NATUR
Im Hirschpark
Wie herrlich!
Der Phasianus colchicus wurde von den Römern aus Mittelasien in unsere Breiten gebracht und begleitete einst die Orgien der wackeren Legionen. Der wild verbreitete Kupferfasan gilt als Jagdfasan, die Gold- und Silberfasane werden vereinzelt als Zierfasane gehalten. Seine Feinde? Vor allem Jagdgesellschaften, aber auch Fuchs, Marder und Habicht.
Was für eine Freude, wenn er im Morgennebel aus dem Unterholz auftaucht auf der Suche nach Frühstück: Würmer, Beeren und Pflanzentriebe! Als wisse er um die Schonzeiten, zeigt er wenig Scheu, ist aber vorbereitet auf das Auftauchen der Feinde, die sich an diese Zeiten nicht halten (Greifåvögel). Der kräftige Schnabel und die Erfahrung aus den Revierkämpfen machen ihn recht wehrhaft. Zu Fuß ist er allerdings flinker als im Flug! In den Hamburger Parks ist er anzutreffen und beispielsweise auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Als gefährdet im Bestand gilt er nicht. Allerdings sollten Hunde bei aller Freude am Herumtollen nicht frei in den Parks laufen, ausgenommen auf den entsprechend gekennzeichneten Hundewiesen. Auch die recht zahlreich anzutreffenden Wasservögel sollten nicht dem Jagdtrieb der Vierbeiner ausgesetzt sein, wenn denen auch das Verständnis dafür fehlt. Da sind die Halter gefragt.
Im Bereich der Trabrennbahn und nicht weit vom Blankeneser S-Bahnhof hört man ihn: Sein Ruf klingt wie ein hysterisches Lachen, zu Gesicht bekommt man ihn kaum. Das mag an seiner eher unauffälligen Färbung liegen, wenn man vom rot gezeichneten Kopf einmal absieht.
„Der Neßsand ist seit Jahren ein Revier des Seeadlers …“
Die Eulenvögel sind ebenfalls Höhlenbrüter und haben sich in Ermangelung von Mäusen flexibel auf Kleinvögel eingestellt. Sie sind monogam und ein Eulenleben lang treu. Ihr Rufen durchdringt schaurig die Nacht „Huh, Huhuh“. Sie fliegen quasi geräuschlos, schweben auf ihre Beute zu, die sie aufgrund ihrer ausgezeichneten Augen in der Dunkelheit ausmachen können. Spürbar „not amused“ sind sie über ungebetenen Besuch in ihrem Revier. Menschen greifen sie durchaus an, wenn sie ihre Brut bedroht sehen, oder die aufziehenden Eltern dies vermuten. Dann benutzt der Greifvogel seinen Schnabel und die Klauen mit ausgefahrenen Krallen.
Eulen gelten gemeinhin als Symbol der Weisheit (Eulenstadt Uelzen!), aber auch als Beschützer, gleichzeitig als Dämonen und Unglücksboten. Vermutlich völlig zu Unrecht. Freuen Sie sich, wenn auch mit ein wenig Gänsehaut, über ihr Auftauchen!
War der Grünspecht „Vogel des Jahres 2014“, trägt der kleine Stieglitz (Carduelis carduelis) diesen Titel 2016. Der auch Distelfink genannte Kleinfink ist reiner Vegetarier, ernährt sich von Samen der Blumen, Gräser und Bäume. Gesellig wie er ist, schließt er sich gerne zu Schwärmen zusammen, ohne ein Zugvogel zu sein.
In und um Hamburg hat der NABU etwa 850 Brutpaare gezählt. Da der Fink überhaupt nicht scheu ist, hat man gute Chancen, ihn in Knicks oder Ziersträuchern zu entdecken. Er nistet gern in Kronen von Obstbäumen, die Männchen und Weibchen singen gleichermaßen talentiert und offensichtlich gern. Recht genügsam kommt er mit kleinen, blühenden Arealen aus.
Autor: uwe.petersen(at)kloenschnack.de