IMMOBILIEN
KOLUMNE
Sicherheit für beide Seiten – Die Mietkaution korrekt anlegen
Um diese Probleme zu vermeiden, hat der Bundesgerichtshof im Juni 2015 beschlossen, dass Mietkautionen nicht auf einem Privat- oder Geschäftskonto angelegt werden dürfen – auch nicht für kurze Zeit. Stattdessen muss ein separates, offenes Treuhandkonto getrennt vom restlichen Vermögen des Vermieters angelegt werden. Im Falle einer Insolvenz ist die Kaution auf diese Weise vor dem Zugriff der Gläubiger sicher.
Um den Überblick über die Kautionen und jeweiligen Zinserträge zu erhalten, ist es zudem ratsam, für jede Mietkaution ein eigenes Konto anzulegen.
Die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen und Verwaltung mehrerer Konten ist für Vermieter auch gar nicht so aufwendig, wie es sich zunächst anhört. Für Hamburger Vermieter zum Beispiel bietet die Deutscher Ring Bausparkasse eine Plattform (www.ringkautionskonto.de), die es ermöglicht, Kautionen gemäß gesetzlicher Bestimmungen bequem online anzulegen und zu verwalten. Auch für Mieter bietet die Plattform Vorteile: Sie erhalten einen jährlichen Kontoauszug samt Steuerbescheinigung und können sich jederzeit nach dem aktuellen Kontostand er – kundigen. Das bietet Transparenz und Sicherheit für beide Seiten – damit man am Ende der Mietzeit im Guten auseinandergeht.
Oliver Moll, Zinshaus GmbH
ZINSEN
Standardrate für eine Baufinanzierung sinkt wieder
Die durchschnittliche anfängliche Tilgung bleibt mit 2,96 Prozent auf sehr hohem Niveau, nur minimal unter der Rekordmarke von 3,01 Prozent aus dem Vormonat. Im Vorjahr betrug der durchschnittliche Tilgungssatz 2,58 Prozent. Darlehenshöhe und Beleihungsauslauf bleiben fast unverändert, wobei letzterer fast zwei Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Das zeigt, dass Darlehensnehmer aktuell knapp zwei Prozent mehr Eigenkapital in ihre Immobilienfinanzierung einbringen als noch vor einem Jahr.
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten.
STUDIE
Wohnungsmärkte in der Metropolregion Hamburg
Für Hamburg und Umlandgemeinden wird eine überdurchschnittliche Entwicklung der Wohnungspreise prognostiziert. Die ländlichen Gebiete in der Metropolregion Hamburg werden sich wahrscheinlich weniger dynamisch entwickeln, regionale Zentren können an Bedeutung verlieren. Tendenziell werden sich Wohn- und Arbeitsorte zukünftig eher integrieren. Um die Funktionsfähigkeit der Wohnungsmärkte in der Metropolregion Hamburg zu unterstützen, wird angeregt, in wachsenden Gebieten eine raschere Angebotserweiterung zu ermöglichen, in schrumpfenden Gebieten auf die beschleunigte Anpassung der Wohnungsbestände hinzuwirken und die Kosten von relevanten Prozessen für Bauvorhaben zu senken.
KOLUMNE
Ausblick 2016
Heute steht Hamburg natürlich nicht mehr vor einem Wiederaufbau, gleichwohl erscheint die Nachfrage erneut als extrem. Schon in den letzten Jahren kamen im Durchschnitt pro Jahr 15.000 Neubürger nach Hamburg, eine Zahl, die auch für die nächsten Jahre erwartet wurde, und zwar bevor der Flüchtlingsstrom einsetzte. Interessant ist deshalb die Frage, wie es weitergeht. Mit einem knapp eine Milliarde Euro teuren Notprogramm versucht der Hamburger Senat gegen die Wohnungsnot anzukämpfen. Alle sieben Bezirke der Stadt sollen bis Ende 2016 rund 5.600 Flüchtlingswohnungen bauen. Parallel soll die Mietpreisbremse den Wohnungsmarkt vor weiteren heftigen Anstiegen schützen.
Doch der Markt ebnet sich seine Bahn. In den gewachsenen, besonders begehrten Lagen boomt er seit Monaten wieder kräftig. Wir erwarten, dass dies auch 2016 so bleibt. Denn in vielen gesuchten Arealen lindert selbst der kräftige Neubau nicht den Bedarf. Wir registrieren eine zunehmende Bereitschaft, noch höhere Preise zu akzeptieren. Die erforderlichen Finanzmittel stellen Banken zu weiterhin äußerst günstigen Konditionen zur Verfügung, denn eine wirkliche, kräftige Zinswende scheint unverändert auf sich warten zu lassen. Langes Abwägen beim Kauf oder auch der Anmietung sollte sich daher in 2016 nicht auszahlen, da das Wohnen in Hamburg auf lange Sicht nicht billiger werden wird.
Conrad Meissler, Meissler & Co.