BEMERKENSWERTES
Aus dem Amtsgericht
Neues Ziel: ein Frauenhaus
Einige Straftaten weden begangen, weil Männer mit ihren neuen Umgebung nicht klar kommen, tradierte Verhaltensmuster aus der Heimat in ihrem Gastland zu Konflikten führen. Hinzu kommt, dass der Bildungsstand mancher Flüchtlinge dem eines hiesigen Vorschülers entspricht.
Das gilt auch für Amir Mansour*. Der 52-jährige Syrer kann weder Lesen noch Schreiben. Als Armamputierter gilt er als schwerbehindert, als „psychologisch eingeschränkt“ und er arbeitet nicht.
Laut Anklage hat Mansour im April dieses Jahres seine Ehefrau mit dem Hochstuhl seiner kleinen Tochter malträtiert, zu Boden gestoßen und leicht verletzt. Schon im Vorfeld soll es zu Streit gekommen sein, weil dem Angeklagten der Umgang seiner 31-jährigen Ehefrau nicht passte und ohne seine Erlaubnis ausging. „Eine Freundin meiner Frau“, so übersetzt eine Dolmetscherin, „hat ihr gesagt, dass sie sich scheiden lassen soll“. Grund genug für den Kriegsflüchtling, seiner Frau den Umgang mit dieser aus Marokko stammenden Freundin zu verbieten. Von der Attacke auf seine Ehefrau will der Angeklagte nichts wissen. „Meine Frau hat mich mit der Hose des Babys geschlagen und mich beschimpft“, sagt Mansour zu seiner Verteidigung. Der Staatsanwalt bezweifelt diese Aussage. „Das passt hinten und vorn nicht. Lassen sie sich eine bessere Geschichte einfallen.“
Tatsächlich muss die Ehe zwischen dem Ehepaar wenig erfreulich verlaufen sein. Es habe jeden Tag Streit gegeben, so die Ehefrau. Sie sitzt mit Kopftuch vor der Richterin und erzählt, dass sie inzwischen in einem Frauenhaus lebt. Eine Polizeibeamte vom Revier 26 wird als Zeugin gehört. Sie berichtet, dass sie am Tattag die aufgelöste Ehefrau im Treppenhaus angetroffen habe. Die große Tochter des Angeklagten sei unkooperativ gewesen, der Mann habe gepöbelt.
So ausdauernd wie sorgfältig beleuchtet die Richterin nahezu jede Facette und Szenen dieser Ehe.
Der Verteidiger gibt sein Bestes, wobei seine Blicke zeitweilig eher zweifelnd auf seinem Mandanten ruhen. „Ob er an einer postraumatischen Belastungsstörung leide, will er von Mansour wissen. Der verneint, vermutlich nichtwissend, worum es geht.
Fast ein halber Tag vergeht, bis ein Urteil gesprochen wird. Am Ende steht eine zehnmonatige Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird. HS
*Name geändert
BLANKENESE
Esso-Tankstelle wird abgerissen
„Für mich war die Kündigung wie ein Albtraum“, erzählt Monika Jäger, die seit über 17 Jahren die Tankstelle führt. „Meine dreizehn Mitarbeiter, die Kunden und ich sind wie eine Familie. Einige Kunden kommen bis zu drei Mal täglich zu uns. Es geht eine schöne Zeit zu Ende.“
Am 28. März 2018 öffnet die Tankstelle in Blankenese das letzte Mal. Die Werkstatt schließt schon zum 1. Dezember ihre Tore.
CHRISTUSKIRCHE
Othmarschener Antik-Tage
Öffnungszeiten: Sonnabend von 10 bis 17.30 Uhr und Sonntag von 11.30 bis 17 Uhr.
Sa./So., 9./10. Dezember, Roosens Weg 28, Othmarschen
KONZERT
Der Popchor Sing-it singt im Dezember
So., 10. Dezember, 18 Uhr, So., 24. Dezember, 23 Uhr, Martin-Luther-Kirche Iserbrook, Schenefelder Landstraße 202