31. August 2018
Magazin

„verbrannte Chemikalien“

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LESERBRIEFE 

Klönschnack 08/2018
Klönschnack 08/2018
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„verbrannte Chemikalien“

Betr.: Arbeitsplatz, Tätowiererin (KLÖNSCHNACK, 8.2018)

Es ist erschreckend, wie leichtfertig und mit welcher Naivität sich zunehmend jüngere Leute tätowieren lassen, ohne sich Gedanken über die Inhaltsstoffe zu machen. Mittlerweile trägt jeder Vierte unter 30 ein Tattoo und der Boom scheint ungebremst. Finden sich auf den durchschnittlich 1,73 Quadratmeter Körperoberfläche keine Freiflächen mehr, beginnen einige ihr Gesicht zu verfremden oder verunstalten. Den Meisten scheint nicht bewusst, dass die Tattoo-Tinte für den Körper ein Fremdstoff ist, den er schnell wieder loswerden will. Ein biologischer Prozess, der den Körper lebenslang beschäftigt. Makrophagen, sogenannte Fresszellen des Immunsystems sind vom ersten Nadelstich an damit beschäftigt, kleinste Partikel der Farben abzutransportieren, was bereits nach Monaten zu einem Verblassen der Bilder führt. Innerhalb von 42 Tagen gelangen so über 30 Prozent der Pigmente in andere Körperbereiche und lagern sich u. a. in den Lymphknoten, der Leber, Niere und dem Gehirn ab. Kein Institut hat die Farben, die überwiegend Schwermetalle wie u. a. Chrom, Kobald, Nickel und Quecksilber enthalten, bislang systematisch auf Gefährlichkeit untersucht und bezeichnenderweise dürfen deshalb dafür laut europäischer Gesetzgebung auch keine Tier – versuche durchgeführt werden! Infolge haben 20 Prozent der Tätowierten Probleme in der Sonne und 9 Prozent nach Monaten oder Jahren gesundheitliche Störungen durch die allergenen Inhaltstoffe. Denn die bunten Farbpigmente stammen vorwiegend aus der Warenindustrie und werden für Autolacke, Möbel, Druckerpatronen oder Textilien genutzt. Sie wurden auch nie von den Herstellern für die Anwendung innerhalb des menschlichen Körpers frei – gegeben. Der schwarze Farbton beispielsweise, besteht aus verbrannten Chemikalien, dem gleichen Russ mit dem auch Autoreifen gefärbt werden. Auch hat das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münster 2016 kleine Mengen von Aluminium in den mehrheitlich aus den USA und China gelieferten Tattoofarben festgestellt, die laut Studien mit Brustkrebs und Alzheimer- Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Andreas Schmidt, Vizepräsident des Vereins Deutsche organisierte Tätowierer, forderte aus diesem Grund kürzlich toxikologische Tests, da die Tattoofarben derzeit nicht wirklich sicher seien.

STEFAN BICK
BLANKENESE

Er verduzt, sie verduzt

Betr.: Tagebuch, Gesellschaft (KLÖNSCHNACK, 8.2018)

„Timmi“ macht mit neuen Wortschöpfungen auf sich aufmerksam! Nach „helmutieren“ folgt „verduzt“, einfach genial (s. Louisa Heyder, Seite 9): „Ich verduze, du verduzt, er verduzt, sie verduzt, es verduzt, wir verduzen“ … usw. Geht auch mit „verblöden“. Bin gespannt auf neue Fortsetzungen! Grüßli
PROF. DR. DR. H.C. JEAN-PIERRE HALL – MIASCH VON UND ZU HOHENSTEIN BLANKENESE
Anm d. Red.: Na, Jeanny, bei Ihnen auch wenig los?

„Wir kannten nichts anderes“

Betr.: „Aufrechnen bringt nichts“, Interview (KLÖNSCHNACK, 8.2018)

Als Zeitzeuge möchte ich zu Ihrem Interview zum Thema „Gomorrha“ etwas beitragen: Ich bin Jahrgang 1930. Im Juli 1943 war ich in den Schulferien bei meinem Großvater in Halstenbek. Diesen 1. Großangriff habe ich also nur am Rand miterlebt, zunächst im Keller des Geschäftshauses in der Poststraße. Das Haus hat vier große Schaufenster, deren Scheiben bei Bombeneinschlängen in der Nähe alle mit lautem Krach zu Bruch gingen. Zum Glück blieb das Haus im Übrigen unversehrt. Nach der Entwarnung haben wir vom Dach des Hauses die Stadt Hamburg brennen sehen. Am nächsten Tag, dem Montag, bin ich mit meinem Opa per Fahrrad nach Hamburg gefahren. Dort wohnten im Falkenried (Hoheluft) Onkel und Tante von mir. Opa wollte natürlich wissen, ob Sohn und Schwiegertochter etwas passiert sei.

Auf dem Weg dorthin sahen wir, dass ab Krupunder Bomben gefallen waren. Onkel und Tante waren heil davon – gekommen. Meine Tante war zu Hause, mein Onkel war zur Arbeit. Das Haus war zwar beschädigt, aber es war noch bewohnbar. Das Haus daneben war zerstört. In der Hoheluftchaussee waren viele Häuser ausgebrannt, einige brannten noch. Und die Feuerwehr verjagte uns: „Weg hier!“ Man befürchtete offensichtlich, dass Fassaden ausgebrannter Häuser auf die Straße stürzen würden. Wir haben uns auch nicht lange aufgehalten und haben uns schnell wieder davongemacht.

Meine Wut galt damals natürlich den Verursachern dieser Katastrophe: den Briten – nicht etwa der deutschen Regierung. Deutschland war doch gemäß Adolf Hitler am 1.9.1939 von Polen angegriffen worden und dann hatten Britannien und Frankreich uns den Krieg erklärt. Und Hitler hatte doch immer Recht, er konnte sich nicht irren. So war es uns Pimpfen doch eingebläut worden. Wir haben ihn verehrt wie einen Gott. Wir kannten doch nichts anderes als die Nazi-Propaganda. Bis schließlich nach dem Ende des Krieges das böse Erwachen kam, als wir erfuhren, wer tatsächlich den Krieg angefangen hatte und welche unermesslichen Greueltaten von Deutschen begangen worden waren. Zur Kriegsschuld habe ich mich schon mal in einem Leserbrief im Klönschnack Nr. 8/2016 geäußert. Jetzt gilt meine Wut vor allem dem Megaverbrecher Adolf Hitler, aber auch all denen, die dieses Regime gefördert haben. Das betrifft besonders die Generäle der Reichswehr/ Wehrmacht. Sie haben alle kläglich versagt.

WALTER SCHMIDT
RISSEN

No SUV

Betr.: Verkehr vor Schulen

Gesehen: Auftakt-Vorbereitung auf den SUV-Muddi-Saisonstart der Internationalen Schule am Hemmingstedter Weg.
PHILIPP SCHMELZER
PER E-MAIL

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