GESELLSCHAFT
Persönliches 2, Juli 2018
Thomas Hinsch und Christian Dunger,
BELANGLOSES · BEWEGENDES · EMPÖRENDES
Menschliche Wärme ist ohne Zweifel eine liebenswerte Eigenschaft, die dankbar zur Kenntnis genommen wird. Auch eine warme Mahlzeit hat im Allgemeinen ihre vorteilhafte Beurteilung. Zeigt sich das Wetter mit schmeichelnd warmen Temperaturen, wird auch das als äußerst angenehm zur Kenntnis genommen. Was sagt uns das? Wärme ist in vielen Bereichen unseres Daseins ein gern gesehener Gast und steht ohne Zweifel über der gegenteiligen Wahrnehmung in seiner kalten Form. Übertreibt die Wärme in ihren Variationen, so gerät, zumindest beim Wetter, zügig der Daumen wieder nach unten. Beschimpfungen wie „Affenhitze“, „schwüle Nächte“, „viel zu heiße Tage“ sind dann Ausdruck menschlichen Unwohlseins, wenn es die Wärme übertreibt – was in der Regel eine eher sommerliche Erscheinung darstellt. Die Folge: Der Mensch nörgelt. Und weil er das gern tut, nörgelt er sich durch die Jahreszeiten, weil es entweder zu nass, zu kalt, zu trocken, zu windig oder zu warm ist. Stellen Sie sich mal vor, wir hätten gar kein Wetter …