Wedel. Der Litauer geht im Herbst in seine zweite Saison bei den Ristern. Er war während der Weihnachtspause zur Mannschaft gestoßen und hat sich anschließend als feste Größe unter dem Korb etabliert. Auch außerhalb des Feldes hat er in Wedel Fuß gefasst.
Dieser Tage, da der Ball bei den Herren des SC Rist Wedel ruht, kommt es für Aurimas Adomaitis nicht in Frage, sich hängen zu lassen. Trainingspause? Da macht der Litauer nicht mit. Der 29-Jährige geht im Herbst in seine zweite Saison beim SC Rist und will bestens vorbereitet sein. Er ist Stammgast in der Fitness-Fabrik, demnächst will er dann auch wieder in der Halle stehen und mit zusätzlichen Laufeinheiten Stück für Stück auf den Beginn des Mannschaftstraining hinarbeiten. „In Form zu bleiben und zu trainieren, ist ein Selbstgänger für mich“, sagt Adomaitis. „Der Körper ist an die Belastung gewöhnt, da kann man nach der Saison nicht einfach aufhören.“
Der Litauer war in der Weihnachtspause zu den Ristern gestoßen, verstärkte den Wedeler Kader und ist auch beruflich angekommen. Bei der Firma Trioptics arbeitet der 29-Jährige in der Abteilung für Unternehmensplanung. „Meine Kollegen dort haben mir sehr bei der Eingewöhnung geholfen und es mir leicht gemacht“, sagt er. Die während seiner Jenaer und Erfurter Zeit erworbenen Deutschkenntnisse hat er mithilfe von Sprachkursen erweitert – sich in neuer Umgebung zurechtzufinden, ist für Adomaitis dank der Stationen seiner Basketball-Laufbahn eine bekannte Übung: „Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich umgezogen bin, es war also kein Problem, mich an eine neue Stadt zu gewöhnen. Ich war angenehm überrascht, wie hilfsbereit die Wedeler mir gegenüber waren – beim SC Rist und darüber hinaus“, erzählt er. Wohlfühlen als Voraussetzung, um Leistung zu bringen.
Christoph Roquette, der Sportlicher Leiter der Rister und in Jena einst Mannschaftskollege des Litauers, schätzt am 29-Jährigen die Fähigkeit und die Bereitschaft, die vielzitierte „Drecksarbeit“ zu verrichten. Denn im Kampf unter den Körben zählt oft weniger Eleganz als vielmehr das körperbetonte „Ackern und Rackern“: „Aurimas ist ein hart arbeitender Spieler und hat keine Scheu, dahin zu gehen, wo’s wehtut“, sagt Roquette. „Ihm ist es egal, wenn er am Ende null Punkte hat, die Mannschaft aber gewinnt. Durch seine Ruhe, seine Konstanz und seine Fähigkeit, immer ans Limit zu gehen, hat unser Spiel noch einmal viel gewonnen“, so der Sportliche Leiter.
Und da war es dabei, das Schlüsselwort, das im Verlauf der vergangenen Saison immer wieder bemüht und vor allem gesucht wurde: Konstanz nämlich – meint auch Adomaitis selbst: „Die Konstanz fehlte uns“, blickt er zurück. „Wir hatten einige sehr ergiebige Besprechungen mit dem Trainerstab zu diesem Thema. Danach haben wir uns auf bestimmte Aspekte konzentriert und an diesen gearbeitet, anstatt zu versuchen, alles auf einmal zu erreichen.“ Kurz vor der Abstiegsrunde und während derselben lief es dann, plötzlich war die Konstanz da. Dass zuvor der Sprung in die Playoffs verpasst worden war, enttäuschte den Litauer, wie er erläutert: „Nicht nur ich bin erst im Laufe der Saison dazugekommen. René Kindzeka war verletzt, auch Janis Stielow ist lange ausgefallen. Als dann alle da waren, haben wir auf jeden Fall gespürt, dass wir eine gute Möglichkeit haben, noch in die Playoffs zu kommen. Die Niederlagen und das Verpassen dieses Ziels waren frustrierend.“
Die abgelaufene Saison ist analysiert, die kommende in den Planungen zwar bereits Tagesgeschäft, doch zeitlich eben noch auf Abstand. Aber irgendwie eben doch nicht: „Ich hoffe, dass wir auf dem starken Saisonende aufbauen können und das mitnehmen, was gut funktioniert hat, um das dann weiter auszubauen“, sagt Adomaitis.