ALTONAER KRANKENHAUS
Ein Krankenhaus der besonderen Art
Zwischen Heilung und Hoffnung
Aber nicht nur der Mittagstisch aus dem Foodtruck macht den Unterschied zu anderen Krankenhäusern. Unter dem Dach der Klinik Altona gibt es 15 verschiedene Fachabteilungen, von der Anästhesie über die Gynäkologie bis zur Neurologie.
Hinzu kommen zwei Privatstationen. Die Zusammenarbeit der Abteilungen ist ein besonderes Merkmal des Krankenhauses: „Uns zeichnet die starke interdisziplinäre Arbeit aus“, sagt Andrea Castillo-Sohre, Referentin für Public Relations und Marketing. „Die Chefärzte arbeiten eng verzahnt miteinander.“
Sie kamen zusammen aus Berlin nach Hamburg und treten auch bei Vorträgen als Team auf. „So sieht gelebter Alltag in unserer Klinik aus“, sagt Andrea Castillo- Sohre. Die Mediziner Pohl und Puhl sind zwei von insgesamt 290 Ärzten.
Dieses Jahr kommt das 50.000. Baby in der Klinik zur Welt
Die Zahlen lassen erahnen, was für ein gigantischer Apparat rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr arbeitet. Allein im vergangenen Jahr nahm das Krankenhaus 37.800 Patienten stationär auf und behandelte 62.000 Menschen ambulant. Es gibt 555 Krankenpfleger, 169 Auszubildende und 85 weitere Mitarbeiter. Die Klinik hat zwei Privatstationen und betreibt eine Kantine und Kindertagesstätte.
Ein Grund dafür ist das Alter des Gebäudes. Das Krankenhaus wurde 1971 in Betrieb genommen. Federführend war der Hamburger Architekt Werner Kallmorgen, der auch das Spiegel-Hochhaus entworfen hat. Heute steht die Klinik Altona unter Denkmalschutz. Guenter Klose, Projektkoordinator der Klinik Altona: „Das macht so manche Sanierung schwierig.“ Beispiel Fassade: „Weil diese in ihrer Ansicht erhalten bleiben muss, heizen wir das Umfeld mit“, so Klose.
Der Atombunker dient heute als Lager für Akten
Vielmehr sollte die Bevölkerung aus dem Umland hierher flüchten können. Der Bunker hatte aber vor allem eine Funktion: Er diente der Finanzierung des Krankenhauses, insbesondere des Fundaments. Denn während des Kalten Krieges förderte die Stadt derartige Bauvorhaben. Nach dem Fall der Mauer wurden sämtliche Sanitärinstallationen, Stühle und Betten ausgebaut. Heute beherbergt der Bunker nur noch Regale voller Akten.
Die Notaufnahme der Klinik Altona ist eine der größten Notaufnahmen Norddeutschlands mit durchschnittlich 160 Patienten am Tag. Gerade an den Wochenenden sind es mehr und mehr Minderjährige, die eingeliefert werden. „Wir haben hier immer wieder schwer alkoholisierte Jugendliche“, sagt Andrea Castillo-Sohre. „Das ist ein schrecklicher Anblick.“ Die meisten Jugendlichen kommen von den Trinkgelagen am Elbstrand oder im Goßlers Park.
Autorin: Cristina Prinz, textprinz(at)gmail.com