Wedel. Vom 25. September bis 20. November 2016 läuft die Ausstellung „Wo Blumen blühen, lächelt die Welt – 20 Jahre Museumsgarten“ im Stadtmuseum Wedel. Am 25. September findet von 14 bis 17 Uhr ein Erntedank statt, bei dem Obst gepresst werden kann (Wein, Äpfel) sowie Marmeladen, Kräuter und Jungpflanzen wie Blutampfer, Frauenmantel, Karde, Kriechender Günsel angeboten werden.
Aufgrund einer Baumaßnahme 1995/96 im Rahmen der Altstadtsanierung war es möglich, die Gartenflächen des Stadtmuseums auf etwa 500 Quadratmeter zu erweitern.
In Zusammenarbeit mit der Hamburger Gartenhistorikerin Ingrid A. Schubert wurde ein Konzept erstellt, das die Anpflanzung von Nutz- und Zierpflanzen der Region und die Darstellung ihrer Verarbeitungstechniken vorsieht. Der Museumsgarten sollte den Besuchern Raum zur Entspannung bieten und gleichzeitig Wissen über die geschichtliche Bedeutung regional typischer Pflanzen vermitteln: Haselsträucher zum Beispiel gaben der Haseldorfer Marsch den Namen. Eiben sind die einzigen hier ursprünglich heimischen Nadelbäume, und genau wie die Stechpalme Ilex (früher „Hülsen“ genannt) sind sie sehr alte Pflanzen, die gewappnet mit giftigen Früchten oder Stacheln, in dieser Region Jahrtausende überlebt haben.
Bei der Ausstellung werden auch Pflanzen gezeigt, die traditionell in hiesigen Gärten kultiviert wurden, wie Heil- und Gewürzkräuter, Spalierobst und Obstbäume, Korbweiden, Flachs und echter Wein.
Als Quelle dient unter anderem die Schriften von Johann Rist, der im 17. Jahrhundert Pastor der Wedeler Kirche war und als Barockdichter und Gartenexperte weit über Wedels Grenzen hinaus bekannt wurde. Er legte einen Norder- und einen Südergarten in direkter Nachbarschaft zum heutigen Stadtmuseum an und beschrieb zahlreiche Nutzungsarten heimischer und importierter Gewächse, die damals europaweit beliebt – aber in Norddeutschland noch rar und kostbar waren: Kaiserkronen und Tulpen, Iris und Canna, Mimosen, Pomeranzen und Granatäpfel, Rosmarin, Lorbeerbüsche und viele mehr.
Die Dokumentation im Stadtmuseum präsentiert ein Gartentagebuch, eine Chronologie der Veranstaltungen und Auszüge aus gartenbezogenen Ausstellungen.
Stadtmuseum Wedel
Küsterstraße 5, Wedel