil ich finde, dass man Musik besser verstehen kann, wenn man ein Instrument spielt“, so die Zehnjährige.
Wie viel sie am Tag übe sei sehr unterschiedlich und komme ganz darauf an, was sie sonst noch an Programm habe. „Manchmal übe ich eine halbe Stunde und manchmal aber auch fast zwei Stunden. Es gibt aber auch Tage, da fällt das Üben ganz aus. Meistens fehlt mir dann aber die Musik“, sagt sie.
Ihr Bruder Nicolas Constantin ist ebenso musikinteressiert wie seine große Schwester. „Ich habe mit vier Jahren mit Klavier angefangen und mit fünf Jahren außerdem noch das Cello dazugenommen. Am liebsten würde ich auch noch Oboe lernen“, so der Steppke.
„Meine Übezeit ist auch ganz unterschiedlich. Meistens zwischen einer halben und einer ganzen Stunde und es gibt auch Tage, wo ich nicht übe, dann vermisse ich aber meine Instrumente“, fügt er hinzu.
In einem sind sich die sechs jungen Elbvorortler einig: Die Freude am Musizieren hängt zu einem großen Teil auch mit ihrer Musiklehrerin zusammen.
Autorin: cornelia.hoesch@kloenschnack.de