Vorweg, Juni 2018
Liebe Klönschnack-Leserin,
werter Klönschnack-Leser,
Die Erfolge, Erfindungen und Fortschritte nehmen gigantische Ausmaße an und müssten uns eigentlich mit einem stetig wachsenden Zeitpaket versorgen.
Süßes Nichtstun, Langeweile und Müßiggang sollten an der Tagesordnung sein. Doch „Muße ist das Kunststück, sich selbst ein angenehmer Gesellschafter zu sein“ (Heinrich Waggerl).
Nichts davon. Die Zeit wird von Tag zu Tag knapper – auch wenn es die immer gleichen vierzundzwanzig Stunden sind, die wir mit Schlaf, Arbeit, Nichtstun und ganz Persönlichem verbringen.
Dinge, Geräte und Zusagen, die uns eine Zeitersparnis versprechen, nehmen wir dankend und liebend gern an. Und dennoch haben wir immer weniger Zeit für uns. Oder können mit dem Nichtstun nichts mehr anfangen und stürzen uns zum Ausgleich wieder auf Zeitersparnis, ohne zu ahnen, dass da ein Teufelskreis hinter steckt.
Nachdenken beim Nichtstun ist ein herrlicher Zeitvertreib, und damit auch wieder souveräne Aktivität, die vorbeugt. „Das Dumme am Faulenzen“, meinte kürzlich ein Freund, „ist der Umstand, dass man eigentlich nicht weiß, wann man damit fertig ist!“
Und womit beginnt Faulenzen? Was ist Nichtstun und Zeit nutzen? Irgendwelche Wissenschaftler haben festgestellt, dass wir Menschen Schwierigkeiten haben, faul zu sein oder einfach mal nichts zu tun. Einsetzende Schuldgefühle martern, unerledigte Arbeiten mahnen, doch das Herz jauchzt über das Nichtstun und die spontane Bequemlichkeit.
Allerdings: Der Gipfel der Bequemlichkeit ist dann erreicht, wenn man zum Faulenzen keine Lust hat.
Übrigens: „Geh mit der Zeit, aber komm von Zeit zu Zeit zurück.“ (Altirischer Segenswunsch)