Verschleppung und Versklavung von Menschen als Geschäftsmethode – so beschreibt es derzeit eine Infotafel im Hirschpark. Diese Tafel informiert über die Kaufleute und Reeder Johann Cesar IV. und Johann Cesar VI. Godeffroy, die den Hirschpark im 19. Jahrhundert anlegen ließen. Nun plant der Förderkreis Historisches Blankenese die Überarbeitung der Tafel.
Hintergrund
Den Anstoß dazu gab ein Bürger. Im Februar wandte er sich per Brief an die Volt Fraktion Altona und forderte eine dringende Überarbeitung der Infotafel. Hanna Schmidt, Co-Vorsitzende der Fraktion, betont: „Es ist nicht akzeptabel, dass die Geschäftspraktiken von Johann Cesar VI. Godeffroy – Menschenhandel und Versklavung – so unkritisch erwähnt werden. Die Infotafel muss zügig überarbeitet werden.“

Die Volt Fraktion Altona kritisiert diese Darstellung scharf. In ihrem Antrag an das Bezirksamt stellt sie klar: „Diese Formulierung ist äußerst problematisch“. Die Infotafel liefere keinen historischen Kontext. So enstehe der Eindruck, Sklavenhandel sei eine akzeptable Wirtschaftsform gewesen. Zudem sei die pauschale Behauptung über die Arbeitshaltung der Menschen aus Samoa nicht haltbar.
Eine neue Infotafel für den Hirschpark – Ausblick
Auch der Förderkreis Historisches Blankenese unterstützt die Überarbeitung. Laut Schmidt fand bereits ein „konstruktiver und vielversprechender Austausch“ statt. So hat sich der Verein dazu bereiterklärt, die Infotafel zu überarbeiten. Ein unabhängiger Experte soll dann bei der Neugestaltung unterstützen. Derzeit wird aber noch geprüft, ob auch weitere Tafeln überarbeitet werden müssen. Die Volt Fraktion nimmt daher ihren Antrag zurück. Der Einweihungstermin für die neue Gedenktafel steht noch nicht fest.