SCHULE
Welche Schule für mein Kind?
Die Entscheidung
Im Hamburger Westen gibt es eine Vielzahl an weiterführenden Schulen – von der Stadtteilschule zum Gymnasium. Sie alle haben Schwerpunkte, Stärken und Schwächen. Die folgenden Porträts stellen elf Schulen zwischen Othmarschen und Rissen vor.
Bei den weiterführenden Schulen ist die Lage komplizierter, denn bereits hier sind Spezialisierungen möglich. Die verschiedenen Schulen unterscheiden sich dank staatlich verordneter Lehrpläne nicht grundlegend, haben aber die Freiheit, Schwerpunkte zu setzen. Die meisten von ihnen leben auch in einer speziellen Tradition. Das Gymnasium Christianeum etwa pflegt einen deutlich anderen Umgang mit Schülern und Eltern als etwa das Gymnasium Blankenese.
Schulen in Hamburg unterscheiden sich dank fester Lehrpläne nicht grundlegend, haben jedoch auch Freiheiten …
Autor: tim.holzhaeuser(at)kloenschnack.de
Bereits 1890 wurde das Gymnasium gegründet, damals als reine Mädchenschule. Heute ist die „Döner-Bude“ (Schülerjargon) eine pädagogische Institution mit rund 800 Schülerinnen und Schülern.
Das Kollegium legt Wert auf ein differenziertes Förderkonzept, bei dem Schüler z.B. die Möglichkeit haben, selbst Schwerpunkte nach eigenen Interessen zu setzen. Eine Besonderheit ist auch der fächerverbindende Unterricht der Jahrgänge 8 und 9. Musische Inhalte werden hier ebenso vermittelt wie Naturwissenschaften.
Willhöden 74
Telefon 866 01 00
www.marion-doenhoff-gymnasium.de
Das traditionsreiche Gymnasium (gegr. 1894) bietet ab Klasse 5 zwei Fächerschwerpunkte: ein musischer mit Klassenorchester etc. und ein spanischer. Später kommen naturwissenschaftliche, gesellschaftswissenschaftliche und ästhetische Schwerpunkte hinzu. Die Schule legt Wert auf soziales Engagement mit Ausbildungen zum Schulsanitäter, Sport-Assistenten, Lern- oder Mediencoach. Ein Bonbon ist das „Segelnde Klassenzimmer“, das jedes Jahr in See sticht (Bild). Das Gymnasium unterhält eine Außenstelle im Kahlkamp sowie ein eigenes Schwimmbad im Hessepark. Die Aufnahme ist leicht, denn kein Jahrgang hat weniger als vier Klassen.
Oesterleystraße 27
Telefon 428 97 10
Junge Leute sollten fließend Englisch sprechen, meint das Gymnasium Rissen und setzt auf ein bilinguales Profil, bei dem einzelne Fächer in der Fremdsprache unterrichtet werden. Bereits in Klasse 5 stehen sieben Englischstunden auf dem Wochenplan (sonst fünf).
Es existiert ein Förderangebot für die Klassen 6 bis 10, das sich an „gefährdete“ Schüler richtet und individuelle Schwächen beheben soll.
Das Gymnasium Rissen ist relativ klein und wurde zuletzt im Schuljahr 2012/2013 von einer unabhängigen Schulinspektion mit Höchstwerten benotet.
Zerstreuung bietet u. a. ein Ski-Projekt.
Voßhagen 15
Telefon 819 53 60
Gegründet im Jahr 1783 ist das humanistische Christianeum das älteste Gymnasium im Hamburger Westen. Der Fokus liegt auf den klassischen Sprachen. Latein ist Pflicht, Chinesisch und Russisch können gewählt werden. Dementsprechend gilt das Christianeum als „schwer“. Tatsächlich aber verlassen nur sehr wenige Schüler die Schule ohne Abitur.
Einen besonderen Stellenwert genießen hier auch die bildenden Künste, Theater und Musik.
Die Schule ist fünf- bis sechszügig, daher können i.d.R. alle Anmeldungen auch berücksichtigt werden.
Otto-Ernst-Straße 34
Telefon 42 88 82 80
Das Gymnasium Othmarschen ist mit knapp 1.000 Schülern eine der größeren Schulen im Hamburger Westen. Auch hier gibt es Gelegenheit zum fächerübergreifenden Lernen. Es gibt Projektwochen ab Klasse 6 sowie Seminarfächer der Oberstufe. Medien-, Umwelt- und Sexualerziehung stehen ebenso im Vordergrund wie Sprachen. Es besteht die Möglichkeit eines deutsch-französischen Doppelabiturs. Eine wichtige Rolle im Schulsport spielt Hockey. Das Gymnasium Othmarschen kooperiert mit dem nahen Gymnasium Hochrad, sodass ein Austausch der Angebote für Oberstufenschüler möglich ist.
Walderseestraße 99
Telefon 889 16 10
Genau wie das Gymnasium Rissen ist auch Hochrad zweisprachig und bietet Unterrichtsstunden bestimmter Fächer auf Englisch an. Die Schule unterhält zahlreiche Auslandskontakte und kann Schülern so Sprachaufenthalte ermöglichen. Ab Klasse 8 gibt es das Fach „International Perspective“.
Ein Kooperationspartner in Hamburg ist das Deutsche Schauspielhaus, das Schülern einen Einblick in den Kulturbetrieb ermöglicht.
Das Gymnasium Hochrad legt Wert auf Elternbeteiligung und verfügt auch über einen sehr aktiven Elternrat.
Hochrad 2
Telefon 822 77 40
„TuF“, Trainieren und Forschen – so heißt ein Bildungsangebot im Lise Meitner Gymnasium. Zwei Wochenstunden können Schüler individualisierte Aufgaben in Deutsch und Mathematik in kleinen Lerngruppen bearbeiten.
Ab der 7. Klasse werden die Kinder neu gemischt. Es entsteht dabei eine mathematisch- naturwissenschaftliche Profilklasse und mehrere Universalklassen. Nach weiteren Wahlmöglichkeiten in der Mittelstufe gibt es vier wählbare Oberstufenprofile mit verschiedenen Schwerpunkten. Die Schüler sind außerdem sehr aktiv im Umweltschutz.
Knabeweg 3
Telefon 42 88 85 20
www.hh.schule.de/lmg/lmghp/pmwiki.php?n=Schule.Home
„Energie und Klimaschutz“, „Ästhetische Bildung“, „Soziales Lernen“ – das sind die Schwerpunkt in der Stadtteilschule, neben dem verbindlichen Lehrplan. Die Schule bekennt sich deutlich zum Prinzip der Inklusion und unterrichtet daher Schüler mit verschiedenen Begabungen gemeinsam.
Ab Klasse 9 können Profilklassen mit eigenen Schwerpunkten gewählt werden. Kurse sind hier „Der Kreative Mensch“ oder „Globalisierung – Auf dem Weg in eine bessere Welt?“
Als Ganztagsschule bietet sich Schülern hier auch ein breites Programm außerhalb der Klassenzimmer.
Frahmstraße 15
Telefon 428 82 80
www.stadtteilschule-blankenese.de
Fördern und Fordern will die Stadtteilschule Rissen und so gibt es Förderkurse für leistungsschwache Schüler und Forderkurse für Überflieger.
2015 wurde die Schule mit dem Hamburger Bildungspreis ausgezeichnet (Foto). Preiswürdig war das Start-up-Projekt der Schule, in dem sich alle Schüler der 9. und 10. Klassen als Unternehmer betätigen. Ab der 11. Klasse nehmen alle Schüler an einem Fernstudium der Universität Kiel teil.
Damit das Geistige nicht allzusehr überhand nimmt, hat die Schule einen Hektar Land gepachtet. Dort bauen Schüler Obst an und kümmern sich um die schuleigenen Bienen.
Voßhagen 15
Telefon 89 80 74 30
Diese Privatschule erfüllt die Rolle einer Stadtteilschule und tut dies mit dem christlichen Hintergrund der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Es gibt jeden Montag eine Andacht und mehrere Schulgottesdienste über das Schuljahr verteilt.
Der Unterricht erfolgt inklusiv und nach den Grundsätzen der Reformpädagogik, in kleinen Gruppen, mit Rücksicht auf individuelle Lernfortschritte, Stärken und Schwächen. Gerade der Unterricht der Naturwissenschaften profitiert von der guten Ausstattung der Schule, so z.B. in Fachräumen (Foto). Die Oberstufe kann zwischen zwei Schwerpunkten wählen.
Oesterleystraße 22
Telefon 86 62 35 33
Drei Säulen prägen den Alltag an der Stadtteilschule Flottbek: Neue Lernkultur (eigenverantwortliches Lernen), Soziales Lernen (Stärken und Schwächen werden respektiert) sowie Berufs- und Studienorientierung. Neben klassischen Bildungsinhalten kommt auch das Handwerk zu seinem Recht: Metall-, Holz- und Textiltechnik.
Die Oberstufe ist gemeinsam mit der Stadtteilschule Bahrenfeld organisiert. In der Vergangenheit galt die Stadtteilschule als stark überfüllt. Abhilfe sollen seit dem Richtfest 2015 (Foto) neue Gebäude schaffen. 2017 sollen alle Umzüge abgeschlossen sein.
Goosacker 41
Telefon 87 97 18 20
www.stadtteilschule-goosacker.hamburg.de