29. September 2016
Magazin

Strafen nicht ernstgenommen 

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BEMERKENSWERTES 

Strafen nicht ernstgenommen 

Aus dem Amtsgericht  

Für gewerbsmäßigen Diebstahl sieht das Gesetz eine Strafe von bis zu zehn Jahren vor, FOTO: © STAUKE-FOTOLIA.COM
Für gewerbsmäßigen Diebstahl sieht das Gesetz eine Strafe von bis zu zehn Jahren vor, FOTO: © STAUKE-FOTOLIA.COM
Nicht jeder Zugewanderte, unabhängig, woher er kommt, bedeutet eine Bereicherung. Nur an wenigen Orten wird das so deutlich wie in einem Gericht. So gibt es auch im Amtsgericht Blankenese manche Tage, an denen ausschließlich gegen Angeklagte mit fremdländisch klingendem Namen verhandelt werden muss.

Kürzlich wurde der aus Litauen stammende Matas Landsbegis* in Handfesseln aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Lichtes Haar, Jeans, graues T-Shirt, Strickjacke – der junge Mann macht einen mehr als unauffälligen Eindruck. Die wenigen Daten aus seinem Leben passen zum Auftritt. Er sei ledig, habe keinen Beruf gelernt und Vater eines Kindes, übersetzt die Dolmetscherin.

An diesem Tag muss sich der Angeklagte bereits zum dritten Mal wegen Diebstahls verantworten. Bei einem Fall lautete die Anklage auf Diebstahl mit Waffen. Die jetzt verhandelte Tat liegt gerade mal vier Wochen zurück. Ende Juli wurde Landsbegis im Rewe-Markt an der Osdorfer Landstraße von einem Ladendetektiv beobachtet, wie er fünf Flaschen Whisky im Gesamtwert von 217,50 Euro in seinem Rucksack verstaute. „Ich wollte mit Freunden meinen Geburtstag feiern“, erklärt der Angeklagte seine Tat. Dann seien ihm die anderen, zurückliegenden Diebstähle eingefallen und er habe die Flaschen zurückbringen wollen. Tatsächlich scheint es eher so gewesen zu sein, dass Landsbegis den Ladendetektiv entdeckte und daraufhin die fünf Flaschen Whisky zurückstellen wollte.

Für die Staatsanwältin klingt Landsbegis Erklärung für den beabsichtigten Rücktritt von der Tat unglaubwürdig. Die Absicht ändere nichts an der Tat, so die Anklagevertreterin und beantragt eine sechsmonatige Haftstrafe. Gründe für eine Bewährung sieht sie nicht. „Die zurückliegenden Strafen zeigten keinerlei Wirkung.“

Ein Verteidiger muss das anders sehen. Unabhängig davon, wie glaubwürdig die Geschichte seines Mandanten klingen mag. Der Angeklagevorwurf habe sich nicht bestätigt, erklärt der Anwalt. „Mein Mandant hat den Detektiv nicht gesehen“. Außerdem sei kein Schaden entstanden, denn die Flaschen Whisky kamen zurück ins Regal. Für den Angeklagten sprächen zudem, dass er jetzt Arbeit und eine Freundin gefunden habe. „Ich beantrage eine milde Strafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird.“

Das sieht der Richter anders. Er verurteilt den Mann aus Litauen zu sechs Monaten Haft. Das Geständnis habe nicht immer der Wahrheit entsprochen. Die zurückliegenden Vorstrafen hätte der Angeklagte alle nicht ernstgenommen. Eine positive Sozialprognose könne er nicht erkennen. Deshalb sei auch keine Bewährungsstrafe mehr möglich.

*Name geändert

VANDALISMUS
Skulptur im Hessepark wird aufwendig saniert

Die Skulptur im Sommer 2015
Die Skulptur im Sommer 2015
Einigen Lesern des KLÖNSCHNACK ist es bereits aufgefallen: Die hübsche Skulptur im Hessepark steht nicht mehr an ihrem Platz im Blumenbeet. „Die Hockende“ von Arthur Bock – in den Elbvororten auch häufig „Elbjungfrau“ genannt – ist Opfer von Vandalismus geworden, wie das Bezirksamt Altona mitteilte. Unbekannte haben sie mit Farbe übergossen.

Nun muss die Skulptur aufwendig gereinigt und saniert werden. Da die Farbe tief in den Stein eingedrungen ist, muss ein Steinmetz sogar Teile des Steins abtragen. Dies gestaltet sich schwieriger als zuerst angenommen, sodass noch nicht bekannt ist, wann die Skulptur an ihren Platz zurückkehren kann. Aber sie wird zurückkehren.

Domizil am Hirschpark

SPENDENAKTION
15.000 Euro durch „Das!“ rote Sofa

Der Rotary Club Wedel konnte auf dem bekannten roten Möbelstück der NDR-Sendung „Das!“ ganze 15.000 Euro an Spenden sammeln. Eine Jury hatte zuvor aus mehreren Vorschlägen die Idee der Klasse 8a des Johann-Rist-Gymnasiums ausgewählt: ein Spieltreff an der Flüchtlingsunterkunft am Ansgariusweg in Wedel.

Auf dem neuen Spielplatz können sich nun Flüchtlings und einheimische Kinder sowie ihre Familien unkompliziert näherkommen und Freundschaften schließen.

OSDORF
Kunsthandwerk im Heidbarghof

Eine Fotographie von Christa Palma, FOTO: CHRISTA PALMA
Eine Fotographie von Christa Palma, 

FOTO: CHRISTA PALMA
Bereits zum 26. Mal findet im Heidbarghof der beliebte Kunsthandwerkermarkt statt. Vom 21. bis 23. Oktober präsentieren 25 Aussteller selbst entworfenes und gefertigtes Kunsthandwerk. Neben vielen Austellern aus den Bereichen Textil, Holz, Schmuck, Glas, Filz, Papier, Keramik, Rostiges und Malerei gibt es in diesem Jahr auch einen Aussteller mit Fotographien von Christa Palma. Maren Röttgers zeigt am Webstuhl, wie ihre handgewebten Unikate entstehen.

Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag von 11 bis 18 Uhr, Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

Langelohstraße 141
Osdor
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SPORT
Stadtteilschule veranstaltet 22. Elbelauf

Elbelauf 2015, Start der Viertklässlerinnen, FOTO: STADTTEILSCHULE BLANK
Elbelauf 2015, Start der Viertklässlerinnen, FOTO: STADTTEILSCHULE BLANK
Am 29. September wurde der Elbwanderweg erneut zur Wettkampfstrecke: Im Rahmen des 22. Elbelaufs traten Viertklässler aus den Elbvororten gegeneinander an.

Der Startschuss fiel um 11 Uhr an der Kehre Mühlenberger Weg. An den Start gingen Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schenefelder Landstraße, der Gorch-Fock-Schule, der Schule Schulkamp und der Elbkinder Grundschule. Die Kinder gingen nach Jungen und Mädchen getrennt an den Start. Die Wettkampfstrecke verlief über zwei Kilometer entlang der Elbe und endete gegen 11.30 Uhr am Ausgangspunkt. Jedes Kind erhielt für seine Teilnahme eine Urkunde. Der schnellsten Klasse winkte darüber hinaus ein Wanderpokal.

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