GESELLSCHAFT
Persönliches 2, Mai 2015
Reinhard Zaum,
Birgitta Rust,
BELANGLOSES – BEWEGENDES – EMPÖRENDES
Seit rund 30.000 Jahren gibt es Menschen, die sich mehr oder weniger aufrecht auf ihren Füßen bewegen und dabei die Welt erobern. Das Schicksal nahm seinen Lauf, als vermutlich die Sumerer um 4.000 v. Chr. das Rad erfanden. Hätten sie gewusst, was daraus werden würde, hätten sie es vielleicht gelassen. Seit rund 150 Jahren fährt der Mensch auf Rädern auto-mobil und empfindet dabei so etwas wie Freiheit. Nun vermehrt sich nicht nur der Mensch unaufhaltsam, auch seine Erfindung – das Auto – entwickelt sich zahlenmäßig ins Unendliche und hat längst die Dominanz des Alltags übernommen. Wer heute noch zu Fuß unterwegs ist, findet eingeschränkte, ihm zugewiesene Wege, auf denen er hektisch hin und her hüpft, um der ständig präsenten Blechlawine auszuweichen. Ganz Verzweifelte ziehen sich in die Wälder zurück und halten sich die Ohren zu, denn der städtische Verkehrslärmpegel legt sich auch im Wald über das Zwitschern der Vögel und Rauschen des Waldes.