REISE
Von Treuen und Posern
Eine Typologie
Berge oder See? Hotel oder Zeltplatz? Auto oder Flugzeug? Lüneburger Heide oder Seychellen? Galt in den 50er Jahren eine Reise nach Italien als Luxus, steht heute vielen die Welt offen. Hier eine kleine Typologie.
Der Treue
Seit 35 Jahren ist er mit seiner Jugendliebe verheiratet. Mit ihr fährt er schon seit seiner Kindheit in die Berge zum Wandern. See oder Fernreisen interessieren ihn so wenig wie die Abenteuer seiner Kollegen.
Die Anpassungsfähige
Sein Traum war schon immer ein Holzhaus in Dänemark. Nun geht es nicht nur an jedem Wochenende, sondern auch im Urlaub ins Hygge-Land. Sie akzeptiert es klaglos.
Der Poser
Das Haus in den Hamptons steht schon länger. Auf Sylt muss ein Nebau her. Wohin bloß mit dem vielen Geld? Zu erkennen ist der Poser am Kampen-Kringel und schnellen Auto.
Die Nostalgikerin
Schon als Kind fuhr sie mit ihren Eltern auf diese Nordseeinsel. Dabei blieb es. Auch wenn die Männer wechseln.
Der Bequeme
Warum sich groß mühen, wenn er eingeladen wird? Offenbar schätzt man seine Gesellschaft. Wohin die Reise führt, ist dann zweitrangig. Großes Vorbild: Bruce Chatwin.
Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de