DESY
Teilchenbeschleuniger PETRA III
DESY mit neuen Forschungshallen an brillanter Röntgenlichtquelle
Mitte September hat das Forschungszentrum DESY zwei neue Experimentierhallen der Forschungslichtquelle PETRA III eingeweiht Namensgeber für die Hallen sind die israelische Nobelpreisträgerin Ada Yonath, die wichtige Arbeiten zu ihrer Strukturforschung an Ribosomen, den „Eiweißfabriken“ lebender Zellen, bei DESY durchgeführt hat, und einer der Pioniere der Röntgenstrukturforschung, Paul P. Ewald.
Der Teilchenbeschleuniger PETRA III produziert hochintensives und stark gebündeltes Röntgenlicht, das ermöglicht, beispielsweise Biomoleküle oder Nanowerkstoffe zu untersuchen. Neben Taufpatin und Chemie-Nobelpreisträgerin 2009 Ada Yonath, selbst zwanzig Jahre als Forscherin bei DESY, ließen sich ihre Teilnahme an der Premiere nicht nehmen: Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, der indische Forschungsminister Harsh Vardhan, Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Eva Gümbel, Staatsrätin der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung sowie Vertreter der Familie Ewald und hochrangige Gäste aus Schweden und Russland.
Die Arbeiten von Ada Yonath an DESYs Lichtquellen haben zur nobelpreisgekrönten Entschlüsselung der äußerst komplexen Struktur des Ribosoms beigetragen. Von den PETRA III-Messplätzen sollen internationale Wissenschaftler profitieren.
„Die Wissenschaft braucht ein geeintes Europa“
Die Wissenschaft braucht ein geeintes Europa. Nur fest eingebunden in die europäische Gemeinschaft konnte Hamburg sich zu einem bedeutenden internationalen Zentrum für Wissenschaft und Innovation entwickeln“ so Scholz. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Erfolgsgeschichte des Forschungscampus in Bahrenfeld.
Drei der Strahlführungen in der neuen PETRA III-Halle „Ada Yonath“ wurden in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus den Ländern Indien, Schweden und Russland gebaut. Mit der Einweihung der beiden neuen PETRA III-Experimentierhallen geht diese weltweit beachtete Erfolgsgeschichte weiter:
Im Jahr 2009 ging der PETRA III-Beschleuniger als größte und einer der brillantesten Synchrotronstrahlungsquellen der Welt in Betrieb. An den angeschlossenen Experimentierplätzen kann dieses Licht dann für verschiedenste Forschungsfragestellungen genutzt werden: von der Entschlüsselung von Biomolekülstrukturen als Grundlage für neue Medikamente über die Erforschung von neuen Materialien oder Katalysatoren bis hin zur Untersuchung von Kunstgegenständen.
Autor: uwe.petersen(at)kloenschnack.de